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Die Terranauten 046 - Die Eisteufel

Die Terranauten 046 - Die Eisteufel

Titel: Die Terranauten 046 - Die Eisteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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blonden Haaren steuerte auf ihn zu.
    David terGorden! rief der Schatten neben ihm. Vernichte ihn, jetzt!
    Und wieder holte er aus.
    Eine gewaltige Kraft hob den Erben der Macht hoch, hielt ihn fest, jagte ihn auf die Wand zu. Es krachte, und David sank zu Boden. Vor Valhalas Augen wallten rote Nebel, als er sich umsah. Niemand regte sich mehr. Er hatte gesiegt, wie es nicht, anders zu erwarten gewesen war. Die Überraschung war sein Verbündeter gewesen.
    »Der Zeitpunkt der Flucht ist gekommen«, flüsterte der Schatten. »Verschwinde von Rorqual. Suche den Kontakt zu einem Stützpunkt des Konzils oder der Garden. Du kennst die Koordinaten.«
    Valhala konzentrierte sich. Claude Farrell erhob sich mit leeren, stumpfen Augen.
    »Du wirst mich begleiten!« bestimmte Valhala, und es erhob sich kein Widerspruch. Der Geist Farrells unterstand seinen Befehlen. Niemand konnte sich ihm widersetzen, niemand.
    Die goldenen Riemen raschelten leise, als er die Tür öffnete und in den Korridor trat, gefolgt von dem willenlosen Claude Farrell. Kaum hatte er den Konferenzraum hinter sich gelassen, erwachte wieder die Unruhe in ihm – und die Angst.
    »Ohne mich wärst du so gut wie erledigt!« behauptete seine innere Stimme. »Sieh her!«
    Valhala 13 blieb stehen. Zwei Terranauten kamen um die Gangbiegung, winkten ihm zu. Sie konnten unmöglich von dem PSI-Kampf angelockt worden sein, denn er war sicher, den Konferenzraum auch während des kurzen Kampfes sicher abgeschirmt zu haben.
    Es waren Angila Fraim und Sirdina Giccomo, die beiden Treiberinnen aus der Loge Llewellyns. Und Valhala brauchte Treiber, um eine eigene Loge zu bilden, die ein Schiff zu steuern vermochte.
    Als die beiden jungen Frauen Verdacht schöpften, war es bereits viel zu spät. Die geballte Macht des Supertreibers schlug über ihnen zusammen, fegte den geistigen Widerstand beiseite, machte sie zu Marionetten einer Marionette.
    Willenlos folgten sie ihm. Einige Minuten später hatten sie »Davids Burg« hinter sich gelassen und steuerten auf das Plateau zu, auf dem zwei startbereite Ringos standen.
    »Siehst du?« frohlockte sein zweites Ich. »Es ist ganz einfach. Nicht mehr lange, und du hast deinen Auftrag vollständig erfüllt.«
    Mehr als erfüllt, dachte Valhala, entsetzt über sich selbst. David terGorden ist tot, ebenso Asen-Ger. Und die Positionsdaten von Rorqual habe ich ebenfalls. Mehr als erfüllt. Expertin Fuji, für das, was du mir angetan hast, werde ich dich vernichten.
    »Aber nicht doch!« schalt seine innere Stimme. »Du weißt doch, daß das nicht möglich ist, oder?«
    Doch, er wußte es.
    Vor ihm öffnete sich die Schleuse, und Valhala wartete, bis Farrell, Fraim und Giccomo ins Innere getreten waren, dann folgte er ihnen.
    Ein Stützpunkt des Konzils oder der Garden.
    Wohin war der richtige Llewellyn gebracht worden? Queen Ishiya hatte es ihm nicht sagen wollen, aber er hatte, kurz bevor die CYGNI über Stonehenge II in den Transit gegangen war, einen Namen aufgefangen, eine Bezeichnung nur: Quostan.
    In der Zentrale angekommen tippte er einen raschen Befehl in die Eingabeeinheit des Bordcomputers. Ein Monitor erhellte sich knisternd, und auf dem Schirm erschienen Zahlen- und Buchstabenkolonnen.
    Niemand hatte ihm verboten, die Welt anzufliegen, zu der Llewellyn 709 gebracht worden war. Hier waren die Daten. Jetzt hatte er ein Ziel.
     
    *
     
    Die erste Entladung ließ Ruben Carcones triumphierend aufschreien. In diesen Augenblicken wußte er nicht mehr, daß das, was er hier unternahm, der nackte Wahnsinn war, daß er kaum Aussicht hatte, mit dem Leben davonzukommen. In ihm war nur noch das Verlangen, seinem Trieb nachzugeben, den er so lange hatte unterdrücken müssen. Die eisige, schneidende Kälte, der Wind, der ihm die Haut von den Knochen zu reißen schien, alles war plötzlich weit weg.
    Die Scanner-Augen zeigten es ihm überdeutlich. In der geöffneten Einstiegsluke der Eisraupe, die mit brummenden Motoren wartete, materialisierte ein glühender Ball.
    Ein Teil seines Geistes kappte die immaterielle Nebelschnur.
    Im gleichen Augenblick brach unten im Tal die Hölle los.
    Der weißglühende Ball detonierte, zerriß die Eisraupe, hob das tonnenschwere Fahrzeug an, schleuderte es davon. Einige umherfliegende Trümmerstücke trafen am Rande stehende Gardisten, und die Sarym-Schirme schützen nicht vor physischer Gefahr. Der Schnee färbte sich rot, und der Zerstörungstrieb in Ruben registrierte es mit grimmiger

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