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Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule

Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule

Titel: Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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und hob ihn mühelos vom Boden. Ein schmetternder Schlag traf den Vertrauten Growans mitten ins Gesicht und raubte ihm auf der Stelle die Besinnung. Shadow ließ das schlappe Bündel fallen und wischte sich die Hände an der Hose ab.
    »Myriam einsperren und für verrückt erklären lassen!« sagte er zischend. »Ich kann mir vorstellen, daß dir das gefallen hätte. Aber nicht mit uns!«
    Er drehte sich um, ging zu dem Luftschacht, durch den er gekommen war, zögerte einen Moment und ging zu Gayheen zurück.
    »Für deinen Versuch, mich von den Grauen totschlagen zu lassen«, sagte er und versetzte ihm einen heftigen Tritt in die Rippen.
    Die Grauen hatten bei ihrer Untersuchung des alten Gebäudes dem Lüftungsschacht wenig Beachtung geschenkt, weil sie nach einer kurzen Inspektion herausgefunden hatten, daß er nach ca. fünf Metern mit einer Protopplatte verschlossen war.
    Shadow grinste vor sich hin. Die angeblich massive Platte war nichts weiter als ein halb verrotteter Abschluß aus der Zeit, als man Protop gerade entdeckte. Er hatte Gayheens Mobil bis in das verlassene Stadtviertel und bis zu dem unterirdischen Wohnungstrakt verfolgt, dessen oberirdischer Teil längst den Neuplanem zum Opfer gefallen war.
    Shadow hatte Erfahrung mit Stadtvierteln wie diesem. Er stammte aus den Relaxzentren von Genf, die zu den schlimmsten ganz Terras zählten. Deshalb fiel es ihm nicht schwer, den Eingang zu dem Belüftungssystem zu finden, aber eine ganze Reihe der morschen Sperrplatten hatte ihn so lange aufgehalten, daß er den Raum, in dem Gayheen sich befand, erst erreichte, als der Spitzel mit seiner Wache schon verschwunden war. Shadow hatte ihn nicht erkennen können.
    Er schlängelte sich in höchster Eile durch die Schächte, bis er endlich den Ausgang erreichte und klare, kalte Luft einatmen konnte, die nach dem Gestank im Inneren der Anlage geradezu berauschend war.
    Nach einem bedauernden Blick auf Gayheens Mobil lief er über die eingeebnete Fläche des ehemaligen Stadtviertels. Die Ruinen waren zu einer spiegelglatten Fläche zusammengeschmolzen worden, auf der sich kaum Halt finden ließ. Shadow verdankte es nur seiner Geschmeidigkeit, daß er ohne Stürze den Rand des Bezirks erreichte und sich auf der Fließrampe zu den Dachbrücken hinauftragen lassen konnte.
    Ihm war klar, daß sein Vorsprung alles andere als groß war. Er hätte Gayheen fesseln oder in einem ihm unbekannten Teil des Wohntraktes unterbringen können, aber das hätte Gayheen zu rasch auf die Spur der Treiber gebracht. Daß er nur zusammengeschlagen und dann liegengelassen worden war, sah eher nach streunenden Relax aus.
    Shadow war außer Atem und schwitzte trotz der Kälte, als er den Gemeinschaftsblock erreichte, der auf das Dach von Growans Gästehaus aufgesetzt war und bis zum Dach des danebenliegenden Gebäudes hinüberreichte. Die Lifterplatte trug ihn in den Hauptsaal hinunter, der völlig leer war, aber aus dem kleineren Speiseraum drangen Stimmen herein.
    Als er durch die Tür trat, sah er die beiden Lemas mit allen vierzehn Treibern zusammensitzen, die an Yggdrasil arbeiteten. Er atmete erleichtert auf.
    »Es gibt Arbeit«, sagte er. »Gayheen will Growan erzählen, daß Myriam daran arbeitet, sich mit Yggdrasil zu verbinden. Wir müssen Myriam aus dem Palast holen, bevor Growan sie unter Hausarrest stellt.«
    Die Treiber sprangen auf. »Und was ist mit den Grauen?« fragte Santiago Lema. »Sind sie schon alarmiert?«
    Shadow lachte. »Ich habe Gayheen für einige Zeit außer Gefecht gesetzt. Es wird etwas dauern, bis er wieder klar denken kann.«
    Der Direkt-Lifter brachte sie zu den Gleiterkabinen im Keller des Hauses, der in das Wasser des Thing-Trichters hineingebaut war.
    »Wie hat Gayheen davon erfahren?« Santiago lief zu einem das hauseigenen Gleiter, die zur allgemeinen Verfügung standen und ließ sich in den Steuersitz fallen, während Shadow neben ihn glitt und, Carlos Lema einen zweiten Gleiter startete. Die übrigen vierzehn Treiber verteilten sich auf die beiden Maschinen.
    »Er hat einen Spitzel«, antwortete Shadow. »Jemanden, der oft mit uns und mit Myriam zusammen ist und dem wir vertrauen.«
    »Du meinst, einen Treiber? Weißt du, wer es ist?«
    »Leider nicht. Der Kerl trug einen Kapuzenumhang, und als ich in Gayheens Versteck eindrang, war er schon wieder verschwunden. Meine Information verdanke ich Gayheens Angewohnheit, Selbstgespräche zu führen.«
    »Hast du denn wenigstens einen Verdacht?«
    »Nein und

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