Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod
Zellkulturen von Isis 31, Phönix 34 und Prometheus 107 finden.
Zufriedenheit.
Der posthypnotische Befehl … (Unruhe – Prometheus, etwas hat sich verändert!) (Wir müssen unsere Aufgabe zu einem Ende bringen)
Beide Techniker drehten sich um und starrten sich an. Die A-Reihe ist so wertvoll, dachte der Hagere, und es waren nicht seine eigenen Gedanken. Ein Zufall könnte dazu führen, daß die Inkarnationen der Testobjekte sterben. Sollte dieser Fall eintreten, dann müssen wir sie neu entstehen lassen. Wir brauchen sie. Sie sind so ungeheuer wertvoll für uns. Auch wenn der Stationskommandant oder jemand anderer einen gegenteiligen Befehl erteilt – wir müssen sie wiedererstehen lassen, wiedererstehen lassen, wiedererstehen lassen …
»Die Aussteuerung ist in Ordnung«, sagte Mishro. »Du kannst weitermachen.«
Er hatte ein merkwürdiges Gefühl in sich, aber er hatte die letzte Nacht ohnehin nicht gut geschlafen.
Alles in Ordnung. Sie werden den Befehl ausführen, wenn die Zeit kommt. (Die Unruhe nimmt zu).
Schnell! Etwas ist geschehen. Wir müssen uns zurückziehen!
Der Gedankenspeer verschwand und ließ zwei Männer zurück, die nicht wußten, daß sie psychisch vergewaltigt worden waren.
Auf dem Kontrollpult in der Wohneinheit des Stationskommandanten Hermano Lotz flackerte eine rote Lampe auf. Ein Monitor erhellte sich knisternd. Und die Codebezeichnungen, die über die Bildfläche huschten und gleichzeitig als Foliendruck ausgeworfen wurden, zeichneten eine Computermanipulation im Cloning-Trakt auf.
Aber Hermano Lotz war nicht anwesend. Er unternahm mit Frost und Glaucom einen Inspektionsgang durch die Forschungslabors …
*
Der Korridor, in den sie traten, lag leer und verlassen vor ihnen. Hier brannte nur die Notbeleuchtung.
»In welche Richtung?« fragte Llewellyn 709 leise. Er hatte seine Waffe entsichert, rechnete jederzeit mit dem Auftauchen von Graugardisten. Aber alles blieb still.
Nur ein Bruchteil seiner PSI-Fähigkeiten war zurückgekehrt; weitaus die meiste Kraft war nach wie vor durch die Strahlung Norvos und Ariochs blockiert.
»Zur Zentrale«, gab Lyda leise zurück. »Ja, zur Zentrale.«
Sie zog ebenfalls die Waffe, und gemeinsam drangen sie weiter vor. Schotts öffneten sich vor ihnen, und jedesmal erwarteten sie den Gegner im nächsten Korridor, hinter der nächsten Biegung. Wenn die Grauen. Sarymschirme trugen – und das bezweifelte niemand von ihnen –, dann waren sie auch psionisch für sie »unsichtbar«.
»Kannst du es spüren?« fragte die Narianerin plötzlich.
»Was?«
»Ich weiß es nicht ganz genau. Es ist ein bekanntes Gedankenmuster, aber auch dieses Muster scheint sich verändert zu haben. Es ist voller Haß und bitterer Enttäuschung. Es …«
Sie keuchte.
»Jetzt weiß ich’s – es ist der Lordoberst. Es ist Lordoberst Max von Valdec!«
Dem Riemenmann blieb keine Zeit mehr, auf diese Worte zu antworten. Nicht weit vor ihnen, am Ende des Korridors, sprang eine Tür auf, und heraus traten zwei Gardisten, die in ihre Richtung steuerten. Sie sahen auf – und griffen in einem atemberaubend schnellen Reflex zu ihren Waffen.
Llewellyn ließ sich auf den Boden fallen und feuerte einen Sekundenbruchteil später. Der Graue wurde von der Schockladung mitten auf der Brust erwischt, riß noch überrascht die Augen auf und sank dann in sich zusammen. Der andere ließ sich ebenfalls fallen, rollte sich herum, feuerte.
Lyda schrie auf.
Ein blasses Leuchten strich dicht über den Riemenmann hinweg, der seine telekinetische Kraft sammelte und mit einem Impuls versuchte, die Blutzufuhr zum Gehirn des Gardisten lahmzulegen.
Keine Reaktion.
Entweder waren seine Fähigkeiten noch zu stark abgeschwächt, oder aber der Gardist trug eine aktivierte PSI-Abschirmung. Wenn letzteres zutraf, dann war sie zum Glück nicht auf Reflexion geschaltet.
Während diese Gedanken dem Riemenmann in den Sinn kamen, rollte er sich zur anderen Seite und entging damit einem sengend heißen Energieblitz, der durch den Stahlprotop über ihm kochte.
»Der Kerl macht Ernst!« rief er und versuchte seinerseits, das offenbar noch immer quicklebendige Ziel anzuvisieren. Er berührte den Auslösesensor … Keine Reaktion. Ladung erschöpft! leuchtete es in dem Kontrollfeld auf.
»Da soll mich doch die kosmische Wanze beißen! Und das mir!«
Der Gardist kam wieder in die Höhe, lächelte dünn, legte an und …
Ein Schockstrahl traf ihn am Nacken und wischte das böse Lächeln
Weitere Kostenlose Bücher