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Die Terranauten 047 - Die Haßseuche

Die Terranauten 047 - Die Haßseuche

Titel: Die Terranauten 047 - Die Haßseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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endgültiger Untergang. Eher jage ich die Reaktoren in die Luft, so wahr ich Claude Farrell heiße und jetzt gerne etwas Anständiges rauchen würde!«
    Er überprüfte die Waffe. »Die Schutzschildprojektoren, die wir in der Nähe der Zentrale installiert haben, werden die Kerle nicht auf Dauer aufhalten. Los, kommt!«
    Er stürmte zum Schott und entriegelte es. Mit einem sanften Zischen schwang es zur Seite – und Claude blickte direkt in das haßverzerrte Gesicht eines Graugardisten.
     
    *
     
    Als die Schattensonne hinter dem Horizont versank, war die Dunkelheit fast von einer Sekunde zur anderen verschwunden. Rote Dämmerung hüllte Rorqual ein; Nebel wallten hoch, krochen über die Meere und Landmassen, überfluteten Pitcairn. Die Morgen auf Rorqual gehörten zu den bizarrsten Phänomenen dieser Welt. Diese Stunden waren die ruhigsten und friedlichsten, die Zeit der Besinnung, in der alles Leben angesichts des grandiosen Naturschauspiels zu erstarren schien.
    Heute war es anders.
    Aufruhr herrschte auf Pitcairn, und in der Festung tagte der Krisenstab. Irgendwo waren Informationen über eine akute Bedrohung durchgesickert, die nicht unmittelbar in einem Angriff von Grauen Garden bestand. Es schien sich um etwas anderes zu handeln.
    »Jetzt wißt ihr alles, was ich erfahren habe«, sagte David terGorden tonlos und blickte sich um. Auf dem Podium im Versammlungssaal saßen Asen-Ger, Zandra van Heissig, Collyn, Arlene Chi und David. Und davor füllten all die anderen den Saal. Terranauten, Stumme Treiber, Männer und Frauen, die seit Jahren auf Rorqual lebten und denen von den achthundert inzwischen auf Pitcairn wohnenden Menschen das Vertrauen ausgesprochen worden war. Stimmengemurmel schloß sich an die Ausführungen terGordens an. Blasse Gesichter, in denen die Angst aufglomm. Sie hatten mit einem Angriff einer Gardenflotte gerechnet, nicht mit dem Einsatz einer bakteriologischen Waffe.
    »Wir haben ungeheures Glück gehabt«, sagte Asen-Ger. »Wenn sich der richtige Llewellyn anstatt Valhala hier auf Rorqual befunden hätte, bliebe uns jetzt kaum eine Wahl.«
    »Haben wir die überhaupt? Haben wir wirklich eine Wahl?«
    »Was meinst du damit?« erkundigte sich Rowl Hellinger.
    David terGorden breitete die Arme aus. »Ihr habt es doch selbst gehört. Valdec denkt offenbar nicht einmal daran, Quostan zu retten. Er fordert unsere bedingungslose Kapitulation. Die Frage ist, was wir jetzt unternehmen sollen. Wenn wir kapitulieren, wird auch Quostan gerettet.«
    »Das meinst du doch wohl nicht im Ernst!« stieß Zandra hervor und kniff die Augen zusammen. »Wenn wir kapitulieren, werden wir liquidiert.«
    David nickte langsam und sah nachdenklich in die Runde.
    »Ist es wirklich sicher, daß die CYGNI im Orbit bleibt?« fragte jemand. »Ich meine …«
    David nickte wieder. »Eine Landung ist ausgeschlossen.«
    »Aber wenn Lyda und Llewellyn doch noch erkranken? Oder wenn die Grauen an Bord die Zentrale stürmen und übernehmen …?«
    »Wir sollten die Gefahr ausschalten!« rief ein anderer. »Wenn die CYGNI vernichtet ist, gibt es auch keine Haßseuche-Viren mehr!«
    Asen-Ger hieb mit der Faust auf den Tisch. »Ich habe dich wohl nicht richtig verstanden! An Bord befinden sich Menschen!«
    »Selbst wenn wir dieser … dieser feigen Aufforderung folgen würden«, warf Narda ein und sah sich mit blitzenden Augen um. »Es würde nicht die Gefahr beseitigen, die Quostan, den Eisteufeln und den Siedlern dort droht. Wir müssen etwas für Quostan tun.«
    »Geben wir Rorqual auf!« rief ein Treiber, um den aufwallenden Tumult zu übertönen. »Diese Welt kann ohnehin nicht auf Dauer unser Basis sein. Sie beeinträchtigt unserer PSI-Fähigkeiten. Sie macht eine Ausbildung von weiteren Treibern unmöglich.«
    »Aber es ist die einzige sichere Basis, die wir haben!« schnitt ein anderer ihm das Wort ab und gestikulierte nervös. »Wenn die Garden den Bund der Freien Welten irgendwann angreifen, ist unsere Basis auf Aqua erledigt. Und dieser Angriff kommt früher oder später todsicher.«
    David kannte die Stimmung unter vielen Treibern nur zu gut. Viele der Geretteten fühlten sich nicht wohl auf dieser rätselhaften Welt, die die PSI-Fähigkeiten lähmte, sie andererseits aber auch modifizieren konnte. Schon öfter war der Ruf laut geworden. Rorqual ganz zu verlassen. Doch solange Valdec den Weg hierher nicht kannte, war Rorqual die einzige sichere Zuflucht in der bekannten Galaxis.
    »Mit einer Aufgabe Rorquals wäre es

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