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Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa

Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa

Titel: Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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Hügel, der sie noch von der Küste trennte. »Weit ist es ja nicht mehr. Aber was tun wir, wenn der Wirt recht gehabt hat und wir niemanden finden, der uns zum Hauptkontinent hinüberbringt?«
    Maris wollte gerade mit seinem Edelsteinsäckchen rasseln, als er auf dem Hügel eine Reitergruppe entdeckte. Es mochte sich um drei oder vier Dutzend Männer handeln, die ihnen jetzt den Rücken zuwandten und gebannt auf den Ozean hinausstarrten.
    »He«, sagte er, »was ist da passiert?«
    Elmo zuckte die Achseln und trieb sein Reittier an. Offenbar fühlte er sich, seit Maris ihm sein Selbstvertrauen zurückgegeben hatte, dem jungen Mann gegenüber irgendwie verpflichtet.
    Kurz darauf sahen sie den scharlachroten Ozean. Rechts von ihnen bewegte sich majestätisch ein Zweimaster dahin, an dessen Deck große Aufregung zu herrschen schien. Maris kniff die Augen zusammen. Die Reiter, die mehrere hundert Meter von ihnen entfernt Aufstellung bezogen hatten, schrien plötzlich auf. Maris und Elmo zuckten zusammen, als sie den riesenhaften schwarzen Leib eines ausgewachsenen Roulian auf den Segler zuschießen sahen. Als er sich aus dem Sattel erhob und nach vorne starrte, erblickte er einen gigantischen Schwanz mit drei ledrigen Finnen, der gerade aus den roten Fluten auftauchte und zu einem mörderischen Schlag ausholte.
    Aber das war noch nicht alles. Keine Sekunde später wurden am rechten Rand der Bucht die Segel eines zweiten Schiffes sichtbar, und auch das schien seine liebe Not zu haben, irgendwelchen Verfolgern zu entkommen. Dort, wo es die Wellen durchpflügte, konnte Maris zahlreiche weiße Flecken erkennen.
    Rochen!
    Ein kalter Schauer lief seinen Rücken hinunter, als er an die riesigen, flachen Meeresbewohner dachte, deren zahnbewehrte Mäuler einen Menschen mit einem Biß verschlingen konnten. Es gab Gerüchte, daß man diese Kreaturen im Scharlachmeer aus Gründen des Sports jagte, aber aus den Erzählungen seines Großvaters wußte Maris, daß es sich bei diesen Tieren um eine andere, viel kleinere Art handelte. Die Bestien, die hinter dem zweiten Segler herwaren, waren Bewohner des Großen Ozeans, der die Kontinente umschlang; sie besaßen Ausdehnungen von mehreren hundert Quadratmetern und dicke, rüsselähnliche Tentakel, die es ihnen erlaubten, auf dem Meeresgrund herumliegende Steine einzusaugen und wie Granaten wieder abzufeuern. Es gab Schiffe, die das Bombardement eines Rochen überstanden hatten, aber es kam selten vor, daß Menschen, die einen solchen Angriff überlebten, je wieder einen Fuß auf ein Schiff setzten.
    Als Maris sich schaudernd abwenden wollte, zupfte Elmo an seinem Ärmel und deutete in die Luft.
    Maris rang nach Atem. Am Himmel schwebte unglaublicherweise der Körper eines langgezogenen, künstlichen Objekts, der sich jetzt wie ein Raubvogel auf die beiden Segler und die sie bedrohenden Meeresbestien hinabstürzte.
    Während die anderen Reiter einen einstimmigen Entsetzensschrei ausstießen, hielt Maris gebannt die Luft an.
     
    *
     
    Woldan entpuppte sich als Meisterpilot. Mit nahezu spielerischer Eleganz betätigte er das Höhenruder und ließ die stumpfe Nase der SOMASA nach unten sinken. Die Gondel geriet bei diesem Manöver ein wenig ins Wanken, und diejenigen, denen es nicht vergönnt gewesen war, einen Sitzplatz zu finden, hielten sich krampfhaft an irgendwelchen anderen Einrichtungsgegenständen fest. Das Mobiliar der Steuerzentrale war zum Glück fest im Boden verankert.
    Marcel d’Guinne, der – nachdem klargeworden war, daß es sich bei einem der plötzlich aufgetauchten Schiffe um einen Segler der Terranauten handelte – wieder das Kommando übernommen hatte, war sofort zu der Einsicht gekommen, daß sie etwas tun mußten, denn die Bestie, die neben der STURMVOGEL dahinjagte, war keinesfalls zu unterschätzen. Der schwere Fischkörper, der äußerlich dem eines Blauwals glich, mit einhundertachtzig Metern Länge jedoch weitaus größer war, konnte einen Segler, wenn er die richtige Ausgangsposition hatte, mit einem Flossenschlag zerschmettern.
    Was das zweite Schiff anbetraf, so war es noch zu weit von der SOMASA entfernt, um identifiziert zu werden. Auf alle Fälle schien es schneller zu sein, und die Möglichkeit, daß es die Küste erreichte, ehe die Rochen zuschlugen, war nicht von der Hand zu weisen. Abgesehen davon, tröstete d’Guinne sich, waren sie schließlich nicht in der Lage, die SOMASA in zwei Hälften zu teilen. Sie konnten nur dem beistehen, der gerade in

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