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Die Terranauten 054 - Der Sturz des Lordoberst

Die Terranauten 054 - Der Sturz des Lordoberst

Titel: Die Terranauten 054 - Der Sturz des Lordoberst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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jedoch infolge des Mangels an Transportschiffen verschoben werden mußte. Kurz«, fuhr die Queen Mouna fort, »die freigelassenen aktiven Treiber brachten die Misteln und einen Nachschubfrachter an sich und flohen nach Orpheus 127.
    Orpheus 127 ist die Zentralwelt der 13. Stellaren Provinz und wird schon seit mehreren Monaten von Unruhen erschüttert, die bislang allerdings durch die Präsenz der Garden in Grenzen gehalten wurden. Durch den Abzug der dort stationierten Kaiserkraftschiffe entstand ein Machtvakuum.
    Wie der Kurier berichtete, wurde die planetare Regierung gestürzt, die Garden-Basis zerstört und die Konzern-Filialen enteignet. Die Treiber arbeiten eng mit den Rebellen zusammen und garantieren ihnen mittels der Misteln die Fortführung der Raumfahrt. Der geflohene Kaiservertreter berichtet, daß bei seinem Abflug ein Schiff des Bundes der Freien Welten über Orpheus auftauchte.«
    Valdec sagte nichts.
    Gedanken wirbelten in seinem Kopf wie helle Funken. Die Schwierigkeiten, gestand er sich im stillen ein, nehmen unaufhörlich zu. Also haben sich die separatistischen Bestrebungen von den Grenzwelten inzwischen in die Provinzen verlagert. Und das ist gefährlich für das Reich.
    »Danke, Queen«, murmelte er. »Sobald die Erde befriedet ist, werde ich Anweisung geben, daß ein Flottenverband auf Orpheus 127 nach dem Rechten sieht. Sie können gehen.«
    Die Queen Mouna neigte den Kopf und entfernte sich.
    Doch Valdec war nur für kurze Zeit Ruhe vergönnt.
    Sein Communer summte, und er ging auf Empfang und wartete, bis sich das Holo-Feld stabilisiert hatte.
    Glaucen!
    »Lordoberst«, begann Sicherheitsmanag Glaucen grußlos, »die Verhöre haben zwischenzeitlich gute Fortschritte gemacht. Vermutlich werden Sie mit dieser Information zufrieden sein.«
    »Drücken Sie sich gefälligst präziser aus«, verlangte Valdec unwirsch.
    »Selbstverständlich«, lächelte Glaucen sein kaltes, erstarrtes Fischlächeln. »Uns ist der Inventurmanag vom Allwelten-Stahl-Konsortium, Issaac Morgentau, in die Hände gefallen. Wir hielten ihn zunächst an der terCrupp-Verschwörung für beteiligt, doch der Fang war größer, als zunächst erwartet. Morgentau ist ein Kryptorevoluzzer, ein verkappter Kontaktmann der gewerkschaftlichen Gruppen.«
    »Ein Manag?« entfuhr es Valdec verblüfft.
    Glaucen nickte. »TerCrupp hat eine Natter an ihrer Brust genährt. Ein Computercheck seiner Personendaten hat auch ein Motiv zutage gebracht. Morgentaus Verwandte waren früher mittlere Manags bei Grüne Hügel - während der Pankaldi-Verschwörung. Bei der damaligen Säuberung wurden sie eliminiert. Offensichtlich war ihm seitdem jedes Mittel recht, sich an Ihnen zu rächen.«
    Valdec strich sich über die Stirn. »Und?«
    »Nun, Morgentau hat versucht, sich der Verhaftung durch Selbstmord zu entziehen. Eine Giftphiole. Zum Glück waren die Grauen schneller. Denn Morgentau ist über die Hintergründe der Gewerkschaftsbewegung so gut informiert, daß sich unser Sicherheitsprofil außerordentlich verdichtet hat.«
    Glaucen neigte den Kopf und überflog offenbar einige Unterlagen. »Kopf der Bewegung – oder einer ihrer Führer – ist eine Computertechnikerin namens Eloise, die in Edinburgh lebt. Wir haben sofort das Matriarchat von Edinburgh informiert, doch diese Eloise ist seit zwei Tagen spurlos verschwunden. Die Fahndung läuft.
    Doch das ist nicht alles. Morgentau wußte von Kontakten zwischen Eloise und der Rebellengruppe Brak Shakram. Fühler zu den südamerikanischen Menschenrechtsgruppen und der asiatischen Tse-Dong wurden bereits ausgestreckt. Ein richtiges Rattennest, wenn Sie mich fragen.«
    »Leiten Sie die Infos an Frost weiter«, wies Valdec seinen Sicherheitsmanag an. »Er koordiniert die Vorbereitungen zum Konterschlag. Haben Sie erfahren können, wo sich terCrupp oder Tyll verborgen halten?«
    Glaucen schüttelte den Kopf. »Nein – das heißt, nicht genau. Allerdings haben einige der Gefangenen von einer Geheimbasis des ASK irgendwo in der Region RUSS gehört. Unsere Leute dort wissen Bescheid.«
    »Noch etwas?«
    »Nein. Ich melde mich wieder.«
    »Danke.«
    Die Dinge, dachte Lordoberst Max von Valdec, sind in Bewegung. Zweifellos werden die Rebellenorganisationen bald zerschlagen sein  … Doch wo steckt dieser Tyll? Und terCrupp? Wo?
    Das aufgeregte Summen seines Communers riß ihn aus seinen Gedanken. Mit einem unterdrückten Seufzer ging er auf Empfang: »Valdec. Bitte sprechen Sie.«
     
    *
     
    Arbiter Dhomas

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