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Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod

Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod

Titel: Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Schleuse trat und mit ausgestreckter rechter Hand dem Stationsleiter Hermano Lotz entgegenschritt.
    Er ist da! ER IST DA!
    Ein rotes Licht flackerte auf. Sensoren glühten. Die beiden Wissenschaftler näherten sich unruhig dem Reglosen, betrachteten die Anzeigen der Instrumente.
    »Schocksymptome«, sagte der eine und runzelte dabei die Stirn. »Es ist mir ein Rätsel. Wie kann er einen Schock empfinden, wenn sein Bewußtsein noch schläft …?«
    »Kreislaufstabilisierung«, sagte der andere. Eine Injektionsnadel zischte. »Wir werden das Kraftfeld verstärken. Es wird die Hirnstromaktivität weiter unterbinden.«
    Vor ihnen bewegte sich der Körper plötzlich, wie in spastischen Krämpfen, dann lag er wieder ruhig. »Na also.«
    Aber Prometheus hatte nur seine Überraschung überwunden. Das, was sie immer befürchtet hatten, war eingetreten. Und er und seine Kameraden waren von der Entwicklung überrollt worden.
    Deutlich spürte er, wie die Abschirmung noch weiter zunahm, aber in ihm entstand nur ein flaues Gefühl der Unbehaglichkeit, das war alles. Vorsichtig und um seine innere Stabilität ringend, ließ er seine Gedankenstimme aus dem energetischen Gefängnis heraustropfen, Boden und Wände durchdringen, bis er auf das Ego seines Bruders stieß.
    Phönix?
    Hier bin ich.
    Innerhalb eines Sekundenbruchteils übermittelte Prometheus Phönix 34 alle Daten, die er kurz zuvor gewonnen hatte. Auch in Phönix entstanden Schrecken und Überraschung.
    Aber …
    Wir können nichts mehr ändern, müssen uns mit den Gegebenheiten abfinden. Wir können nur hoffen, daß unsere wirkliche Natur noch nicht entdeckt worden ist. Die Eigen-Abschirmung ist im Augenblick das Wichtigste für uns.
    In seine Impulse tropften Haß, eine grenzenlose Wut, die mühsam beherrscht werden mußten. Er war dafür verantwortlich, daß sie so waren, wie sie waren. Prometheus, Phönix, Isis:
    Sie waren keine Menschen mehr, waren zu PSI-Monstern geworden. Und der Haß wurde auch nicht davon gemildert, daß sie jetzt davon überzeugt waren, etwas Höherwertiges zu sein als ein normaler Mensch. Der Haß war immer da, und er würde auch weiterhin immer in ihnen schlummern.
    Die Zeit des Abwartens ist also vorbei, übermittelte Phönix.
    So ist es. Stelle einen Kontakt zu Isis her. Wir werden uns beraten, einen günstigen Augenblick abwarten – und dann zuschlagen.
     
    *
     
    Lydas Rettungskapsel war die schwerste. Die Narianerin konnte zwar den Beschleunigungsandruck des Gravitationskatapults ertragen, mit dem die Kapsel in die ewige Nacht des Weltraums hinausgeschleudert wurde, nicht aber die menschliche Frucht, die in ihr wuchs. Also hatten sie noch einen Absorber eingebaut, der den Schwerestoß im Innern neutralisierte.
    Vangralen beobachtete, wie ihre Kapsel in dem samtenen Schwarz verschwand, dann machte er sich daran, ebenfalls in einen dieser eher zerbrechlich wirkenden Behälter hineinzuklettern. Er war noch nicht ganz drinnen, als die CYGNI erzitterte und sich das Außenschott der Schleuse zu schließen begann.
    »He, was …?«
    Der Boden unter ihren Füßen senkte sich, kam dann wieder in die Höhe. Die Rettungskapsel schlingerte in den energetischen Führungsfeldern des Katapults. Vangralen beeilte sich, aus ihr herauszukommen. Das Licht flackerte einmal, zweimal, dann erlosch es ganz. Eine Sekunde später flimmerte die Notbeleuchtung auf. Das allgegenwärtige Summen der Aggregate war nicht mehr. Die Treiber sahen sich groß an.
    Die CYGNI erzitterte erneut, und die Außenhülle ächzte.
    »In die Zentrale!«
    Das Innenschott schien sich nur zögernd zu öffnen. Ein erneuter Stoß, gestaltlose Stimmen, die in den Korridoren zu flüstern schienen. Der zierliche, fast zerbrechlich wirkende Han Harian war der erste, der sich durch den langsam größer werdenden Spalt auf den angrenzenden Gang zwängte und in Richtung Zentrale stürmte. Sein für den Körper viel zu großer Kopf wackelte auf dem dünnen Hals.
    »Nun kommt schon!«
    »Der Kerl muß sich auch immer vordrängeln«, schnaufte Goliath. Er war das genaue Gegenteil von Harian, beinahe zweihundertfünfzig Zentimeter groß, mit säulenartigen Beinen, Armen wie Dreschflegeln und einer Körperfülle, die für zwei Menschen mehr als ausreichend gewesen wäre. Goliath und Harian stammten von Lythos Sieben, einem Strafplaneten, und waren durch die Vereinbarung mit dem Konzil freigekommen.
    In der Zentrale war es ruhig. Nur einige wenige Bildschirme arbeiteten noch.
    Vangralen betätigte

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