Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch

Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch

Titel: Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
Larissa leise. »Ausgerechnet jetzt.«
    Das bedeutete höchste Gefahr. Die Erdbeben auf Arioch waren ähnlich elementar wie die Kristallzyklone. Sie mußten so schnell wie möglich aus der Zone tektonischer Aktivität verschwinden.
    »Graugardist, können Sie mich hören?« sagte Gunther in sein Helmmikro.
    »Klar und deutlich. Wollen Sie sich ergeben, Treiber?«
    »Davon kann keine Rede sein. Aber ich glaube, es ist angebracht, wenn wir zu einer Übereinkunft kommen. Sie sind noch nicht lange genug auf diesem Höllenplaneten, um zu wissen, wie sich hier ein Erdbeben gestaltet, mein Freund. Vorschlag: Wir stecken unsere Waffen weg und tun für eine Weile so, als seien wir gute Freunde. So lange zumindest, bis wir aus der unmittelbaren Gefahrenzone verschwunden sind.«
    »Die Raupe ist ein stabiles Fahrzeug.«
    Wieder ein Stoß, diesmal schon bedeutend heftiger. Himmel, warum war der Kerl bloß so stur? Es ging doch auch um sein Leben.
    »Denken Sie an die Sandläufer, Gardist. Diese schlangenähnlichen Dinger, die euch verspeisen wollten. Sie haben nur einmal über die Panzerung geleckt, und schon war die ach so enorme Panzerung hin. Na?«
    »Stecken Sie noch einmal Ihren Kopf hier rein, und ich trenne ihn genau am Hals ab. Wie gefällt Ihnen das, Treiber?«
    »Eine ausgesprochen unsympathische Vorstellung«, entgegnete Gunther V. kühl, holte tief Luft und stürzte in die Pilotenkanzel. Ein gleißender Blitz raste dicht über seinen Rücken hinweg. Der Aufprall auf den Boden war nicht so hart, wie er unwillkürlich erwartet hatte. Erst jetzt stellte er fest, daß im Innern der Raupe Normalschwerkraft herrschte. Darum fühlte er sich so beschwingt …
    Ein zweiter Laserblitz verbrannte den Sessel, hinter dem er in Deckung gegangen war. Gunther feuerte ebenfalls und justierte den Strahler dabei auf Breitfächerung. Der Graue stöhnte auf. Es polterte in seiner Nähe. Vorsichtig hob der Treiber den Kopf.
    »Alles klar, Mädchen. Unser Freund schläft.« Ein weiterer, noch stärkerer Erdstoß, und einer der Kontursessel raste wie ein Geschoß auf ihn zu. Gunther konnte gerade noch rechtzeitig ausweichen.
    »Höchste Eisenbahn«, kam es gedehnt von seinen Lippen. Zwei Minuten – und der bewußtlose Graue außerhalb des Fahrzeugs war einigermaßen sicher in der Schleuse untergebracht. Schließlich waren sie keine Mörder …
    »Und jetzt?« fragte Larissa weich. Gunther aktivierte den Antrieb. Rumpelnd setzte sich die Raupe wieder in Bewegung. »Zu den abgestürzten Schiffen, das ist doch klar, werte Dame. Die Grauen sind offenbar wirklich glimpflich davongekommen. Ein funktionsfähiges Gleiskettenfahrzeug, ein gestarteter Ringo. Mädchen, ich glaube, die Zeit der Kümmernis ist gerade zu Ende gegangen. Schließlich haben wir einen entscheidenden Vorteil: Wir kennen die Gefahren Ariochs mittlerweile, unsere gehirnamputierten Freunde dagegen nicht.«
    »Da ist nur eine ungeklärte Sache«, fügte Ariane hinzu. »Woher hat der Gardist gewußt, daß wir Treiber sind?«
    Gunther V. runzelte die Stirn, während seine Hände die Steuereinheit umklammerten. Das Epizentrum des Erdbebens war weiter entfernt, als sie bisher angenommen hatten. Die Erdstöße waren zwar unangenehm, wahrhaft gefährlich jedoch nicht.
    »Du hast recht, Ariane …«
    »Es kann eigentlich nur bedeuten, daß in dem einen der beiden abgestürzten Trichterschiffe Treiber gesteckt haben«, schloß Larissa. »Vielleicht war es doch eines von uns …«
     
    *
     
    »Energie?«
    »Zuleitungen repariert und überprüft.«
    »Ausrichtung?«
    »Mit einem Ersatzcomputer gesteuert.«
    Der Graue vor den Kontrollen in der Zentrale des Kaiserkraft-Schiffes nickte zufrieden.
    »Gut. Demnach können wir jetzt den ersten Sendeversuch unternehmen.« Er sah auf. »Wo steckt Hillery?«
    »Überprüft noch einmal den Generator. Müßte aber auch gleich hiersein.«
    »Na gut. Haben die Überprüfungen des abgestürzten Ringos etwas ergeben?«
    »Die automatische Sonde ist bis auf zweihundert Meter an das Wrack herangekommen. Bevor eine elektromagnetische Entladung die Elektronik zerstörte, hat sie uns noch einige Bilder übermitteln können. Danach zu schließen, dürfte für die beiden Besatzungsmitglieder kaum eine Überlebenschance bestanden haben.«
    Das Schott öffnete sich. Hillery trat ein.
    Der Mann vor den Kontrollen wandte sich daraufhin wieder seinen Instrumenten zu. Etwa vierzig Prozent der Installationen funktionierten wieder. Lange noch nicht genug, aber doch

Weitere Kostenlose Bücher