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Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod

Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod

Titel: Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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ab. Eine zweite Detonation erfolgte, nicht so stark wie die erste, aber intensiv genug, um den Treibern kalte Schauer den Rücken hinabzujagen. Es war nicht gerade angenehm, nur tatenlos dem Untergang entgegenblicken zu müssen.
    »Bis zur Oberfläche sind es noch etwas mehr als tausend Kilometer.« Harian blickte auf. »Wir hätten in einen Ringo umsteigen sollen.«
    Als sie die eigentliche Oberfläche Ariochs zum ersten Mal erblickten, war es, als sähen sie in die Hölle selbst. Blitze zuckten über Felsgrate und bizarre Schrunde, und der ewige Sturm packte alles, was sich ihm entgegenzustellen wagte. Die CYGNI wurde umhergewirbelt wie ein welkes Blatt, und sie verdankten es nur den noch arbeitenden Andruckabsorbern, daß sie noch nicht zerquetscht worden waren. »Im Augenblick kann der Sturm uns nicht gefährlich werden«, meinte Harian. »Er trägt uns sogar, und …«
    Er unterbrach sich selbst, als die umhertaumelnde CYGNI das Auge des Zyklons erreichte. Von einem Augenblick zum anderen herrschte Windstille. Und das Raumschiff sackte durch, jagte der Oberfläche entgegen.
    Als das Kurierschiff das erste Mal die Oberfläche berührte, zerbrach es in zwei Teile, die in verschiedene Richtungen davongeschleudert wurden. Im gleichen Augenblick entwich explosionsartig die Luft aus seinem Innern. Die vier Treiber überlebten diesen Augenblick nur, weil sie ihre Helme geschlossen hatten.
    Als die CYGNI das zweite Mal aufprallte, stellten die Absorber die Arbeit ein.
    Vangralen hatte das Gefühl, von einer Sekunde zur anderen, von einem überdimensionalen Hammer getroffen worden zu sein, der die Absicht hatte, seinen Schädel zu zertrümmern. Er wurde in seinen Gurten hin und her geschleudert, wußte plötzlich nicht mehr, wo oben und unten war. Geräte und Konsolen wurden aus den Verankerungen gerissen, jagten wie Geschosse quer durch die Zentrale.
    Als sie das dritte Mal den Boden berührte, war sie ein Schrotthaufen ohne energetische Aktivität. Nur ein Zufall hatte verhindert, daß die Konverter detoniert waren. Die Bruchstücke des Trichterschiffes rasten mit mehr als zweihundert Stundenkilometern über eine Landschaft, die den Träumen eines Wahnsinnigen entsprungen zu sein schien. Sie prallten gegen eine aufragende Felswand, kamen hier zur Ruhe. Die vier Treiber sahen es nicht mehr. Sie hatten bereits lange vorher das Bewußtsein verloren.
    Einige Dutzend Kilometer hinter dem, was von der CYGNI übriggeblieben war, bohrte sich der Schlachtschiffriese in die zernarbte Oberfläche Ariochs.
     
    *
     
    »Llewellyn? Lyda? Kann jemand von euch mich aufnehmen?« Aus den Lautsprechern der Kommunikationsanlage drang nur auf- und abschwellendes Rauschen. David gab seine Versuche auf, einen Kontakt herzustellen, und konzentrierte sich statt dessen auf den grünen Planeten, der inzwischen sein ganzes Gesichtsfeld ausfüllte.
    Bereits zweimal hatte er die Atmosphäre berührt und war von ihr wieder abgeprallt. Jetzt, beim dritten Eintauchen, würde seine Geschwindigkeit so weit reduziert sein, daß er nicht wieder abgestoßen wurde.
    Wieder ertönten das Pfeifen und Heulen, als er in die obersten Luftschichten eindrang und tiefer stürzte. Direkt vor dem Bug der Rettungskapsel erschien ein seltsames Leuchten, das von der Ionisation der Luftmoleküle stammte. Hitze breitete sich im Innern aus, Hitze, die einen Schluß auf die ungeheuren Temperaturen zuließ, denen die Kapsel jetzt standhalten mußte.
    David blickte auf die Zeitanzeige. Als der Flüssigkristallbalken einen bestimmten Punkt erreichte, betätigte er eine der Seitenflossen der Kapsel.
    Es war, als treffe ihn ein Schlag in die Magengrube. Die Geschwindigkeit verringerte sich rapide – auf Kosten der Kapsel. Nur noch Sekunden, dann mußte sie auseinanderbrechen.
    Aber dann, dachte David, hat sie ihren Zweck auch erfüllt.
    Ein weiterer Tastendruck – und die Kapsel platzte auseinander. David war auf diesen Augenblick vorbereitet gewesen. Dennoch hatte er das Gefühl, sein Körper reiße auseinander, als er davongeschleudert wurde.
    Siebentausend Meter über Null, meldete der Höhenmesser an seinem Handgelenk. Noch zu hoch.
    Eine geschlossene Wolkendecke lag unter ihm, die den Blick auf die Oberfläche Saryms verwehrte. David war sich dennoch ziemlich sicher, daß er genau dort herunterkommen würde, wo sie es geplant hatten.
    Viertausend Meter, noch immer zu hoch. Ein unangenehmes Gefühl breitete sich in seiner Magengrube aus. Funktionierte die primitive

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