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Die Terranauten 040 - Ein Computer spielt verrückt

Die Terranauten 040 - Ein Computer spielt verrückt

Titel: Die Terranauten 040 - Ein Computer spielt verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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können. Und diese Möglichkeit war jetzt wie weggewischt.
    »Es gibt nur eine Möglichkeit«, sagte Zeran in die Stille hinein. »Wir müssen gemeinsam eine Loge bilden und mit aktiviertem Sucher in den Weltraum II überwechseln, um der Anziehungskraft der Sonne zu entgehen. Und wir können nur hoffen, daß es unserer Loge dann gelingt, den Sucher zu kontrollieren.«
    Vangralen nahm die Worte des Hauptmanns gar nicht bewußt wahr. In seinem Hirn herrschte ein einziges Chaos aus Panik und Entsetzen. Ein zweites Mal konnte er ein solches Glück wie auf Siam Sin nicht haben. Es war aus, endgültig aus!
    Er hat uns nicht empfangen. Die Signale Ennerk Primes waren fast ohne Angst; der Sechzigjährige übte eine geradezu übermenschliche Selbstdisziplin angesichts der Zukunft, die sie nun erwartete. Die Grauen sind zur direkten Telepathie unfähig. Mangelnde Ausbildung.
    Suzanne Oh sandte noch immer Bilder ab, die ihr Schicksal sehr plastisch darstellten. Vangralen haßte und bewunderte Prime gleichzeitig für seine zurückgewonnene Ruhe, aber die Resignation in ihm breitete sich weiter aus.
    »Helfen Sie uns«, sagte Zeran eindringlich. »Es ist auch Ihr Leben, das auf dem Spiel steht.« Er machte eine weitere Pause und musterte die Terranauten, deren Gesichter kaum etwas von dem zeigten, was in ihnen vorging. »Nun?«
    Primes Impulse strahlten Ruhe aus. Jetzt, da er wußte, daß sie sich telepathisch nicht verraten konnten, setzte er seine ganze PSI-Energie ein. Von jeher war er der aktivste und stärkste Treiber unter ihnen gewesen, und nun setzte er seine Kraft ein, um das Denken seiner Freunde wieder zu stabilisieren. Es war ein Prozeß, der Ewigkeiten in Anspruch zu nehmen schien, obwohl objektiv nur Sekunden verstrichen. Und es kostete Kraft, viel Kraft. Aber er war erfolgreich. Zwar wurden Angst und Resignation nur verdrängt, aber das spielte im Augenblick keine Rolle.
    Vangralen nahm die Hilfe dankbar an, und auch Suzanne Oh löste sich langsam von ihren Schreckensvisionen. Lyda Mar schloß sich an und integrierte sich in den geistigen Verbund, den Prime geschaffen hatte.
    »Warum sollten wir Ihnen helfen?« sagte Prime laut. Noch ist nicht alles aus, signalisierte er. Unser erstes Ziel ist der Strafplanet. Dann sehen wir weiter.
    »Warum?« Ärger wallte in Zeran hoch, aber er hielt sich zurück. »Das liegt auf der Hand. Wenn wir keine Loge bilden, werden wir alle in einer guten Stunde tot sein.«
    »Was macht das schon für einen Unterschied?« fragte Prime. Sie durften ihn Bereitschaft nicht allzu deutlich zeigen. »Hier sterben – oder auf irgendeinem Gefängnisplaneten in kurzer Zeit an irgendeiner unbekannten Krankheit?«
    »Dieser Tod hier ist verdammt real«, wandte der Hauptmann ein und hielt seine Wut zurück. »Auf dem Strafplaneten haben Sie eine gute Überlebenschance.«
    Haltet euch bereit. Prime drehte sich demonstrativ um und sah seine Kameraden der Reihe nach an. Jeder reagierte mit einem kurzen, kaum merklichen Nicken.
    »Also gut«, sagte er dann. »Vielleicht können Sie uns auch einmal einen Gefallen erweisen.«
    Zeran sagte nichts darauf. Sein Verstand sagte ihm, daß er nicht widersprechen durfte, seine Disziplin als Grauer jedoch …
    »Konzentrieren Sie sich auf mich«, fuhr Prime scheinbar widerwillig fort. Jetzt setzte sich auch Etchgan, ohne aber die Waffe aus der Hand zu legen.
    Dummkopf, dachte Prime, schloß die Augen und konzentrierte sich auf seinen PSI-Sinn. Die Terranauten hatten längst eine Einheit gebildet, jetzt kamen die Treiberenergien der Grauen Treiber hinzu.
    Vangralen spürte, daß seine Angst immer noch in ihm pulsierte, aber er hatte sie nun dank Prime unter Kontrolle. Er merkte, daß die Fähigkeiten der Grauen nicht sonderlich stark ausgebildet waren, und das konnte ihnen nur recht sein. Dann war es ihnen auch unmöglich, Informationen aus ihrem Denken aufzunehmen. Die Einheit entstand und stabilisierte sich.
    Chi Tardas trat trotz der Trance an das Bedienungsterminal des Suchers heran und preßte, ohne zu Zögern, die grüne Taste mit der Aufschrift »Automatic« in die Fassung. Nur undeutlich nahmen die Logen-Mitglieder wahr, wie der Sucher seine Arbeit aufnahm. Dann rissen sie das Schiff mit ihren PSI-Kräften in den anderen Weltraum.
    Ennerk Prime nahm die Kraft in sich auf und lenkte sie auf den Sucher. Sofort spürte er, wie etwas völlig Fremdartiges seinen Geist berührte. War das der Sucher?
     
    *
     
    Prime hatte seine Lider halb geschlossen. Der

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