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Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge

Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge

Titel: Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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und erwartungsvoll auf sie gerichtet waren.
    Sie wollte sagen: Nein! Um Ardas willen, laßt mich gehen!
    Sie wollte schreien und fortlaufen.
    Sie senkte den Kopf und sagte: »Ich höre und gehorche, Herrin.«
    Noch während sie sprach, bildete sich auf dem Rund des Konferenztisches ein schmerzend heller Lichtfleck. Das Gesicht einer Grauen erschien, kühl und emotionslos wie immer.
    »Zentraler Überwachungsdienst an alle. Angriff auf Shondyke. Höchste Alarmstufe. Ich wiederhole: Höchste Alarmstufe.«
    Der Lichtfleck und der Kopf verschwanden.
    Fassungslos starrte Abashe doNhor noch immer auf die nun wieder leere Tischplatte.
    Unmöglich!
    Wer würde es wagen, das Herz der Garden anzugreifen? Wer?
    Chan de Nouilles Nebelgestalt erhob sich mit einer fließenden Bewegung. »Orger Moon«, wandte sie sich an den Humo-Wissenschaftler. »Die Adeptin ist bereit; beginnen Sie mit den Experimenten.« Dann bedeutete sie den sechs goldäugigen Frauen, ihr zu folgen.
    Im Hintergrund dröhnte der Alarm durch die Tunnelsysteme von Arda-City.
    »Adeptin?« sagte Orger Moon leise.
     
    *
     
    Der Sturm hatte sich gelegt, und die letzten Staubfahnen sanken langsam wieder zu Boden.
    Ares 17 fröstelte.
    Um jedes Risiko auszuschalten, hatten sie die Energieversorgung ihrer Raumanzüge desaktiviert, und in dem düsteren Felsspalt, in dem sie sich verbargen, war es eisig kalt.
    Plutos 23 lag neben ihm auf dem rauhen Steinboden und schnarchte laut. Sein feistes, rosiges Gesicht wirkte im Schlaf wie eine häßliche Maske. Das Schnarchen drang deutlich über den auf minimale Entfernung eingestellten Helmfunk.
    Nicht weit von ihnen entfernt lehnte Artemis 11 mit geschlossenen Augen an der schrägen, zerfurchten Wand, und die eigenartige Friedfertigkeit ihres Antlitzes verriet, daß sie sich in PSI-Trance befand.
    Zwanzig Meter weiter schimmerte durch den schmalen Eingangsspalt das rote Glosen der Feuerschale.
    Ares 17 bewegte unruhig seine Hände.
    Rastlosigkeit erfüllte ihn, ohne daß er wußte, was sie für Ursachen besaß. Alles, überlegte der Supertreiber, war bis zu diesem Zeitpunkt ausgezeichnet verlaufen. Getarnt als Mitglieder einer Piraten-Loge hatten sie es geschafft, an Bord der STEELFIST zu gelangen und die geheime, streng gesicherte Basis der Grauen zu erreichen.
    Die künstliche Aufladung ihres PSI-Potentials zeigte noch immer keine negativen Auswirkungen, und nichts deutete darauf hin, daß die Grauen ihren mentalen Angriffen etwas entgegenzusetzen hatten.
    Plutos 23 grunzte.
    »Du solltest die Grauen nicht unterschätzen«, sagte er laut, und mit einer Aufwallung rohen Ärgers erkannte Ares, daß er seinen Gedankenschild vernachlässigt und diesem widerlichen Fettsack Gelegenheit gegeben hatte, in seinem Bewußtsein herumzuschnüffeln.
    Plutos stieß eines seiner meckernden Gelächter aus. Seine kleinen Augen glitten in der fahlen Dämmerung neugierig hin und her und blieben dann auf Artemis haften.
    »Wie sieht es aus, Schwester?« fragte der Dicke.
    Nach einer Weile öffnete Artemis 11 seufzend ihre Augen und erwiderte Plutos’ Blick. »Einige Patrouillen haben die Berge überflogen«, berichtete sie. »Unsere Abschirmung funktioniert. Sie haben uns nicht entdeckt. Drüben im unterirdischen Stützpunkt überschlagen sich die Grauen beinahe. Sie wissen nicht, mit wem sie es zu tun haben, und das verunsichert sie mehr als alles andere.«
    Plutos grunzte beifällig.
    Wie ein Schwein, dachte Ares finster. Bei allen Sternen, er benimmt sich wahrhaftig wie ein Schwein!
    Um seinen Zorn zu verbergen, sah er auf die in dem Ärmel des Raumanzugs eingebaute Uhr. »Die nächste Phase«, teilte er seinen beiden Begleitern mit, »beginnt in zehn Minuten. Ihr solltet euch darauf vorbereiten.«
    »Ich habe Kopfschmerzen«, murmelte Plutos plötzlich und bewegte halb erstaunt seinen fleischigen Schädel hin und her. »Es ist ein eigenartiger, bohrender Schmerz …«
    Ares dachte an seinen mentalen Kontakt kurz nach der Landung. Artemis und Plutos hatten die gleiche Erfahrung gemacht, und Ares vermutete, daß der Kopfschmerz darauf zurückzuführen war.
    Auch er verspürte dieses seltsame Bohren; eine flüchtige Empfindung, die sofort verblaßte, wenn er sich darauf zu konzentrieren begann.
    Ares teilte den anderen seine Vermutung mit. Plutos spuckte aus. »Schon möglich, daß du recht hast. Aber was spielt das für eine Rolle? Unser Auftrag lautet, Shondykes Position zu ermitteln und die Garden so weit wie möglich zu schwächen.

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