Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod
breitete sich in ihr aus.
In der Aura verändert sich etwas … Das Panikprogramm … Ich konnte nur einen Bruchteil der Kraft fokussieren. Aber die genügte, um euch beide zu schützen. Und mich. Ich möchte nicht sterben, ohne je geboren worden zu sein. Und wir werden alle sterben, wenn ihr nicht auf dem schnellsten Wege diese unterseeische Basis verlaßt.
»Lyda? Myriam sei Dank, die Kerle haben sich verdünnisiert.« Llewellyn stöhnte. »Die Aura der Korallenstadt ist noch immer aktiv. Wir …«
»Wir müssen weg!« stieß Lyda hervor und kam mühsam auf die Beine. »Und zwar verdammt schnell. Valdec und seine Leute sind vor dem PSI-Ausbruch der Aura geflohen. Sie hatten keine Zeit mehr, uns mitzunehmen, wohl aber, um die Kontrollschaltung für das energetische Potential der Basis zu umgehen.«
Ihr habt nicht mehr viel Zeit! pochten die Impulse Aura Damonas in ihr. Schnell! Schnell!
Llewellyn horchte in sich hinein. Die rätselhafte Abschirmung, die ihnen in dieser Station einen Teil ihrer Fähigkeiten zurückgab, existierte noch immer.
»Die Station ist verlassen. Keine Grauen, keine Supertreiber, nichts.«
»Himmel, die ganze Basis ist eine einzige Bombe!«
Llewellyn fragte nicht, woher sie das wissen konnte. Er mochte Lyda, aber gleichzeitig war die Narianerin ein Rätsel. In ihr war mehr, als sie bisher selbst ahnte, von ihrer Tochter, die in ihr heranreifte, gar nicht zu sprechen. Etwas Mystisches umgab sie. Der Riemenmann wußte nur, daß ihren Worten zu vertrauen war.
Sie hetzten durch leere Korridore. Ihre Schritte hallten dunkel von den Gangwänden wider, und die Luft schien auf eigenartige Weise zu knistern.
»Können wir die Schaltung nicht wieder rückgängig machen?« Llewellyn keuchte. In seinem Denken war kein Einfluß, der die Schmerzen, die Nachwirkungen des psionischen Überfalls absorbierte.
Zu spät. Viel zu spät. Ich weiß auch nicht genau, ob ihr es noch schaffen werdet …
Der Hangar mit dem Kampfgleiter, den sie erbeutet hatten, schien lichtjahreweit entfernt zu sein. Eine ganze Ewigkeit verstrich, bis sie ihn erreicht hatten. Ungeduldig warteten sie, bis sich das innere Schleusenschott öffnete, zwängten sich dann durch den größer werdenden Spalt.
Der Riemenmann riß die Einstiegsluke auf, kletterte hinein und ließ sich in den Pilotensessel fallen. Ein Tastendruck – und auf den Pulten flammten Kontrollichter auf. Aus dem Heckbereich drang ein raunenhaftes Summen.
Irgendwo, nicht allzuweit entfernt, rumpelte etwas.
»O Himmel!« brachte der Riemenmann hervor, wartete nervös, bis auch Lyda in einem Sessel saß und sich festgeschnallt hatte. Das innere Schleusenschott schloß sich langsam.
Das Rumpeln wiederholte sich, dann mischte sich ein Knirschen in die Stimme des Untergangs. Die Energiekammern der Unterwasserbasis wurden überkritisch.
Die Außenschleuse begann, sich zu öffnen. Es nahm eine weitere Ewigkeit in Anspruch, den Druckausgleich herzustellen, und der Pegel des Wassers schien wie in Zeitlupe anzuschwellen.
Die PSI-Aura der Korallenstadt, dachte Lyda Mar. Kannst du ihr Potential nicht noch einmal anzapfen und damit die Schaltungsmanipulation rückgängig machen?
Das ist ausgeschlossen, Mutter. Das Panikprogramm nimmt weiter zu. Noch ist sie passiv, aber wenn die Große Ebbe eintritt … Das Chaos wird über Sarym hereinbrechen, ein Alptraum wird Realität werden.
Llewellyn startete die MHD-Generatoren. Ein Ruck ging durch den Kampfgleiter, dann raste er auf die Lücke zwischen Wandung und sich weiter öffnender Außenschleuse zu.
Lyda hatte die Augen geschlossen. Sie sah Bilder, die Aura Damona ihr zeigte.
Können wir nichts tun?
Es waren die Kaiserkraftausstrahlungen, die gewaltsamen Versuche, in das Innere der Korallenstadt einzudringen. Nein, wir können nichts mehr tun. Das Panikprogramm läuft.
Die Impulse des noch nicht geborenen Menschen in Lydas Bauch versiegten.
Aura Damona?
Es gibt eine Möglichkeit. Vielleicht.
Du meinst David?
(Zustimmung) Wir zusammen, du, Llewellyn, David und ich, wir könnten es möglicherweise schaffen, die PSI-Aura dazu zu bewegen, die irrsinnigen Abwehrmaßnahmen einzustellen. Aber wir haben keine Zeit mehr, keine Zeit mehr …
Aura Damona? Melde dich, bitte! Wie? Was müssen wir tun? Wie können wir die PSI-Aura davon überzeugen?
Aber sie meldete sich nicht mehr.
»Wir haben die Abschirmung hinter uns«, stieß Llewellyn hervor. »Unsere PSI-Sinne sind wieder versiegelt.«
Vor ihnen war nur
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