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Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil

Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil

Titel: Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Zoller
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Hengst kam herangetrabt. Er hatte einen Sattel aus Fellen und weicher Rinde auf dem Rücken und ein einfaches Zaumzeug aus Lederriemen. Es sollte für beide ein lustiger Morgenritt werden …
    David wußte nicht, ob der Hengst ihn verstanden hatte. Es dauerte lange Minuten, bis er sein unruhiges Tänzeln einstellte und aufmerksam, aber nicht unfreundlich zu David herübersah.
    Dann setzte er sich langsam in Gang. Und die Herde folgte ihm. David war von warmen Leibern umringt, die sich an ihm rieben. Er streichelte immer noch das Fohlen, das vertrauensvoll zu ihm aufblickte.
    Jetzt machte er den letzten Versuch. Er trat langsam zur Seite, gab damit praktisch den Weg in die Freiheit frei und ging, ohne sich umzuwenden, zum Wasser. Langsam watete er hinein und widerstand dabei dem Verlangen, sich umzudrehen. Seine Gedanken sendeten immer noch beruhigende Gefühle, keine modulierten Worte, nur Eindrücke und Stimmungen. Und er hörte jetzt kein Geräusch außer dem Murmeln der kleinen Quelle.
    David stand bis zur Brust im Wasser, als er die Quelle erreicht hatte. Das Wasser, das vom Felsen oben herabrieselte, war kristallklar und erfrischend kalt. Er trank in durstigen Zügen, schöpfte mit den Händen Wasser und ließ es sich über den Kopf rieseln.
    Die Herde stand bewegungslos und beobachtete ihn.
    Als David sich dann erfrischt hatte, kam er wieder aus dem Wasser und lief auf die Herde zu. Er hatte das Gefühl, die Tiere in seiner Gewalt zu haben, aber es war kein Zwang dahinter. Sie folgten ihm freiwillig. Sie hatten die Gelegenheit zur Flucht gehabt, sie aber nicht genutzt. Es konnte nicht nur an der freundlichen Demonstration an dem Fohlen gelegen haben, nicht nur an seinen PSI-Kräften. Es mußte noch etwas anderes im Spiel sein. Waren diese Wesen intelligenter als irdische Pferde? Oder folgten sie einem Befehl, der nicht von David kam?
    Einen Moment hatte David den Wunsch, hierzubleiben in diesem kleinen Paradies, um Yggdrasils Samen zu säen. Aber sein Gefühl sagte ihm, daß es noch zu früh war. Er mußte weitergehen. Er mußte einen Ort finden, hoch im Norden, und in seinen Gedanken formte sich bald ein bestimmtes Bild. Er mußte etwas finden, eine Umgebung, die diesem Bild so ähnlich wie möglich war …
     
    *
     
    Nayala del Drago stieg aufatmend von Sufnor, tätschelte den Drachen und schickte ihn mit leisen Worten zu den anderen Flugtieren, wo er mit Kraak! Kraak! Kraak! begrüßt wurde.
    Nayala wandte sich um. Das Begrüßungskomitee war klein, aber eindrucksvoll. Es bestand nur aus zwei Hexen, die sie eindringlich musterten. Die Niemand, deren Leben bald ein Ende haben würde und die zuvor den größten Dienst an ihrem Stamm erweisen würde. Und Murdala, die Clan-Mutter, eine kräftige Frau von nicht einmal hundert Jahren. Nayala verharrte schweigend, wie es sich geziemte.
    »Chrama Sei Dank, du bist unversehrt zurückgekehrt, unsere Tochter«, sagte Murdala endlich. Ihr Blick war streng, aber nicht unfreundlich. »Du hast uns eine Menge Schwierigkeiten gemacht, und das in diesen Tagen, die so wichtig sind für unser Volk, und du wirst uns weitere Schwierigkeiten bringen, lese ich aus deinem Geist.«
    »Verlest Euch nur nicht, Clan-Mutter«, sagte Nayala kühl, »ich bringe keine Schwierigkeiten, sondern teile sie nur mit. Die Hexen des Spinnen-Clans sind auf dem Marsch und haben eines unserer Heiligtümer entweiht!«
    Die Hexen wichen erschrocken zurück. Nayala schilderte in kurzen Worten, was sie erlebt hatte, nachdem sie, dem Rat der Hexen folgend, die TASCA verlassen hatten.
    »David ist auf dem Weg nach Norden«, schloß sie. »Indem wir ihm Gastfreundschaft gewährten, sind wir auch für ihn verantwortlich. Der Spinnen-Clan hat den Anfang gemacht. Weitere ausgestoßene Clans könnten folgen. Ich verstehe das alles nicht«, schloß sie verzweifelt.
    Murdala, die Clan-Mutter, lächelte grimmig. »Ich kann dich verstehen, Tochter. Aber unsere Welt ist komplizierter, als deine kartographischen Arbeiten sie dir bisher erscheinen ließen. Unsere Kraft beinhaltet auch eine große Verantwortung, und wir haben alle jene verstoßen müssen, die diese Verantwortung nicht anerkennen wollten. Wir wissen, daß auch dieser David große Kräfte besitzt. Deshalb haben wir ihm die harten Bedingungen gestellt, unter denen er beweisen kann, ob er mit seinem Erbe der Macht weise umzugehen vermag.«
    Nayala nickte nachdenklich.
    »Du hast viele Fragen«, sagte die Clan-Mutter, »und eigentlich bist du zu jung, daß

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