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Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa

Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa

Titel: Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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Begleitung von Ragna Magnusson, Collyn, Nordstrom, Bradley und Thorna machten sie sich schließlich auf den Weg. Die Gemächer von Maris’ Großvater lagen im Hauptgebäude der Festung. Sie stiegen eine breite Freitreppe hinauf, durchquerten eine große Halle, wanderten ein wenig später über eine Galerie und hielten schließlich vor einer kunstvoll verzierten, handgeschnitzten Flügeltür an.
    Der Mann, der am Ende des großen Schlafraumes in einem mächtigen Bett lag und schwer vor sich hin atmete, mußte uralt sein. Die zahlreichen Runzeln und Falten, die sein wettergegerbtes, ledriges Gesicht durchzogen, deuteten an, daß er mehr als hundert Sommer durchlebt hatte. Er schenkte den Terranauten und deren Freunden einen interessierten Blick, hob langsam den Kopf und lächelte. Das weiße Haar des alten Mannes wirkte wie die Mähne eines Löwen. Er hatte immer noch gesunde Zähne, und als er den Arm hob, um den Eintretenden seine Achtung zu erweisen, zitterte er nicht einmal.
    »Ich lebe nun seit vierundachtzig Jahren auf diesem Planeten«, sagte er mit leiser, leicht krächzender Stimme, »aber abgesehen von einem halbirren Humo, der mir vor dreißig Jahren in Yanda begegnete und der den Absturzschock noch immer nicht überwunden hatte, seid ihr die ersten echten Erdenmenschen, über deren Anblick ich mich freue. Alle anderen hier haben ihre Herkunft längst vergessen.«
    David stellte sich und die anderen vor. Als er seinen Namen nannte, hellte sich der Blick des alten Mannes auf.
    »Ein terGorden sind Sie? Das freut mich besonders. Es war immer mein Traum, für die Firma Ihrer Familie zu arbeiten, aber leider haben meine Fähigkeiten dazu nie ausgereicht.«
    Der alte Mann drückte David mit überraschend festem Griff die Hand und fuhr fort: »Mein Name ist Aleister Glencannon. Wie Sie sehen, habe ich das Beste aus meiner Lage zu machen versucht. Obwohl ich an sich immer ein überzeugter Demokrat war, hat es sich so ergeben, daß ich nun so etwas wie ein Fürst in diesem Landstrich bin. Die Leute, die hier leben, haben mich wegen meines Wissens für ein Genie gehalten, und dabei war ich doch nie mehr als ein kleiner Techniker der Landwirtschaftskommission des Konzils.« Glencannon hustete trocken. Sein Blick glitt über die Anwesenden dahin und verharrte schließlich wieder auf David.
    »Ich habe keine Ahnung, wie ihr diese seltsame Welt gefunden habt«, meinte er schließlich. »Und ich fürchte, ich werde auch nicht mehr genügend Zeit haben, eure Geschichte von Anfang bis Ende in mich aufzunehmen, aber das, was ich von euch gehört habe, scheint mir darauf hinzudeuten, daß es eine Möglichkeit gibt, Rorqual zu verlassen und dorthin zurückzukehren, wo wir hergekommen sind.«
    David nickte. »Es gibt eine solche Möglichkeit tatsächlich, wenn auch nicht mehr lange.« In knappen Worten erläuterte er dem alten Glencannon, daß das Dimensionentor, das es den Terranauten ermöglichte, von einem Universum in das andere überzuwechseln, im Begriff war, sich zu schließen.
    »Ich bin auf diesem Planeten weit herumgekommen«, sagte Glencannon mit schwächer werdender Stimme. »Und ich habe dabei manche wunderbare Sache gesehen. Eine meiner Beobachtungen kann vielleicht …« – er hustete erneut, »… von Bedeutung für euch sein. Das ist auch der Grund, weswegen ich mit euch sprechen wollte …« Er wandte sich an Maris und sagte: »Bring mir die große Karte.«
    Maris verschwand in einem Nebenraum und kehrte kurz darauf mit einer auf Holz aufgezogenen, handgezeichneten Landkarte zurück, die den Nordkontinent in den allerkleinsten Details wiedergab.
    »Ich nehme an, ihr seid bisher nicht weit über den Hauptkontinent hinausgekommen«, sagte der alte Glencannon. »Ist das richtig?«
    »Ja«, sagte David. Er fühlte in seinem Inneren eine mächtige Spannung anwachsen. Was hatte der Alte vor? Hatte er wirklich eine bedeutungsvolle Enthüllung zu machen?
    »Dann werdet ihr also inzwischen zumindest auf die allgegenwärtigen Grünen Flieger gestoßen sein.« Glencannon maß David mit einem prüfenden Blick, und als dieser erneut nickte, sagte er: »Es gibt aber noch ein anderes intelligentes Volk auf Rorqual.«
    »Was?« Farrell war so überrascht, daß ihm die kalte Zigarre aus dem Mund fiel. Bradley und Nordstrom begannen verstört zu murmeln.
    David terGorden war der einzige der Anwesenden, der auf diese Enthüllung reagierte, ohne daß sich seine Gefühle in seinem Gesicht widerspiegelten. Ganz plötzlich

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