Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa

Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa

Titel: Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
Vom Netzwerk:
Verzweiflung aufkommen.
    »Die Verwundeten versorgen«, schnarrte der Händler und fing Martion, der die Besinnung verlor, mit den Armen auf. »Zählt die Toten, und nehmt mir diesen Mann ab. Ich muß das Ruder übernehmen.«
    Fünf Minuten später, als die SOMASA durch den Talkessel flog, stand fest, daß der Angriff der schwarzen Bestien sie vier Mann gekostet hatte. Sieben waren mehr oder weniger stark verletzt worden; kleinere Biß- oder Kratzwunden konnte jeder vorweisen. Der Mannschaftsraum wurde in ein Lazarett umfunktioniert. Glücklicherweise gab es sowohl unter Salman Charks als auch unter Collyns Leuten einen Mann, der sich auf die Behandlung von Wunden verstand. Die Frauen assistierten ihm, während Collyn in die Kombüse stürmte und für mehrere Kessel heißen Wassers sorgte.
    Obwohl gerade Elmo zum Ziel mehrerer heftiger Angriffe geworden war, schien ihn keiner der Schnabelhiebe ernstlich verletzt zu haben. Er stand neben Marcel d’Guinne und erteilte ihm die nötigen Instruktionen, wie er zu fliegen hatte.
    Die Lage an Bord hatte sich gerade wieder einigermaßen beruhigt, als Collyn in die Zentrale stürmte und erschreckt verkündete, daß das vorhandene Wasser gerade für die Reinigung der Wunden der Verletzten reiche. Während der Kampfhandlungen mit Ryker mußte es einem der Meuterer gelungen sein, das im Vorratsraum stehende große Faß zu öffnen. Das Wasser war bereits durch den Boden der Gondel gesickert und nicht mehr zu retten.
    David stieß einen Fluch aus. Das hatte ihnen gerade noch gefehlt! Da kurvten sie in einem unbekannten Gebirge herum und hatten keinen Tropfen Trinkwasser mehr. Wenn Elmo jetzt versagte …
    »Das nächste Wasserloch«, erklärte Maris auf eine entsprechende Frage, »liegt jenseits der Berge. Möglicherweise gibt es hier noch andere, aber die kenne ich nicht.«
    Elmo sagte: »Ich kenne eins, das ganz in unserer Nähe ist. Aber man kann es nur zu Fuß erreichen, und außerdem liegt es zu hoch.«
    Während neben ihnen schwarze Bergwände vorbeizogen und ein heftiger Wind an den Haaren der Männer zerrte, entwickelte Maris einen Plan. Er machte den Vorschlag, sich zur Festung seines Großvaters durchzuschlagen: Erstens sei sie über einem Wasserloch erbaut, und zweitens gäbe es sicher keine Schwierigkeiten, an einem der Festungstürme zu ankern.
    Nachdem Maris Elmo beschrieben hatte, in welcher Richtung sein Zuhause lag, fand der zerlumpte Jäger auch rasch einen möglichen Weg. Marcel d’Guinne änderte den Kurs, hielt auf Osten zu und steuerte die SOMASA über ein geröllübersätes Tal hinweg, das sich mehr als zehn Kilometer weit in die Richtung erstreckte, die sie nehmen mußten. Es endete in einem engen Canyon, aber dieser war zum Glück dreimal so breit wie der erste und bildete keine Gefahr.
    Als es Abend wurde und die Finsternis der Schwarzen Sonne sich auf die Bergwelt hinabsenkte, hielt man sich in einem Kessel auf, dessen Ausgang zu eng war, als daß man ihn hätte passieren können. Martion, der Marcel d’Guinne inzwischen trotz seiner Verletzungen abgelöst hatte, schlug vor, nach einem Ankerplatz zu suchen.
    Die SOMASA ging so tief wie möglich, schwebte mit gedrosselter Geschwindigkeit fünfundzwanzig Meter über dem weichen Boden dahin und seilte ein Dutzend Männer ab, die unter der Gondel herliefen und lange Taue an den Schäften großer Tulpenbäume befestigten. Sanft schwebte das Luftschiff im lauen Nachtwind dahin und drehte sich langsam um seine eigene Achse.
    Die Männer – unter ihnen David terGorden und Collyn – kehrten über die Strickleitern wieder an Bord zurück und legten sich zum Schlafen nieder. Ein kleines, aus Nordstrom, Bradley, LaRamée und zwei anderen bestehendes Kommando blieb während der Nacht auf und dichtete notdürftig die zerbrochenen Bullaugen ab, um dem Höhenwind keine unnötige Angriffsfläche zu bieten.
    Als es wieder hell wurde, ging die Reise weiter. Die Luft war weitgehend nebelfrei. Man schlug sich zwei Tage und Nächte durch eine unwirtliche Bergwelt, durchquerte Dutzende von Seitentälern und manövrierte die SOMASA durch furchteinflößend enge Canyons. Einmal sank das Luftschiff auf unerklärliche Weise so tief hinab, daß seine Gondel den Boden berührte. Unglücklicherweise war der Untergrund, über dem dies geschah, dermaßen stark mit scharfzackigen Felsen und lose herumliegendem Geröll bedeckt, daß es beinahe zu einer ausgemachten Katastrophe kam: Der Boden der Mannschaftsquartiere wurde

Weitere Kostenlose Bücher