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Die Terranauten 057 - Fahrt zum Ende der Welt

Die Terranauten 057 - Fahrt zum Ende der Welt

Titel: Die Terranauten 057 - Fahrt zum Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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ermutigend.«
    »Hast du einen Spaziergang erwartet?«
    Farrell zuckte die Achseln. »Alles, was ich vom Leben erwarte, ist eine aromatische Zigarre.«
    Unten am Kai wieder angelangt, teilte David den wartenden Freunden mit, was sie festgestellt hatten. Gemeinsam begab man sich zur Maryjane. Eine rasche Überprüfung ergab, daß Kapitän Lostrillas nicht zuviel versprochen hatte.
    Der Zweimaster war zwar betagt, doch gut gepflegt und mit einer neuen Takellage ausgerüstet. Proviant für zwei Wochen war ebenfalls vorhanden, und Colynn, der bereits als Kauffahrer seemännische Erfahrungen gesammelt hatte, sorgte dafür, daß die Maryjane zum Auslaufen bereitgemacht wurde.
    Die ganze Zeit über stand der Einbeinige stumm und reglos oben auf dem Signalturm und schien ihnen bei der Arbeit zuzusehen.
    Vielleicht, dachte David, als er mit der Arbeit innehielt und aufsah, blickt er auch hinaus auf das Meer, das er niemals wieder befahren wird.
    Narda, die ebenso schwer arbeitete wie die anderen, näherte sich ihm mit nachdenklichem Gesichtsausdruck.
    »Sorgen?« fragte David knapp.
    »Natürlich«, nickte das Treibermädchen. »Die Ausstrahlungen der Inseln werden stärker. Spürst du es denn nicht?«
    Wortkarg nickte er.
    »Deine Gesprächigkeit«, fuhr Narda mit feiner Ironie fort, »verrät mir, daß du schon einen Plan ausgebrütet hast. Heraus damit.«
    »Wir werden eine Loge bilden.«
    »Du vergißt Rorquals besondere Eigenschaften, die unsere PSI-Fähigkeiten dämpfen.«
    David seufzte. »Wir müssen es riskieren. Außerdem dürften die Inseln – oder um was immer es sich bei diesen Gebilden dort draußen auch handelt – ebenfalls von dem PSI-Schwund betroffen sein. Und wir haben uns inzwischen teilweise auf die hiesigen Verhältnisse eingestellt. Möglicherweise gelingt uns sogar eine Kommunikation mit diesen … Wesen.«
    »Falls es Wesen sind.«
    »Genau«, stimmte David zu.
    Die nächsten Stunden verbrachten sie damit, die Maryjane mit zwei Schaluppen in das Fahrwasser zu ziehen. Schließlich hatten sie es geschafft. Gerade noch rechtzeitig genug, denn allmählich setzte die Dämmerung ein.
    »Noch bevor es finster wird«, brummte Colynn, der am Steuerruder stand, »sind wir auf offener See.«
    »Erst einmal müssen wir an diesen Dingern vorbei«, sagte Asen-Ger mit bedrückter Miene. Er sah von der Brücke hinunter auf David, Farrell, Narda, Fehrenbach und Nilsson, die sich auf dem Vorderdeck niedergelassen und einander die Hände gereicht hatten.
    Der Abendwind bauschte die Segel. Langsam glitt die Maryjane durch das rote Gas und kam der Schneise zwischen den beiden blauen Buckeln immer näher.
    Lostrillas stand noch immer auf seinem Turm und wartete.
    »Hoffentlich schaffen sie es.« Asen-Ger hatte zu sich gesprochen und seufzte nun. »Wenn nur Nayala hier wäre.«
    David hörte die Stimme des Logenmeisters nicht.
    In Trance versunken saß er da und spürte nicht einmal Farrells schwielige Hand oder Nardas sanften Griff. Er fühlte, wie ihm Widerstand entgegenschlug, der verhindern wollte, daß er sich tiefer konzentrierte.
    Dann nahm er Kontakt auf mit den kräftigen Gefühls- und Gedankenströmen der anderen Logenmitglieder.
    Die Finsternis erhellte sich sofort.
    Und wie am Rande, versteckt an der Grenze seines Wahrnehmungsvermögens, registrierte er die Anwesenheit etwas Fremden.
    Unwillkürlich wich er zurück und wußte gleichzeitig doch, daß er der Konfrontation nicht entgehen konnte.
    Die Maryjane glitt ruhig dahin. Colynn steuerte gut, und sie würden die schmale Schneise genau in der Mitte durchfahren.
    Der psionische Druck wurde stärker.
    David vereinigte die PSI-Ströme seiner Gefährten auf sich und streckte tastend seine immateriellen Fühler aus.
    Mißtrauen schlug ihm entgegen.
    Und Wachsamkeit. Eisiger Argwohn, der körperlich schmerzte. Die friedfertigen Impulse, die David abstrahlte, schienen von der Barriere abzuprallen.
    Er konnte es nicht sehen, doch in diesem Moment kam Bewegung in die beiden großen, seltsamen Inseln. Ihre glatte Oberfläche kräuselte sich. Wie Geschwüre wuchsen Hügel aus dem Boden.
    Wir sind Freunde, telepathierte David immer wieder.
    Der Argwohn wich nicht, doch eine klinische Neugierde gesellte sich hinzu. Etwas griff nach David und den anderen Terranauten, kehrte ihr Innerstes nach außen und besah erbarmungslos und in Gedankenschnelle ihre Erinnerungen.
    David keuchte. Ihm war übel, und Erschöpfung keimte in ihm auf.
    Die Prozedur war schmerzhaft,

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