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Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule

Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule

Titel: Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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sah müde aus. »Also werde ich morgen früh diesen Shad zu mir kommen lassen. Er kann eine provisorische Koordination übernehmen. Gute Nacht, meine Herren.«
    Mar-Estos beobachtete Myriam, die bei Gayheens Worten keine Regung gezeigt hatte.
    »Einen Moment noch«, sagte sie jetzt weich. »Growan, du weißt, wieviel mir an diesem Projekt liegt. Du würdest mir einen großen Gefallen tun, wenn ich noch einmal, für kurze Zeit wenigstens, daran arbeiten dürfte.«
    »Ich schlage dir höchst ungern etwas ab, Myriam, aber ich …«
    »Ich habe ein großes Geschenk für dich, Growan. Es ist nicht so, als ob ich dafür eine Bezahlung erwarte, aber deine Erlaubnis wäre eine Art Belohnung für das, was mir bevorsteht.«
    »Ein Geschenk?« Growan setzte sich wieder. »Was denn?«
    »In sechs Monaten wirst du einen Sohn haben.«
     
    *
     
    »All unsere tausend Tests und Experimente haben uns keinen Schritt weitergebracht«, sagte Myriam und blickte in Yggdrasils Krone hinauf. »Wenn dieser Baum tatsächlich ein Geheimnis hat, versteht er es geschickt zu verbergen.«
    Merlin III lehnte sich an den riesigen Stamm und kreuzte die Arme über der Brust.
    »Er verbirgt nichts«, meinte er. »Nur bist du die ganze Zeit einen falschen Weg gegangen. Auch die Seele eines Menschen kann man nicht unter einem Analysator untersuchen.«
    »Aber was soll ich denn noch tun?« rief Myriam verzweifelt. »Ich habe es mit PSI-Kräften versucht, mit allem, was mir zur Verfügung stand, aber ich fand immer nur die Pflanze. Soll ich denn noch einmal von vorne anfangen?«
    »Du hast es mit allem versucht, was dir zur Verfügung stand?« fragte Merlin. »Wirklich?«
    Myriam sah ihn an. »Mit allem, ja«, antwortete sie.
    Merlin lächelte wortlos, und Myriam wandte sich unzufrieden ab. An dem kalkigen Ufer des Seenrings blieb sie stehen und grübelte über Merlins Frage nach. Warum hatte er seine Worte so eigenartig betont. Sie hatte mit allen Mitteln, die ihr zur Verfügung standen … Nein, nicht mit allen Mitteln!
    »Du meinst, ich hätte mich selbst vergessen?« fragte sie leise.
    »Ich wußte, daß du auf den Gedanken kommen würdest!« Merlin trat neben sie und legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Alles, was es über Yggdrasil zu wissen gibt, wirst du herausfinden, wenn du bereit bist, eins mit ihr zu werden.«
    »Aber wie? Ich habe meine PSI-Kräfte aufgewendet, um ihr Bewußtsein zu erreichen, aber ich konnte nichts ausrichten, ich bin zu schwach.«
    »Du hast recht. Deine PSI-Begabung reicht nicht aus, aber es gibt eine andere Möglichkeit. Verbinde dich mit dem Baum selbst. Auf diese Weise kannst du an seinem Leben teilhaben und auch an seinen Gedanken. Doch ich kann dich nicht dazu zwingen. Es ist ein gefährlicher Weg, dessen Ende im dunkel liegt.«
    »Ein gefährlicher Weg, ja, das ist es wohl.« Sie schwieg eine Weile. »Aber was habe ich denn zu verlieren?« murmelte sie nach einer Weile leise. »Growan wird mir die Leitung des Projekts wieder abnehmen, und dann liegt nichts weiter vor mir als ein ödes Leben in seinem unerträglichen Palast, denn ich glaube nicht, daß er mich je wieder freigeben wird. Schon gar nicht, wenn ich ihm einen Sohn geboren habe.«
    »Es ist deine Entscheidung«, erklärte Merlin ruhig.
    Myriam fröstelte. »Ich werde es tun«, sagte sie. »Alles ist besser, als so zu leben, wie Growan es mir aufzwingt. Doch ich brauche eine Zuflucht, wenn Growan mich im Palast festhalten will.«
    »Hier ist deine Zuflucht«, sagte Merlin. »Dieses Tal wird deine neue Heimat werden. Denn damit mußt du dich vertraut machen: Ein Zurück wird es nicht mehr geben, sobald du den ersten Schritt getan hast. Weder ein Zurück zu deinem Leben als Treiberin, noch ein Zurück zu deinem Leben als Gattin Growan terGordens.«
    »Seit ich Growans Heiratsantrag angenommen habe, dachte ich immer nur an die Vergangenheit«, antwortete Myriam. »An meine Jugend, an das freie Leben, das ich gehabt habe. Es ist sinnlos. Ich will gar nicht mehr zurück. Du brauchst keine Angst zu haben, daß ich meinen Entschluß einmal bereue.«
     
    *
     
    »Sie tut was?« fragte Clint Gayheen ungläubig und voller Abscheu.
    »Myriam hat aus dem Mark und dem Saft Yggdrasils ein Destillat hergestellt, das sie sich injiziert«, antwortete Jonsson, der zwischen zwei Grauen auf einem altersschwachen Stuhl saß, den Gayheens Leute in dem Gerümpel des unterirdischen Wohntrakts in einem verlassenen Viertel Ultima Thules gefunden hatten. Ebenso wie den rissigen

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