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Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge

Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge

Titel: Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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erreichte er seinen Gefährten.
    »Wieder einmal«, knurrte der Riemenmann, »habe ich die ganze Arbeit getan, während ihr den Ausblick auf die Landschaft genießt. Schau! Was sagst du dazu?«
    David terGorden folgte dem ausgestreckten Arm.
    Unwillkürlich wich er zurück.
    Weit im Süden, dicht über dem grauen Horizont, schwebte in der Glut der Feuerschale das regenbogenfarbene Kraftfeld eines Raum-Zeit-Stroboskops. Es mußte so groß wie ein kleiner Mond sein, und seltsamerweise war die untere Hälfte des Kreises tintenschwarz wie eine Gewitternacht.
    »Zumindest«, fuhr Llewellyn in dem gleichen Tonfall fort, »wissen wir nun, wie die Grauen Shondyke mit ihren Schiffen erreichen. Wahrscheinlich ist das RZS groß genug, um eine ganze Flotte Superfrachter durchzuschleusen.«
    David runzelte die Stirn.
    »Aber wie steuern sie diese Weltraumstraße?« fragte er zweifelnd. »Wie verhindern sie, daß sie irgendwo ins Nichts abgestrahlt werden? Wells hat von einem versteinerten Urbaum auf Onyx gesprochen, der als Steuerzapfen diene. Vielleicht befindet sich hier auch einer weit im Süden, am Äquator.«
    Llewellyn nickte grimmig. »Und ich vermute, dieser famose Baum ist ebenfalls dabei, das Zeitliche zu segnen. Unter diesen mysteriösen Bäumen herrscht ja eine Art Massensterben. Das erklärt möglicherweise, warum diese Chan de Nouille dich und Cloud auf Argus im Tausch gegen Mini-Yggdrasil freigelassen hat.«
    »Das setzt aber voraus«, murmelte terGorden nachdenklich, »daß die Maschinen von Thule – beziehungsweise Yggdrasil selbst – diese Entwicklung in Kauf genommen haben. Damals, bei dem Ausflug ins Morgen, den ich zusammen mit Chan unternahm. Ich habe mit Cloud gesprochen. Er ist überzeugt, daß Yggdrasil von der wahren Identität Helena Koraischowas gewußt hat. Aber warum hat sie dann provoziert, daß ihr Ableger den Grauen in die Hände fiel? Warum ausgerechnet den Grauen?«
    Der Riemenmann stemmte die Arme in die Hüften. »Wir werden das korrigieren«, versprach er humorlos. »Baby wird nicht mehr lange bei den Grauen bleiben müssen.«
    »Ein Raum-Zeit-Stroboskop«, sagte in diesem Augenblick Scanner Cloud, der mit Mandorla hinter ihnen aufgetaucht war. »Noch dazu ein ausgesprochen großes.«
    »Sie merken aber auch alles«, versetzte Llewellyn ironisch.
    Mandorla wirkte nachdenklich. »Es ist das Große Tor«, flüsterte sie. »Ich wußte, daß wir es irgendwann zu sehen bekommen würden. Dort, wo das Große Tor über dem Planeten schwebt, liegt der Äquator, dort liegt Arda-City … Der Sternzacken.«
    »Sie scheinen ihre Kenntnisse nur in kleinen Portionen mitzuteilen«, versetzte Llewellyn 709 unfreundlich. »Meinen Sie nicht, das es Zeit wird, uns alles zu sagen, was Sie über Shondyke wissen?«
    Die desertierte Graue betrachtete ihn flüchtig. »Das ist alles, was ich über Shondyke als Planeten weiß.«
    »Und dies dort – dort im Osten?«
    Dicht am Fuß des Hügels, erkannte auch David terGorden jetzt, schienen Gebäude zu stehen. Aus der Ferne wirkten sie lang, dünn und niedrig. Keines von ihnen überragte die Hügelkuppe.
    Mandorla zuckte die Achseln.
    »Ich weiß es nicht. Auf Shondyke gibt es meiner Kenntnis nach nur ein einziges Oberflächengebäude, und das ist der Sternzacken.«
    »Aus dieser Richtung«, warf Cloud ein und wies auf die Gebäude, »kommt auch das Masseecho.«
    David setzte sich in Bewegung. »Wir werden es uns aus der Nähe ansehen. Kommt.«
    Als sie weitermarschierten, registrierte David, daß die Kristallteppiche, die den Hügelkamm bevölkerten, sich in Richtung der seltsamen Bauwerke zurückzogen.
    Seltsam, dachte er argwöhnisch.
    Dann blieb er wie vom Donner gerührt stehen.
    »Da soll mich doch die kosmische Filzlaus beißen«, entfuhr es Llewellyn, der dicht hinter ihm ging, »wenn das nicht der gleiche Baustil wie in Bortzynn ist!«
    Die Gebäude ähnelten tatsächlich den Bauten in der rubinschen Nichtmenschen-Stadt. Sie erinnerten an überdimensionale Bleistifte aus, einem mattblau schimmernden, stahlähnlichen Metall. Und auch hier zeigten sich weder Türen noch Fenster.
    Als die Terranauten näher kamen, mußten sie ihre Einschätzung relativieren.
    Es gab Unterschiede.
    Das Material war verwittert, von Rissen durchzogen wie der Boden, und das einstige Glänzen war stumpf und schorfig geworden. Hier und da gab es handbreite Spalten in dem Gemäuer, durch die der Wind Staub und kleine Kiesel in das dunkle Innere geweht hatte.
    Die kleine Stadt bestand

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