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Die Terranauten 037 - Sternenlegende

Die Terranauten 037 - Sternenlegende

Titel: Die Terranauten 037 - Sternenlegende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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das Auftauchen von Außerirdischen und eine verzweifelte, von mehr romantischen Gefühlen geprägte Suche zugrunde. Unerwähnt bleiben darf auch nicht die Tatsache, daß die Treiber der Dunklen Zeit und auch der Epochen davor einen besonders entwickelten Sinn für Mystik hatten, was auch die Vielzahl der Legenden und Märchen erklärt.
    Aus diesen Gegebenheiten ist der Schluß zu ziehen, daß die Geschichten um Narda und David wirklich nur Legenden sind und jeder wirklichen Grundlage entbehren …
    (Aus: Legenden aus der Dunklen Zeit, Kommentar und Anhang, Neu-Sarym, 3112 A.D.)
     
    *
     
    »Aber eins verstehe ich nicht«, sagte Jessica Xiam leise und runzelte die Stirn. »Wie hat Valdec seine Gegner im Konzil ausschalten können?«
    Narda lachte vielsagend. »Das ist eine andere, noch viel längere Geschichte.«
    Sie hatten den Treibern der SONNENWIND darüber berichtet, was in den vergangenen fünf Jahren geschehen war. Die Informationen Nardas, Rollos und Greenys waren naturgemäß selbst bruchstückhaft, zumindest, was die Zeit ihrer Inhaftierung anbelangte, aber die Scout-Loge bekam so doch einen groben Überblick. Und in ihren Augen dämmerte Verständnis.
    »Kein Wunder, daß wir sofort verhaftet worden sind«, warf Rogmash Al, der etwa fünfzigjährige Treiber ein. Er lächelte verschmitzt, wie es seine Art war. »Die Queen befürchtete wahrscheinlich, wir könnten die Fundamente des Sternenreiches erschüttern.«
    »Das wohl nicht gerade«, stellte Yoron Errehan richtig. »Aber allein unsere Treiberkraft macht uns sofort zu Rebellen gegen Valdec.«
    Diese wenigen Worte machten noch einmal deutlich, wessen Seite sich die Treiber zurechneten. Jede andere Ansicht wäre auch potentieller Selbstmord gewesen. Für die PSI-Begabten gab es nur noch eins: entweder Flucht und Widerstand – oder die Gehirnoperation. Dazwischen gab es keinen Weg mehr.
    Narda nahm die Worte des hochgewachsenen Treibers dennoch nur unbewußt zur Kenntnis. Ihr Blick hing an den großflächigen Außenbildschirmen, auf denen Taschkanur weiter zusammenschrumpfte. Der Planet, auf dem sie mehr als siebzehn elende Monate verbracht hatte, war wie ein schmutziger Ball inmitten eines sauberen, von glitzernden Punkten durchsetzten Schwarz. Siebzehn Monate! Ihr erschien es wie eine Ewigkeit. Ein anderer Monitor zeigte den Ortungsreflex der SONNENWIND, des schlanken, kaum hundert Meter langen Scout-Schiffes. Wenn sie erst an Bord und dann in den Weltraum II übergewechselt waren, befanden sie sich endgültig in Sicherheit. Dann vermochte niemand mehr, sie aufzuhalten.
    Obwohl alles in ihr triumphierte und tiefe Zufriedenheit sie erfüllte, hatte sie sich diesen Moment doch anders vorgestellt. In ihrer Phantasie hatte er immer etwas Feierliches an sich gehabt, etwas, daß die Bedeutung des Kommenden ahnen ließ. Doch nichts dergleichen. Sie hatten es überstanden, das war es. Nicht mehr.
    Kurz dachte sie an die wichtigen Informationen, die sie hier erhalten hatten. Es waren nicht alle Treiber, die in die Hände Valdecs und der Grauen Garden gefallen waren, der Operation unterzogen worden. Das stand fest, und es kam einer Sensation gleich. Es konnte kein Zufall sein. Es war auf oberste Anordnung geschehen, das hatten die Gedankenfetzen des Mediziners, die sie aufgefangen hatte, deutlich gemacht. Alle Gefangenen mit einem Potential von über hundert PSI waren demnach mit einem extrem starken PSI-Dämpfungsmittel behandelt und in dem Glauben belassen worden, ebenfalls die Fähigkeiten für alle Zeiten verloren zu haben.
    Diese Nicht-Behandelten wurden nach und nach fortgeschafft, wohin, wußte niemand. Es mußte sich dabei um ein streng geheimes Projekt handeln, soviel war klar. Aber was war es konkret?
    Narda wußte nur eins: Diese Information mußte unter allen Umständen an David terGorden weitergegeben werden. Sie konnte nicht ahnen, was inzwischen aus den Terranauten geworden war, aber die »Endlösung des Treiberproblems« mußte dazu geführt haben, daß die Terranauten beinahe auf verlorenem Posten kämpften, auch wenn sie vereinzelte Erfolge zu verzeichnen hatten. Es gab keine Treiber mehr, die sie für ihre Sache gewinnen konnten! Gewissermaßen war ihnen der Nachschub abgeschnitten worden. So hatte es jedenfalls bis vor kurzem ausgesehen …
    »Noch immer keine erwähnenswerte energetische Aktivität in Olunyan«, sagte Dania Makiri leise und zeigte auf die Instrumente.
    »Die Überraschung«, vermutete Cler Masurin, und Rollo nickte

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