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Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule

Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule

Titel: Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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die sich an das zusätzliche Gesicht bereits gewöhnt hatten.
    Die Varnha, die diese Festung beherrschten, bevorzugten tatsächlich eine weitaus luxuriösere und lichterfüllte Umgebung. Die Halle, in der die drei Menschen abgesetzt wurden, ähnelte nur in der Größe dem Thronsaal der Gedankenherrscher, den sie zuerst kennengelernt hatten. Hier wären Wände, Decke und Boden getäfelt und bemalt, und durch breite Fenster, die über der Erdoberfläche angebracht waren, drang Sonnenlicht.
    »Willkommen«, sagte die vereinte Gedankenstimme der Malaiara-Führer in Farrells Bewußtsein. »Wir empfangen in euch unsere Hoffnung.«
    Farrell musterte die drei Gestalten neugierig und überrascht. Im Gegensatz zu den anderen drei Varnha, die verkrüppelt waren und sich ohne stützendes Korsett nicht aufrecht halten konnten, waren diese drei weitaus kräftiger. Zwei von ihnen waren allerdings sehr klein und schmächtig, der Dritte aber war ein Hüne mit scharfen gelben Augen. Seine Flügelstummel zuckten unruhig, und er konnte nicht ruhig stehenbleiben. Ein verborgenes Feuer schien in ihm zu brennen.
    »Wir sind bereit, den Malaiara zu helfen«, antwortete Farrell, »denn die Varnitlana, wie ihr die Banshees nennt, sind auch unsere Feinde.«
    Die telepathische Verbindung bedeutete eine ziemliche Anstrengung für ihn, aber es war ihm gelungen, sich verständlich zu machen, wie er an den Augen der Varnha erkannte. Er wartete darauf, daß sie weitersprachen, aber sie zögerten.
    »Wir haben Frauen eurer Rasse entführt«, kamen endlich ihre Impulse. »Werdet ihr nach unserem gemeinsamen Kampf Vergeltung fordern?«
    Farrell blickte zu Ramee und Reta, deren Augen verständnislos zwischen ihm und den Varnha hin- und herwanderten. Sie hatten an der wortlosen Unterhaltung keinen Anteil.
    »Nein«, gab Farrell zurück. »Wenn ihr die Gefangenen freilaßt und sie aus der Trance weckt. Wir wollen keine Rache. Der Blutzoll, den euer Volk noch zahlen wird, bis die Banshees vernichtet sind, wird hoch genug werden.«
    Die Erleichterung der Malaiara war beinahe greifbar.
    »Wir wissen, daß du und deine Freunde im Besitz von ›astrevenni‹ seid, von Raumschiffen. Unser Volk braucht Schutz vor den Banshees, oder wir werden als Verbündete von keinem Nutzen sein. Können eure Maschinen einen solchen Schutz herstellen?«
    »Es gibt eine Droge, die das Bewußtsein schützt«, antwortete Farrell. »Aber meine Freunde können vielleicht auch ein anderes Mittel entwickeln. Ich alleine kann nicht für alle sprechen.«
    »Haben alle deine Freunde die Fähigkeit des Gedankenwanderns?«
    »Die meisten von ihnen.«
    »Dann sprich mit ihnen. Frage, was wir tun sollen. Wir sind bereit, ihren Rat anzunehmen.«
    Obwohl ihre Gedankenbilder gleichmäßig in ihn einströmten, spürte Farrell, welche Überwindung es die Varnha kostete, sich unterzuordnen. Nur das Entsetzen vor der Aussicht, über kurz oder lang aus ihren eigenen Körpern verdrängt zu werden, konnte sie zu dem Entschluß gebracht haben, sich mit den Fremden zu verbünden und dabei nicht einmal gleichberechtigt zu sein.
    »Das kann ich tun«, sagte er, »aber meine Kraft allein wird nicht ausreichen.«
    »Wir haben Kraft genug. Wehre dich nicht gegen uns. Sende deinen Ruf aus, und wir werden ihn unterstützen.«
    Farrell zögerte, obwohl er wußte, daß er die Varnha damit tödlich beleidigte, aber er konnte sein Mißtrauen nicht rasch genug unterdrücken.
    »Wir verraten unsere Ehre nicht«, sagte die Gedankenstimme.
    Claude verdrängte seine Beschämung und konzentrierte sich auf eine Verzierung aus bunten Mosaiksteinen an der gegenüberliegenden Wand. Die Umrisse der Halle, Ramee und Reta, die neben ihm standen – alles verschwamm zu weißem Nebel, in dem nur die farbigen Steine Bestand hatten. Das Muster geriet in Bewegung, verschob sich, setzte sich neu zusammen, bis Farrell den Kopf Llewellyns vor sich sah.
    Der Riemenmann wurde sofort auf die telepathische Berührung aufmerksam.
    »Farrell?« vergewisserte er sich. »Wir wollten gerade aufbrechen, um dich und die anderen zu suchen. Seid ihr in Ordnung? Ich spüre etwas Fremdes in dir.«
    »Ich bin in Ordnung, und Guy La Ramee und seine Frau ebenfalls, aber David ist verschwunden. Wir haben ihn in den unterirdischen Räumen der Festung verloren.«
    »Also müssen wir doch in diesen Hexenkessel hinein. Wo seid ihr? Sollen wir euch holen kommen?«
    Farrell spürte, wie die Kraft der Varnha in sein schnell ermüdendes Bewußtsein floß. Sie

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