Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa

Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa

Titel: Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
Vom Netzwerk:
STURMVOGEL aufschlug. Der Vordermast brach wie ein Schilfrohr. Knirschend senkte sich die Takelage nach unten und begrub den größten Teil der Besatzung unter sich.
    Aber jetzt hatte die SOMASA die richtige Position erreicht.
    »Jetzt!« schrie David und warf die Strickleiter hinab. Die Islahami nickten und taten es ihm gleich. Ehe der erste Seemann jedoch die unterste Sprosse erreicht hatte, brach ein weiterer Stoß des Roulian die STURMVOGEL in zwei Teile. Das Meeresungeheuer trompetete laut und tauchte unter. Die SOMASA begann nun, heftig zu schwanken. Offenbar war es den ersten Schiffbrüchigen gelungen, sich an den Strickleitern festzuhalten.
    Farrell brüllte: »Alle Mann von Bord! Packt die Strickleitern! Wer immer uns an ihrem Ende erwartet:
    Wir haben nichts mehr zu verlieren!«
    Sofort setzte eine allgemeine Fluchtbewegung ein. Wer immer eine der Leitern zu fassen bekam, kletterte gewandt daran nach oben. Das zusätzliche Gewicht ließ die SOMASA trotz des auf der anderen Seite stattfindenden Ballastabwurfs zur Seite kippen und absacken, aber jetzt bestand zumindest keine Gefahr mehr, daß es zu einer Kollision mit den Schiffsmasten kam: Die STURMVOGEL sackte so schnell ab, daß ihr Deck schon zur Hälfte überflutet war.
    Die ersten beiden Schiffbrüchigen rissen erstaunt die Augen auf, als sie unter ihren unbekannten Rettern das vertraute Gesicht David terGordens erkannten, aber die Islahami, die sie rasch an Bord zogen, schubsten sie gleich weiter, um für die Nachfolgenden Platz zu schaffen. Collyn kam als siebenter. Als er David sah, klappte seine Kinnlade nach unten. »Die Große Graue soll mich persönlich holen«, sagte er strahlend, nachdem Golan Asgayr ihn über die Schwelle gehievt hatte. »Ein Raumfahrer, der unter die Zeppelinpiloten gegangen ist! Wie, bei allen Planeten, kommst du hierher?«
    »Später, Collyn, später«, erwiderte David und konzentrierte seine Kräfte auf den nächsten.
    Farrell kam als zehnter – und letzter. Als er seinen Kopf in die Luke hineinschob, wurde er plötzlich blaß und hielt in der Bewegung inne. Dann wandte er den Kopf, warf einen bedauernden Blick in die Tiefe, griff in die rechte Hemdtasche, klemmte sich eine schwarze Zigarre zwischen die Zähne und sagte vernehmlich: »Ich muß trotzdem ersoffen sein. Wie könnte ich einem Geist in die Augen sehen, ohne selber einer zu sein?«
    »Hopp«, machte David und zog ihn in die Gondel hinein. »Ich bin so wenig tot wie du, alter Junge. Aber einige von euch scheint es wirklich erwischt zu haben …«
    Farrell seufzte, legte einen Arm um Davids Schulter und fragte: »Hast du Feuer?«
    Weder David noch irgendein anderer kam dazu, dem unverwüstlichen Claude Farrell beim Anzünden seiner Zigarre behilflich zu sein, denn im gleichen Moment fielen die Rochen über den zweiten Segler her, und Marcel d’Guinne schrie: »Mein Gott! Es ist LaRamées Schiff! Es ist die HYBRIS!«
    Ehe David auch nur ansatzweise dazu kam, mit Farrell ein weiteres Wort zu wechseln, machte die SOMASA einen Schwenk und änderte den Kurs. Man konnte es Marcel d’Guinne nicht übelnehmen, daß er jetzt auf eigene Faust handelte: LaRamée war sein bester Freund, und sie hatten zusammen manches Abenteuer bestanden.
    Zwei der die HYBRIS verfolgenden Rochen hatten sich bereits an den Seitenwänden des Schiffes festgesaugt und machten Anstalten, sich an Bord zu ziehen. Schenkeldicke Tentakel glitten über die Reling und tasteten sich den Männern entgegen, die mit Schwertern und Äxten gegen die schreckliche Brut vorrückten. Guy LaRamée, der Eigner der HYBRIS, stand in vorderster Front und schwang einen mächtigen Krummsäbel.
    Wenn Davids Schätzung richtig war, hielten sich an Bord von LaRamées Schiff mindestens sechzig Personen auf. Es würde ernsthafte Schwierigkeiten geben, wenn man sie zur SOMASA hinaufzog, denn das Luftschiff verfügte nicht über den Platz, um eine derartig große Zahl von Passagieren zu befördern. Es stand sogar zu befürchten, daß die SOMASA damit überlastet würde.
    Das Luftschiff war für knapp siebzig Personen gebaut worden. Vierunddreißig hielten sich schon jetzt an Bord auf.
    »Ballast über Bord!« brüllte David. »Werft alles raus, was wir entbehren können, Betten, Tische, Stühle! Jemand soll sich um die Nahrungsvorräte kümmern. Seht nach, ob etwas davon entbehrlich ist! Nur schnell müßt ihr sein!« Eine Gruppe unter der Leitung Salman Charks machte sich an die Arbeit. Farrell und seine Leute eilten in

Weitere Kostenlose Bücher