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Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule

Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule

Titel: Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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gaben ohne Rückhalt, und er glaubte, sein Kopf müsse platzen. Es war schwierig, die Kraft zu leiten, um dieses Zuviel nicht einfach hinauszuschleudern, ohne Nutzen davon zu haben. Und was eine solche Explosion für Auswirkungen auf Llewellyn haben mochte, wagte er gar nicht zu denken.
    »Malaiara haben uns in eine Festung gebracht, die von den Banshees noch nicht entdeckt wurde. Die Herrscher dieser Festung haben sich angeboten, unsere Verbündeten zu sein, und bitten uns um Hilfe.«
    »Meinst du die Grünen Flieger?« fragte Llewellyn. »Wir befinden uns über der Burg, die sie aus den Resten ihres Raumschiffes erbaut haben. Wir haben eben die Beiboote ausgesetzt, um die Flieger, die noch normal sind, in die Schiffe zu bringen, wo sie in Sicherheit sind. Über dem Talkessel hängen die Banshees so dicht, daß man den Boden nicht mehr erkennen kann, und die Burg ist voll von Besessenen.«
    Das Grauen der Varnhas teilte sich Farrell so deutlich mit, daß er für mehrere Minuten nicht in der Lage war, einen Gedanken zu formulieren.
    »Dann schick einige Gleiter, die uns abholen«, brachte er mühsam hervor. »Die Varnha haben sich mit mir verbunden, damit ich mit dir sprechen kann. Sie werden dir sagen, wo diese Burg liegt und wie viele Bewohner sie hat.«
    Farrell zog sich zurück, aber seine Augen blieben starr auf das Bild Llewellyns gerichtet, das er sich erschaffen hatte. Ganz schwach hörte er den Gedankenstrom der Malaiara, der durch sein Bewußtsein zog.
    »Wir werden dir ein Bild des Weges geben«, sagte die Stimme der drei. »Einhundertfünfzig Männer unseres Volkes leben hier und zwanzig Menschenfrauen. Seid ihr gewillt, uns zu retten und mit uns zu kämpfen?«
    »Schon um der Gefangenen willen«, war Llewellyns Antwort. »Die Banshees allein können uns keinen Schaden zufügen, aber in euren Körpern werden sie Krieg über Rorqual bringen. Sie haben drei Führer, die sich den Planeten Untertan machen wollen, und das können wir nicht dulden. Zeig mir den Weg.«
    Farrell erfaßte ein komplexes, dreidimensionales Bild der Landschaft, über die sie geflogen waren.
    »Ich werde die Burg finden«, sagte Llewellyn nach einer Weile. »Seid ihr bereit, euch auf unsere Insel bringen zu lassen und dort die gefangenen Frauen zu heilen?«
    Der Gedankenstrom stockte und zerfiel. Aggression breitete sich aus und hämmerte gegen Farrells Konzentration. Das Bild Llewellyns vor seinen Augen verschwamm, die Verbindung verflachte. Die Impulse, die sich durch ihn hindurch in das Bewußtsein des Riemenmannes kämpften, waren matt und ungenau.
    »Wir vertrauen euch. Was ihr sagt, werden wir tun, wenn ihr schwört, unserem Volk zu helfen.«
    »Wir versprechen es.« Llewellyns Antwort war kaum noch wahrnehmbar. Farrell verstärkte sie aus eigener Kraft und ließ zu, daß das Bild sich seinem Griff entwand. Seine Umgebung war wieder stabil, Ramee und Reta traten aus dem Nebel heraus, und die drei Varnha befanden sich nicht mehr in seinem Kopf, sondern saßen auf ihrer Bank.
    Aber sie waren nicht mehr so ruhig wie zuvor. Der Hüne hatte sein Gesicht den beiden anderen zugewandt, und seine Augen funkelten erregt. Sie stritten, aber Farrell konnte nicht erfassen, weshalb oder worüber, sie hatten ihn aus ihren Bewußtseinen ausgeschlossen.
    Plötzlich sprang der riesenhafte Malaiara auf. Die Stummel seiner verkrüppelten Flügel spreizten sich vergeblich, eine traurige Parodie auf die machtvollen Schwingen der anderen Malaiara. Er deutete auf die drei Menschen und schrie laut.
    »Ich kann ihn nicht verstehen!« sagte Farrell wütend. »Was sagt er?«
    Reta löste sich aus Ramees schützendem Griff und beugte sich zu ihm. »Er verflucht dich, deine Freunde und die beiden anderen Varnha«, übersetzte er. »Sie seien schwach und ängstlich und schämten sich nicht, sich einer fremden Rasse bedingungslos zu unterwerfen.«
    Der Varnha bemerkte Retas Flüstern und schwieg. Dafür spürte Claude Farrell die Gedankenstimmen des Hünen wie einen Peitschenhieb in seinem Bewußtsein.
    »Ich, Maldran, unterwerfe mich nicht den Fremden, die nicht einmal unsere Sprache sprechen und uns auf eine Insel verschleppen wollen, um uns zu demütigen. Lieber soll unser Volk untergehen, als seinen Stolz zu verlieren! Aber noch ist es nicht soweit! In unserer Burg leben Kämpfer, und mit ihnen werde ich ›astrevennichas‹ angreifen und die Besessenen töten! Mit den Körpern werden auch die Varnitlana sterben.«
    »Du irrst dich«, wollte Farrell

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