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Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule

Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule

Titel: Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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fuhr herum und wurde blaß, als er Mar-Estos erkannte, dem ein alter, weißhaariger Mann und der erschöpft wirkende Shadow folgten.
    »Du hattest die Tür verriegelt, und es hätte uns zu lange gedauert, bis du geöffnet hättest«, antwortete Mar-Estos mit gefährlicher Freundlichkeit. »Darf man erfahren, was hier vorgeht?«
    Hados straffte sich. »Nein!« sagte er. »Es ist mir nicht bekannt, daß Ihr befugt seid, meine Arbeit zu kontrollieren. Wenn Ihr jetzt bitte gehen würdet. Wir bereiten gerade ein wichtiges Experiment vor.«
    »Nachdem wir so mühsam hereingekommen sind, werden wir uns nicht gleich wieder verabschieden.« Mar-Estos lächelte verbindlich. »Dein Experiment interessiert uns. Worum genau handelt es sich?«
    »Darüber bin ich Euch keine Rechenschaft schuldig.«
    Der alte Mann trat vor. Ein Strom von Kraft und Wissen ging von ihm aus. »Das ist auch nicht nötig«, sagte er. »Ich, Merlin, weiß, was du vorhattest. Die Droge, die du den Treibern geben wolltest, enthält Wirkstoffe, die die Persönlichkeit eines Menschen schwächen, sein Bewußtsein aber weit und durstig machen. Er wird zu einer willenlosen Hülle, die ein leichtes Opfer für den anderen Raum ist. Ein Treiber, der unter Einfluß dieser Droge mit einer Mistel experimentiert, wird nie wieder in sich selbst zurückfinden können. W II wird seine Lebensenergie in sich einsaugen, bis er tot ist.«
    »Woher weißt du …?« begann Hados, aber ein hoher, zitternder Schrei unterbrach ihn. Elko stürzte auf ihn zu, packte ihn an den Schultern und schüttelte ihn wild.
    »Also doch – du wolltest uns umbringen! Und ich! Yggdrasil, hilf mir! Du hast mir das Zeug eingespritzt!«
    Seine Finger wurden schlaff und rutschten von Hados’ Schultern herunter. Elko krümmte sich zusammen. Seine weit geöffneten Augen rollten unkontrolliert in den Höhlen, und über seine Lippen tropfte Speichel.
    »Helft mir! Helft mir!« röchelte er. »Es zieht mich weg, immer höher hinauf. Hinauf!« Er verfiel in unverständliches Lallen.
    Merlin beugte sich über ihn. Seine Fingerspitzen berührten die schweißnasse Stirn des Mannes. »Sieh mich an!« forderte er streng. »Sag mir deinen Namen!«
    Elko bewegte die Lippen, brachte aber keinen Ton heraus.
    »Deinen Namen!« wiederholte Merlin unerbittlich.
    Die Treiber hatten sich instinktiv abgeschirmt, um nicht von Elko mitgerissen zu werden.
    »Tomac und mir hat er das Zeug auch injiziert!« flüsterte einer der beiden, die sich von Elko hatten beeinflussen lassen. »Wir spüren aber noch nichts.«
    Mar-Estos wandte sich an Hados, der die Welt um sich vergessen zu haben schien. Taub und stumm beobachtete er Merlin und den vergifteten Treiber, der allmählich ruhiger wurde.
    »Gibt es ein Gegenmittel?« fragte Mar-Estos. Hados antwortete nicht. In seinem Gesicht stand blanker Unglauben, schon beinahe Furcht, als Elko sich entspannte und tief aufseufzend die Augen schloß.
    »Elko!« murmelte er. »Ich bin Elko, und ich bin in Ultima Thule. Yggdrasil sei Dank!«
    »Das Gegenmittel!« sagte Mar-Estos noch einmal.
    »Es gibt kein Gegenmittel«, sagte Hados. »Wer ist das?«
    »Ich bin Merlin«, antwortete der alte Mann. »Für dich muß das genügen. Du wolltest sieben Menschen in einen abscheulichen Tod schicken, nur um deinem Befehlshaber Valdec irgendwelche zweifelhaften Ergebnisse vorlegen zu können.«
    Hados konnte Merlins Augen nicht ausweichen. Es ging beinahe über seine Kraft weiterzulügen.
    »Ich arbeite nicht für Valdec«, wehrte er sich matt.
    »Wir wissen, daß du sein Knecht bist«, sagte Merlin verächtlich. »Am Abend vor Myriams Hochzeit habe ich dein Bewußtsein gelesen. Also verschwende unsere Zeit nicht mit Leugnen.«
    »Ich mußte es tun!« rief Hados und schlug die Hände vors Gesicht. »Wenn ich ihm nicht endlich etwas vorweisen konnte, hätte er mich vernichtet. Ich hatte keine andere Wahl.«
    »Und um dein Leben zu retten, opferst du sieben andere!« Merlin deutete auf die Treiber. »Glaubst du, daß du so wertvoll bist? Wir haben dich leben gelassen, obwohl wir wußten, daß du ein Spion bist, aber nun ist deine Zeit abgelaufen. Wir werden entscheiden, was mit dir geschehen soll. Mar-Estos?«
    »Vor allen Dingen darf kein Verdacht auf uns fallen«, sagte Mar-Estos sachlich. »Ich konnte das Alarmsystem des Labors abschalten, so daß unser gewaltsames Eindringen bis jetzt nicht aufgefallen ist. Aber wir müssen eine Erklärung für die zerstörte Tür finden.«
    »Ganz einfach«,

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