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Die Terranauten 033 - Der Kampf um Aqua

Die Terranauten 033 - Der Kampf um Aqua

Titel: Die Terranauten 033 - Der Kampf um Aqua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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ihm das Scheinwerferlicht voll ins Gesicht.
    »Gib auf, Treiber!« hörte er eine scharfe Stimme, die durch ein Megaphon verstärkt wurde.
    Gunther dachte nicht lange darüber nach, wieso sie ihn so schnell entdeckt hatte. Infrarot- oder Gehirnwellendetektoren – es spielte keine Rolle. In jedem Fall hatten sie ihn.
    Er blinzelte in das grelle, blendende Licht. Mehrere Sekunden vergingen, bevor er überhaupt etwas erkennen konnte. Ja, es handelte sich ohne Zweifel um einen Gleiter der Grauen Garden, die auf Aqua die Polizeigewalt innehatten. Er sah die Umrisse eines Mannes, der in der aufgeklappten Einstiegsluke stand. Etwas Metallisches blinkte in seiner erhobenen Hand. Keine Frage, daß dies eine Waffe war.
    Gunther V. machte keine Anstalten, wieder unterzutauchen. Den Detektoren konnte er nicht entkommen.
    »Ich … ergebe mich!« rief er zum Gleiter hinüber.
    In Wirklichkeit jedoch lag das keineswegs in seiner Absicht. Dieser Unterwasser-Gleiter war seine und Urs’ ganz große Chance. Er wußte nicht, wie viele Graue sich in der Maschine aufhielten. Aber er traute sich durchaus zu, mit den Kerlen fertig zu werden. Schließlich war er kein einfacher Treiber, sondern hatte sein PSI-Talent weiterentwickelt. Er durfte nur nichts überstürzen.
    »Sag deinem Freund, daß er sich sofort an deine Seite begeben soll!« verlangte der Mann im Gleiter.
    Gunther zuckte die Achseln, obgleich die Grauen das bestimmt nicht erkennen konnten.
    »Ich habe keine Ahnung, wo er sich befindet!« rief er zurück, was durchaus den Tatsachen entsprach. Urs hatte den Umstand genutzt, daß der Gleiter nur über einen Scheinwerfer verfügte, und hielt sich irgendwo im toten Winkel verborgen.
    Hoffentlich begeht er keine Unvorsichtigkeit, dachte Gunther. Wenn der Freund einen Überraschungsangriff auf die Maschine startete und dabei die Existenz der Detektoren nicht bedachte, konnte das böse Folgen für ihn haben.
    »Rauskommen!« rief der Graue zum zweiten Mal.
    Urs Ursus ließ sich nicht blicken. Und er gab auch keinen Ton von sich.
    »Na schön«, ließ sich der Gardist abermals vernehmen. »Wer nicht hören will, muß fühlen!«
    Ein feuriger Lichtblitz zuckte aus der Einstiegsluke des Gleiters und fuhr ein ganzes Stück rechts von Gunther irgendwo in einen Wellenberg.
    »Urs!« schrie Gunther V. erschrocken. »Komm her zu mir! Sie wissen, wo du bist!«
    »So ist es, Treiber!« bestätigte der Graue laut.
    Hoffentlich haben die gefühllosen Halunken ihn nicht schon getötet! fuhr es Gunther durch den Kopf. Seit Jahren war er mit Urs zusammen. Er würde einen Teil seiner selbst verlieren, wenn es den Freund nicht mehr gab.
    Ein Stein, nein, ein ganzer Felsbrocken fiel ihm vom Herzen, als er einen Augenblick später Urs’ Stimme hörte. Der Graue hatte also nur einen Warnschuß abgegeben.
    »Nicht schießen«, rief der Treiber. »Ich ergebe mich ebenfalls!«
    »Rüber zu deinem Kumpan!« kam das Kommando vom Gleiter.
    Kurz darauf erfaßte der Lichtkegel Urs’ Gestalt. Er schwamm an Gunthers Seite.
    »Weltraum II verderbe die Hirnlosen«, schimpfte er vor sich hin. »Noch ein bißchen mehr Zeit, dann wäre ich von hinten an sie rangekommen!«
    »Als Wasserleiche, ja!« sagte Gunther V. »Paß auf, Urs: keine Eigenmächtigkeiten jetzt! Du tust nur dann etwas, wenn ich es sage, klar?«
    »Wir geben also nicht auf?«
    »Habe ich anderthalb Jahre gearbeitet, um mich jetzt in ein anderes Loch sperren zu lassen?«
    »So gefällst du mir«, strahlte Urs. »Schluß mit der Privatunterhaltung!« rief ihnen der Graue zu. »Kommt langsam her. Und keinen von euren faulen PSI-Tricks. Sonst habt ihr es hinter euch!«
    Die Stimme des Grauen klang bestimmt, aber vollkommen leidenschaftslos. Wie allen Angehörigen der Grauen Garden waren ihm Gefühle absolut fremd. Ein operativer Eingriff in sein Gehirn hatte sämtliche Emotionen abgetötet. Jetzt gab es für ihn nur noch eine Devise: Hören und Gehorchen! Er war dem System, dem er diente, hundertprozentig ergeben.
    »Na los, wird’s bald?«
    Langsam schwammen Gunther V. und Urs Ursus dem Unterwasser-Gleiter entgegen.
     
    *
     
    An Bord des Ringo-Raumers befanden sich nur zwei Männer: Llewellyn 709 und Roglan Alessandr, der sich selbst der Große nannte. Der Riemenmann hatte die Besatzung ganz bewußt so klein gehalten. Einmal konnten zwei Mann wesentlich unauffälliger arbeiten als eine größere Gruppe. Und zum zweiten waren die räumlichen Verhältnisse im Ringo beschränkt. Jeder freie Platz

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