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Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd

Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd

Titel: Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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ihre Strahlwaffe. Das Abstrahlfeld entstand. Es wirkte anders als gewohnt – größer, leuchtender, umgeben von wirbelnden Irrlichtern.
    Quendolains Augen weiteten sich.
    Das war es, was sie befürchtet hatte: Die normalen Energiewaffen wirkten in dieser Welt anders. Es war nicht abzuschätzen, was geschah, wenn Carmen wirklich auf den Feuerknopf drückte.
    Die Veränderten entrissen Carmen mit ihren geistigen Kräften die Waffe.
    Wie von Geisterhand gepackt segelte der Energiestrahler quer durch die Zentrale und krachte gegen einen Bildschirm. Das Protopmaterial war stabil genug, um dem Aufprall standzuhalten. Der Strahler fiel zu Boden.
    Carmen wirbelte um die eigene Achse. Ein häßliches Grinsen verunstaltete ihre Gesichtszüge.
    Es war tatsächlich das eingetroffen, was sie erwartet hatte.
    Auch die Graugardisten schlossen sich zusammen. Es war für sie lebensnotwendig. Jedenfalls redeten sie sich das ein.
    Die Handlungsweise der Veränderten signalisierte Aggression, und dieser wollte man mit Verteidigung begegnen.
    Obwohl Quendolain den Kampf nie gewollt hatte, war sie dazu gezwungen.
    Die Veränderten konzentrierten ihre Geiste auf die Grauen Treiber.
    Sie wußten, daß sie sehr vorsichtig vorgehen mußten. Ihre Kräfte waren anders geartet als die der Treiber. Sie waren Phönix angepaßt und hatten noch nicht gelernt, sich in ihrer neuen Rolle zurechtzufinden.
    Deshalb gebärdeten sie sich auch manchmal wie Kinder.
    Die PSI-Kräfte der Treiber brandeten gegen sie an und drohten sie zu überrollen.
    Die Veränderten flüchteten in eine schnell geschaffene Sphäre, die sie vor dem Angriff schützte.
    Dann schlugen sie ihrerseits zu.
    Sie konzentrierten sich auf die Gemeinschaft der Grauen Treiber. Es waren immerhin rund vierzig. Ihre Absicht war, die Treiber zu lähmen und damit handlungsunfähig zu machen. Es blieb bei der Absicht.
    Der Angriff stärkte die Treiber vielmehr und riß sie ebenfalls in die Sphäre der Veränderten hinein.
    Die Wände der TERRA I erbebten. Ein breiter Spalt öffnete sich.
    Niemand hatten noch den Helm seines Schutzanzugs geschlossen, um die Aggregate der Anzüge zu schonen. Keiner zweifelte daran, daß sie jetzt des Todes waren.
     
    *
     
    Erschrocken zogen die Veränderten von Phönix ihre Kräfte zurück. Das hatten sie nicht gewollt. Der Preis des Friedens sollte der Tod aller sein? Nein, das war so schrecklich, daß die Veränderten nicht mehr in der Lage waren, den Kampf fortzusetzen.
    Doch der Tod kam nicht!
    Sie hatten geglaubt, die kostbare Atemluft an Bord des Schiffes würde nach draußen in die, Leere entweichen, ihre Lungen würden platzen und …
    Ein Horrorbild, das gar nicht entstehen konnte, weil draußen dieselben Druckverhältnisse herrschten.
    Unwillkürlich sogen die Grauen die Luft ein, um zu prüfen, ob sie überhaupt noch atembar war.
    Sie war! Eigenartige Gerüche wehten in die Zentrale der TERRA I herein. Die veränderten hatten die Grauen Treiber aus ihrer Sphäre entlassen, und die Sphäre selber zersprang wie eine schillernde Seifenblase. Auch Quendolain und ihre Leute blickten zu dem Spalt hinüber. Eine Art Waffenstillstand in Anbetracht dieser Gefahr.
    Es war unmöglich, daß die Atmosphäre von Phönix für Menschen atembar war. Es hätte jedem Gesetz der Logik widersprochen. Im Ursprung war Phönix bzw. Oxyd ein toter Asteroid gewesen, auf seiner ewigen Bahn durch das Sonnensystem. Die Kaiserleute hatten den Asteroiden durch einen neuartigen Großtransmitter geschickt und dabei die Katastrophe beschworen.
    Das war die Vergangenheit.
    Inzwischen war Oxyd offensichtlich gewachsen. Ein Phänomen, für das Quendolain ja bereits eine Theorie entwickelt hatte. Dabei mußte sie den unglaublichen Zufall verkraften, daß die Schwereverhältnisse haargenau denen auf der Erde glichen, also durchaus dem Gewohnten entsprachen.
    Und die Atmosphäre, die neu entstanden war, obwohl es auf dem ehemaligen Gesteinsbrocken überhaupt keine gegeben hatte?
    »Abdichten!« befahl Queen Carmen heiser. Sie machte sich keine Gedanken um die Mysterien von Phönix, sondern dachte praktisch. Die Abdichtung brauchte noch nicht einmal hundertprozentig zu sein wegen des vorhandenen Druckausgleich. Sie mußten es schaffen.
    Sogleich machten sich die Grauen an die Arbeit.
    Carmen schielte zu den bewußtlosen Terranauten. Keiner rührte sich. Sie lagen dem klaffenden Spalt am nächsten. Wenn wirklich giftige Gase hereindrangen, wurden die Terranauten als erste

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