Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 051 - Welt im Chaos

Die Terranauten 051 - Welt im Chaos

Titel: Die Terranauten 051 - Welt im Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
Vom Netzwerk:
ungewöhnlichen Situation zuzuschreiben, daß sie überhaupt miteinander redeten.
    »Wir sind hier in einem Gebiet«, sagte Golan, »das für seinen Vegetationsreichtum bekannt ist. Es ist nur eine kleine Zone, die sich bis an die, Ufer des Lannon hinzieht, aber man muß schon bei normalen Sichtverhältnissen nahe beieinander bleiben, wenn man sich darin nicht verirren will.« Er wandte den Kopf, musterte die in der Ferne rastende Gruppe und fügte hinzu: »Sie werden uns nicht akzeptieren.«
    Layla wußte, was er damit meinte. Sie biß die Zähne zusammen und dachte nach. Für Hrassan und die anderen stellten Golan Asgayr und sie nicht einmal Schemen dar, und das trotz der Tatsache, daß sie während des Überfalls der Weißen Katzen wie erfahrene Krieger gekämpft hatten. Golan hatte die alte Falha sogar vor dem sicheren Tode bewahrt, aber für sie war ihre Rettung lediglich ein Eingriff des Schicksals gewesen.
    Wenn Golan und sie jetzt in die Nebelwand eindrangen, würden die anderen ihnen folgen und sich heillos verirren.
    »Obwohl wir Schattenwesen sind, sind wir der Sippe noch immer verpflichtet«, murmelte Layla.
    » Weil wir Schattenwesen sind«, verbesserte Golan sie. Er stand auf, bedeutete ihr mit einer Hand stehenzubleiben und setzte sich in Richtung auf die rote Wand in Bewegung. Von irgendwoher kam plötzlich ein lautes Summen. Layla hob den Kopf und suchte den Himmel ab. In letzter Zeit waren des öfteren seltsame Fluggeräte über der Wüste aufgetaucht, die der Sippe Rätsel aufgegeben und die Barries wild gemacht hatten. Layla wußte, daß die Fluggeräte künstlichen Ursprungs waren und jenen Menschen gehörten, mit denen sie vor vielen Monaten einmal in Kontakt gekommen war. Sie erinnerte sich an verschiedene Namen: Claude, Zandra, David … Menschen aus einer anderen Welt; Wesen, die wie Menschen aussahen und doch über geheimnisvolle Kräfte verfügten, wie sie nur Götter oder Dämonen besitzen konnten. Die Fremden hatten ihrem Vater, Mahmoud und den beiden toten Asgayr-Brüdern geholfen, sie aus den Händen eines Sklavenhändlers zu befreien … In gewisser Weise waren sie schuld daran, daß Golan und sie jetzt nicht mehr zu den Lebenden zählten.
    Golan hatte sich der Nebelwand bis auf mehrere Dutzend Meter genähert, als plötzlich ein wütender, röchelnder Laut an ihre Ohren drang und ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    Layla vergaß das Summen am Himmel und fuhr herum.
    Ihre Augen weiteten sich in ungläubigem Entsetzen.
     
    *
     
    Es ging alles furchtbar schnell.
    David terGorden war gerade aus einem Zustand erwacht, der für Thorna bereits wie ein Scheintod gewirkt hatte, als unter ihnen das feuerrote Nebelmeer aufriß und ein Wüstenstreifen sichtbar wurde, auf dem sich mehrere Menschen in schuppig wirkender, enganliegender Kleidung aufhielten.
    Der Ringo bockte, als David mit einer Reaktionsschnelligkeit, die ihresgleichen suchte, auf die Tastaturen hieb und unerwartet den Kurs änderte. Der Nebel vor und hinter ihnen begann zu zerfließen und legte nun ein Stück Vegetation frei, an dessen Rand es von bösartigem Lehen wimmelte. David sah spitze Schnauzen und weit aufgerissene Rachen. Die braungrauen Kreaturen, die zwischen den Büschen und Pflanzen herumkrochen und die Stiele der verschiedenfarbigen Tulpenbäume abnagten, schienen Verwandte jener rattenähnlichen Ungeheuer zu sein, die sie während ihres Fluges über Hayvant gesehen hatten. Nur waren sie noch etwas größer und schienen weitaus hungriger zu sein.
    Die Menschen, die sich unter ihnen aufhielten, zückten lange Messer und formierten sich. Ein Mann und eine Frau, die sich von der kleinen Gruppe abgesondert hatten, verharrten dort, wo sie im Moment standen. Die Rattenwesen hoben die Köpfe und schnupperten. Dann richteten zwei davon sich auf die Hinterläufe auf. Allem Anschein nach hatten sie die Gegenwart der Menschen nun bemerkt.
    David ließ den Ringo in der Luft verharren und justierte das Lasergeschütz. Ein blendendweißer Strahl schoß fauchend aus der dünnen Mündung, als die erste der braungrauen Kreaturen sich in Bewegung setzte. Der Schuß traf das fauchende Tier mitten im Sprung und löste es in seine Atome auf. Das Rauschen hatte die anderen allerdings jetzt hellhörig werden lassen. Wie eine Kollektivintelligenz fuhren sie herum und jagten mit langen Sprüngen auf die Menschen zu, die wilde Kampfschreie ausstießen und sich auf ihr letztes Gefecht vorbereiteten.
    Noch ehe der erste Angreifer

Weitere Kostenlose Bücher