Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod

Titel: Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler

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Einrichtung, die er auf dem Rücken trug, tatsächlich? Es behagte ihm nicht, sich auf ein Stück Tuch zu verlassen. Ein Fallschirm … Wenn er nicht so funktionierte, wie es die Historiker auf Aqua behauptet hatten, dann war er erledigt. Sein PSI-Sinn war tot …
    Zweitausend Meter, innerhalb der Wolken, umgeben von einem milchigen Weiß.
    David zerrte an dem metallenen Griff, der das Pack auf seinem Rücken öffnete. Zwei Sekunden später hatte er plötzlich das Gefühl, nicht mehr länger dem Planeten entgegenzufallen, sondern von dem Ding über ihm wieder hinaufgezogen zu werden. Ein Trugschluß wie er wußte, der nur auf die harte, jähe Bremsung seines Falls zurückging. Er legte den Kopf in den Nacken.
    Fünfzig Quadratmeter Tuch, dachte er, und nur eine Reihe von dünnen Leinen, die ihn mit dem Fetzen verbanden. Es ist einfach verrückt.
    Die Wolkendecke riß auf.
    Im Norden erkannte er die glatte, fast metallisch glänzende Oberfläche des Ozeans. Unter ihm war die grüne Hölle des Südkontinents, eine Ur-Landschaft, die nicht von den Knospen des Baumes umgeformt worden war. Etwas ragte aus diesem Grün heraus, wie silberne Finger, die in den Himmel wiesen.
    David sank langsam tiefer. Es war ein eigenartiges, beinahe berauschendes Gefühl, dem Planeten entgegenzuschweben, aber er konzentrierte sich jetzt auf die silbernen Leiber im Westen.
    Eine Minute später wußte er Bescheid.
    Kaiserkraft-Schlachtschiffe, dachte er. Von der gleichen Bauart wie das Schiff, das die CYGNI angreifen wollte.
    Ein Verdacht entstand in ihm, ein bestimmter Gedanke, dann war das Grün unter ihm bereits so nahe, daß er sein Denken auf die Landung richten mußte.
    Er rollte sich über die Schulter ab, war einen Pulsschlag später wieder auf den Beinen. Er war auf einer Lichtung inmitten des allumfassenden Grüns niedergegangen, hatte Glück gehabt. Wenn er mitten in das Dickicht geprallt wäre … Rasch packte der den Fallschirm zusammen, schnallte das Haltepack ab und verstaute beides im Dickicht am Rand der Lichtung. Er hatte nicht die Absicht, den Fallschirm noch einmal zu benutzen.
    Ober ihm war der Himmel leer. Einige Minuten lang beobachtete er die Wolken, aber nirgendwo tauchte das Weiß eines anderen Fallschirms auf.
    Ich bin abgetrieben worden, dachte er. Oder …?
    Nein, daran wagte er nicht zu denken.
    Als er den Helm zurückschlug, blies ihm frische Luft ins Gesicht, die ein merkwürdiges Aroma hatte. Dann zögerte er nicht länger, überprüfte seinen Strahler noch einmal und schritt der grünen Wand entgegen.
    Dschungel. Gefahren, die er nicht kannte. Und nicht weit entfernt drei gigantische Schlachtschiffe, die nicht den Eindruck machten, als seien sie nicht einsatzfähig.
    Ein fernes, noch leises Summen, das aber rasch näher kam.
    David terGorden horchte. Dann atmete er schwer durch und stürmte über die Lichtung. Plötzlich erschien sie ihm riesengroß …
    Aus den Augenwinkeln sah er ein metallisch blitzendes Objekt, das aus der Richtung der drei Raumriesen heranraste.
    »Bleiben Sie stehen!« bellte eine röhrende Lautsprecher-Stimme. »Bleiben Sie stehen, und ergeben Sie sich. Oder wir eröffnen das Feuer auf Sie!«
    David ließ sich auf den Boden fallen, rollte sich herum und riß den Strahler aus dem Holster. Ein blendend heller Energiefinger zuckte dem Gleiter entgegen. Das Fahrzeug sackte durch, wurde dann noch schneller. Nur noch ein paar Sekunden, dann …
    Etwas fraß sich dicht über ihm in das grüne Dickicht, verbrannte Blätter, Zweige und Äste. Es prasselte und knisterte. David wollte aufspringen und in den Schutz des Dschungels stürmen, als sich eine der mannshohen Pflanzen bewegte. Die Erde brach auf, verknorpelte Wurzeln drangen daraus hervor.
    Und dann setzte sich das Ungetüm in Bewegung. Ein knatterndes Geräusch ertönte, als braune, kirschengroße Früchte zerplatzten. Rechts und links von ihm begann der Boden zu schäumen.
    Säure! fuhr es ihm durch den Sinn.
    Er kam wieder auf die Beine, stürzte zurück.
    »Bleiben Sie stehen! Wir haben Sie in der Erfassung. Bleiben Sie …«
    David feuerte erneut.
    Aber noch bevor der Blitz aus seiner Waffe den Gleiter erreichte, hüllte ihn ein flimmerndes Leuchten ein. Plötzlich spürte er seinen Körper nicht mehr, und seine Beine knickten unter ihm hinweg.
    Ein dunkles Tuch legte sich über seine Gedanken.

    *

    Der Himmel war türkisfarben, mit silbernen Punkten übersät. Sechs Monde schickten sich an, über den Horizont zu steigen,