Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 063 - Krieg der Gehirne

Die Terranauten 063 - Krieg der Gehirne

Titel: Die Terranauten 063 - Krieg der Gehirne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
habe ich alles nur dieser dreimal verdammten Queen zu verdanken. Es ist ihre Schuld, daß die Korallenstadt verrückt spielt, nicht meine. Warum habe ich mich überhaupt je auf einen Job bei Kaiser eingelassen? Aber Valdec hatte ihr viel versprochen, und auf der Erde hätte ihr die Rückstufung zur Noman gedroht.
    Expertin Mira drehte sich um. Vier Pneumoliegen waren elektromagnetisch mit dem Boden des Kontrollraums der neu errichteten unterseeischen Basis verbunden. Auf diesen Liegen befanden sich vier Körper. Drei Augenpaare musterten sie kalt.
    Monstren, dachte sie. Ja, Monstren. Ausgebrütet von kalten Maschinen. Keine Gefühle, nichts Menschliches. Ekelhaft.
    »Ich beginne jetzt«, sagte sie in Richtung Valdecs, der über die externe Kommunikation den erneuten Versuch, einen psionischen Zugang zur Korallenstadt und damit zur PSI-Aura zu schaffen, verfolgte. Er war in Sicherheit, sie dagegen … Abrupt drehte sie sich wieder um.
    »Konzentrieren Sie sich!«
    Die drei Augenpaare wandten sich von ihr ab. Auf dem Hauptkontrollpult summte eine Überwachungseinheit.
    PSI-AKTIVITÄT NIMMT ZU. SARYM-ABSCHIRMUNG JUSTIERT. EINWIRKUNGSEFFIZIENZ NULL.
    Hoffentlich bleibt’s so, dachte sie.
    Zwei der vier Körper zitterten plötzlich. Leises, gedämpftes Wimmern ertönte, und Mira erschauerte unwillkürlich.
    Prometheus 107, Plutos 24 und Artemis 12. Drei Supertreiber, einer aus der A-Reihe, die beiden anderen nur B-Geschöpfe. Clons, ausgestattet mit gewaltigen psionischen Kräften.
    Wenn es diesmal nicht gelingt, dachte Mira, dann bin ich erledigt. Ich bin von diesen drei … Monstern abhängig. Der vierte Körper … David terGorden. In Stasis, gefangen in einem Universum, das nur aus Träumen, Hoffnungen und Gedanken bestand. Die drei Supertreiber würden ihn psionisch vergewaltigen, sich seines Potentials bemächtigen und versuchen, damit einen Zugang zur PSI-Aura der Korallenstadt zu schaffen, sie unter ihre Kontrolle zu zwingen.
    Irgendwie tat ihr dieser Treiber und Terranaut leid, doch sie wußte, daß gerade sie sich solche Empfindungen nicht leisten konnte. Sie schwebte in Lebensgefahr. Und die Gefahr erhöhte sich mit jeder Sekunde, die sie weiter hier zubrachte. Selbst in der Forschungsbasis, in der sich Valdec aufhielt, war es schon zu Traumhakenüberfällen gekommen, bei denen fast ein Dutzend Menschen den Tod gefunden hatte. Zudem war es in den letzten Tagen immer wieder zu unkontrollierten PSI-Ausbrüchen gekommen, die manchmal selbst die Abschirmung eines Sarym-Feldes durchdrangen. Sieben Wissenschafts-Arbiter waren dadurch wahnsinnig geworden. Die PSI-Aura lief Amok, und niemand konnte im Augenblick sagen, wohin dieser Amoklauf führte. Zur Vernichtung ganz Saryms?
    Mira hoffte, daß die drei Supertreiber – es war ja bezeichnend, daß Valdec nur eines seiner A-Reihen-Geschöpfe riskiert hatte! – Erfolg hatten, und sie wäre, ohne zu überlegen, dazu bereit gewesen, das Leben dieses terGorden zu opfern, konnte sie ihre eigene Haut damit retten.
    »Gehen Sie näher heran«, sagte Queen Yazmin kalt.
    Mira betätigte eine weitere Schaltung. Die Schwimmanker, die den Protopstern in einer stabilen Position hielten, lösten sich, und die MHD-Generatoren schoben die Basis näher an die maritime Korallenstadt heran. Rote Lichter glommen auf den Pulten auf.
    PSI-AKTIVITÄT NIMMT WEITER ZU.
    Die beiden B-Supertreiber brüllten auf. Die Muskeln in ihren Gesichtern zuckten unkontrolliert. Mira schluckte.
    »Es sieht so aus, als sei ein erster Kontakt hergestellt.«
    Valdec blickte kurz zur Seite und sprach mit jemandem, der sich außerhalb des Erfassungsbereichs der Kamera befand.
    »Die Gedankenbrücke ist stabil«, sagte der Lordoberst. »Die beiden Supertreiber hier haben festen Kontakt zu Prometheus 107, der die Aktion leitet.«
    Der Körper David terGordens bewegte sich. Seine Lippen bebten, als er lautlos Worte formulierte. Schweißtropfen glänzten auf seiner Stirn. Die Medo-Automatik verabreichte ihm eine kreislaufstabilisierende Injektion.
    Aus zusammengekniffenen Augen blickte Expertin Mira auf die Monitoren. Die Korallenstadt war so nahe, viel zu nahe. Die Außenflächen waren vollkommen glatt. Die wiederholten Versuche, sich mittels Bomben einen Zugang ins Innere der Korallenstadt zu schaffen, hatten sie nur vorübergehend beschädigen können. Ein rätselhafter Regenerationsmechanismus hatte die dadurch entstandenen Schäden sofort behoben.
    Ein unruhiger Blick auf eine Kristallskala. Der Sarym-Schirm

Weitere Kostenlose Bücher