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Die Terranauten 051 - Welt im Chaos

Die Terranauten 051 - Welt im Chaos

Titel: Die Terranauten 051 - Welt im Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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um so weit wie möglich den Windschatten der Inseln auszunutzen, stellte er fest, daß an Bord des Seglers heftig gekämpft wurde.
    Mann gegen Mann, dachte er. Der totale Wahnsinn ist ausgebrochen. Und er muß gesteuert sein.
    Er fragte sich, was die unbekannte Macht, die diesen Planeten beherrschte und sich erst jetzt zu erkennen gab, mit dieser Vorgehensweise beabsichtigte. Alles deutete darauf hin, daß Rorqual sich plötzlich gegen seine Bewohner zur Wehr setzen als besäße diese Welt eine eigene Intelligenz, die nun nach langen, langen Jahren endlich zur Aktion geschritten sei, um die Kreaturen, die ihre Hülle urbar gemacht hatten und seit Generationen bewohnten, mit einem Schlage abzuschütteln.
    Als er Thorna von seinen Gedanken berichtete, sagte das Mädchen mit einem erstaunten Augenaufschlag: »Du sprichst, als würdest du Rorqual für ein intelligentes Wesen halten.«
    David lächelte still. Er konnte sich vorstellen, wie absurd eine solche Idee einem Menschen vorkommen mußte, der die Hälfte seines Lebens damit verbracht hatte, sich hauptsächlich um das eigene Überleben zu kümmern. Thorna war als Kind nach Rorqual gekommen; ihre Erinnerungen an die Erde waren nur noch bruchstückhaft, aber was David – und mit ihm seine engeren Freunde – an ihr liebte, war die Direktheit, mit der sie Dinge aussprach, an denen sich ein wissenschaftlich geschulter Geist eher verschluckt hätte.
    »Die Vorgänge auf Rorqual sind dermaßen bar jeglicher Systematik«, sagte er, »daß man zu gar keinem anderen Schluß kommen kann. Wir haben nicht erst seit heute die Gewißheit, daß auf dieser Welt Dinge vor sich gehen, die sich mit logischer Abfolge nicht erklären lassen. Die Malaiara beispielsweise …« Er sah, wie Thorna fröstelte, und fuhr fort:
    »Sie sind weit herumgekommen. Ihre Aufzeichnungen wimmeln nur so von seltsamen Phänomenen, und dabei nehmen die tierischen Lebensformen, für deren Existenz es nicht den geringsten Grund gibt, keinesfalls den Hauptteil ein. Rorqual ist, wie du weißt, ein Planet, der verschiedenen Generationen von Raumfahrern zur zweiten Heimat wurde. Rorqual ist die Welt der Gestrandeten. Zwar hat man hin und wieder bei interstellaren Flügen tierisches Leben an Bord gehabt; aber der größte Teil der Kreaturen, die heute hier leben, sind sowohl uns als auch den Malaiara unbekannt, und man kann davon ausgehen, daß sie im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Nichts heraus entstanden sind, denn eine natürliche Evolution gibt es hier nur bei den Pflanzen. Und selbst da – was sollen wir von diesen Knollen halten, die jetzt plötzlich überall aus der Erde brechen?«
    Er berichtete von den Erfahrungen, die der Terranaut Collyn auf seinen weiten Reisen mit dem Segler Sturmvogel gemacht hatte.
    Nach seinen Erkenntnissen lebte jeder Volksstamm Rorquals in einem Gebiet, das seinen Bedürfnissen in geradezu idealer Weise angepaßt war – und auf einer winzigen Welt wie dieser, auf der es keine der Erde oder anderen Planeten vergleichbare Klimazonen gab, war das absolut ungewöhnlich.
    »Wären wir im realen Universum auf einem normalen Planeten, könnte man sagen, daß sich jede Bevölkerungsgruppe den Platz ausgesucht hat, der ihren Bedürfnissen am nächsten kommt. Hier, wo Wind und Wetter für eine im weitesten Sinne gleichmäßige Landschaft gesorgt haben, dürfen extreme Lebensbedingungen gar nicht existieren. Es sieht wirklich so aus, als stelle Rorqual sich völlig auf das ein, was die einzelnen Gruppen benötigen; egal, ob es sich dabei um Minderheiten oder Mehrheiten handelt. Und eine weitere Beobachtung, die die Malaiara gemacht haben – Collyn hat sie übrigens bestätigen können –, besagt, daß die klimatischen und geologischen Verhältnisse sich ändern, wenn die, denen sie bisher zugute gekommen sind, weiterziehen und sich anderswo ansiedeln.«
    »Was mich schon immer gewundert hat«, warf Thorna ein, »ist, daß die gasähnliche Substanz der Meere und Flüsse Rorquals geatmet werden kann. Dafür gibt es einfach keine vernünftige physikalische Erklärung.«
    David nickte. »Rorqual kann keinen natürlichen Ursprung haben. Weltraum II, in dem sich diese Welt befindet, kennt kein Leben unserer Art. Wenn unsere mageren Informationen überhaupt einen Schluß zulassen, dann den, daß er organischem Leben gegenüber absolut feindlich eingestellt ist. Hier herrschen Energien, die uns nicht nur völlig fremd sind, sondern uns auch im höchsten Maße schaden können.«
    Und jetzt

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