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Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Titel: Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Eine Verbindung von Schiff zu Schiff mit atembarer Atmosphäre und Wärme.
    Er trat hinaus, und die Schwerelosigkeit sprang ihn an.
    Kurzfristig verlor er die Orientierung. Dann spürte er den Druck einer kräftigen Hand, und als er sich umdrehte, erkannte er, daß Ennerk Prime ihm einen sanften Stoß versetzt hatte, der ihn auf die geöffnete Schleuse der BERLIN zutrieb.
    Eine verrückte Halluzination, durchfuhr es ihn.
    Drüben, in der anderen Schleusenkammer, befanden sich noch mehr Menschen. Er erkannte sie. David terGorden. Der Riemenmann. Narda. Lyda Mar. Altamont O’Hale. Und ein dunkelhäutiger Fremder, der ein wenig abseits stand und ihm mit ungläubigen, weit aufgerissenen Augen entgegenblickte.
    Schließlich hatte er die BERLIN erreicht.
    Wie durch dichten Nebel blickte er in terGordens Gesicht, und der Erbe der Macht lächelte ihn beruhigend an. Bilder blitzten in Farrell auf. Bilder von Rorqual. Von ihrer Odyssee über den Planeten im Weltraum II, die sie schließlich nach Pitcairn geführt hatte. Die Grünen Flieger. Thorna. Der Flug mit dem Ballon.
    Aber alles war so weit, so furchtbar weit entfernt.
    »Lege dich hin, Claude«, forderte ihn terGorden auf. Auch er trug einen Raumanzug.
    Farrell brach zusammen. Keuchend lag er auf dem geriffelten, harten Boden der Schleusenkammer. Weitere Bilder tanzten vor seinen Augen.
    Veldvald. Das Gesicht eines Quom. Morpot der Stramme, der Herr der Wurzeln und der größte Held seines Volkes. Die grüne Insel im Calm River, das Pflanzenherz von Veldvald.
    Er spürte, wie jemand den Ärmel seiner Montur hochkrempelte. David?
    Die Bilder wechselten schneller. Ihm schwindelte.
    Er sah Sterne und exotische Planeten und rote und weiße und gelbe Sonnen. Sternhaufen und Dunkelnebel. Er sah die BEBEL und Logenmeister LeBon, der auf Hyphachi sein Leben ausgehaucht hatte. Und Gesichter von Frauen und Mädchen, Treiberinnen und Humos, die ihn für kurze Zeit auf seinem Wege begleitet hatten.
    Das ist der Tod, erkannte Claude Farrell.
    Etwas zischte. Kälte durchfloß seinen Arm, trieb die fiebrige Hitze zurück, die ihn verglühte. Die Kälte breitete sich aus, und dann – abrupt, von einem Augenblick zum anderen – verschwanden die Visionen.
    »Er wird es schaffen«, hörte er David terGorden sagen. »Es war im letzten Moment, aber er wird es schaffen.«
    Der Schlaf kam schnell und warm, hüllte ihn ein mit der Zärtlichkeit einer Frau, und dann gab es nichts mehr. Keinen Haß, keine Halluzinationen, kein Fieber.
     
    *
     
    »Noch immer keine Nachricht von Wissenschaftler Ebberdyk?« fragte Max von Valdec ungeduldig.
    Die Graue auf dem Bildschirm schüttelte den Kopf. »Der vereinbarte Kurzfunkimpuls konnte noch nicht angemessen werden, Lordoberst.«
    Valdec stieß eine Verwünschung aus und schaltete ab. Dieser hochnäsige Eierkopf. Aber so waren sie alle – diese Experten, diese ehemaligen Summacums, die lizenzierten Genies, deren Ära der Unabhängigkeit mit dem Untergang Zoes beendet worden war.
    Nun, Bürschlein, dachte er finster, ich hoffe, du denkst daran, daß sich deine Frau und dein halbwüchsiger Sohn im Gewahrsam der Berliner Garden-Garnison befinden.
    Ein Summton riß ihn aus seinen Überlegungen.
    »Ja?« fragte er knapp.
    »Ein Alphagespräch von Lunaport, Lordoberst«, meldete eine gleichgültig klingende Frauenstimme, die direkt vor ihm in der Luft zu stehen schien. »Soll ich verbinden?«
    Chan de Nouille!
    Die Große Graue hatte sich Zeit gelassen.
    Vermutlich amüsierte sie sich köstlich über seine Schwierigkeiten – und über die Fay Grays. Chan de Nouille hatte nur sehr widerwillig der Ernennung Fay Grays zum Cosmoral zugestimmt. Erst eine Sonderzuweisung Kaisers in Höhe von fast zehn Milliarden Verrechnungseinheiten für den Gardenfonds hatte ihre Meinung geändert.
    »Verbinden Sie«, erklärte der Lordoberst.
    Das Holo-Feld formte sich, und er starrte in das Gesicht eines feisten, rotäugigen Mannes, der seiner Verfassung nach soeben eine einwöchige Alkoholtour hinter sich hatte.
    »Ihr Sinn für Humor«, sagte Valdec trocken, »überrascht mich immer wieder aufs neue.«
    Der Trunkenbold, hinter dessen Konterfei sich die Große Graue verbarg, lachte meckernd. »Ich passe mich nur meiner Umgebung an«, erwiderte er/sie. »Doch genug der Floskeln, Lordoberst. Was gedenken Sie gegen die Okkupation von neunundvierzig Raumschiffen der Grauen Garden zu unternehmen?«
    Valdec zwang sich zur Ruhe und ließ nicht erkennen, wie sehr er Chan de

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