Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 063 - Krieg der Gehirne

Die Terranauten 063 - Krieg der Gehirne

Titel: Die Terranauten 063 - Krieg der Gehirne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
öffnete.
    Die Öffnung schloß sich wieder.
    Der Schmerz entstand erneut in ihm.
    Er baute die Konzentration ein zweites Mal auf, doch diesmal erlebte er eine Überraschung.
    Das Ego des Terranauten widersetzte sich ihm.
    Prometheus war einen Augenblick verwirrt. Zusammen mit Isis und Phönix hatten sie einige Stunden darauf verwandt, ihn auf diese Aktion vorzubereiten, seine Widerstände und instinktiven Abwehrmaßnahmen zu umgehen und zu zerbrechen. Drogen waren ihm verabreicht worden, die sein Denken umnebelten, das Koordinierungszentrum der Großhirnrinde lahmlegten. Und doch …
    Der Angriff kam völlig überraschend.
    Er war wie eine Flutwelle, die über seinem Hirn zusammenschlug, es zu ertränken drohte. Eine Lebensflamme in seiner unmittelbaren Nähe flackerte und erlosch dann. Expertin Mira war gestorben. Seine Befriedigung dauerte nicht länge.
    Etwas entzog ihm die Kontrolle über das psionische Potential David terGordens. Und Prometheus wußte plötzlich, daß er verloren war, wenn er nur noch über die Energien der beiden B-Geschöpfe verfügen konnte.
    Isis! Phönix! gellte sein telepathischer Schrei. Ich brauche eure Hilfe. Schnell. Verstärkt die Gedankenbrücke. Schafft den Vollkontakt.
    Langsam, wie in Zeitlupe, versiegte der schier unerträgliche Schmerz in Prometheus. Er sammelte sich, nahm die ihm zugeleiteten Kräfte auf und holte aus.
    Die Ichsphäre David terGordens entfernte sich weiter. Es war, als würde er von etwas anderem, etwas, das viel stärker als ein Supertreiber der A-Reihe war, wie von einem Magneten angezogen.
    Dies ist kein oberflächlicher Kontakt, wußte Prometheus plötzlich. Wir sind nicht mehr nur an der Oberfläche der PSI-Aura. Wir sind tief in sie eingedrungen. Und wenn nicht ein Wunder geschieht, dann wird sie uns assimilieren, aufsaugen, uns nie wieder freilassen.
    Jäh kapselte Prometheus seinen Verstand ein. Das Bild vor seinen Augen veränderte sich. Jetzt war dort nicht mehr der bodenlose tiefschwarze Schlund, sondern die grellroten Kontrollichter der Protopstation. Eine kurze Manipulation, und das Stasisfeld löste sich auf. Prometheus sprang auf die Beine.
    Plutos und Artemis brüllten. Er kümmerte sich nicht darum. Er wußte nur, daß sie sich so schnell wie möglich von der Korallenstadt entfernen mußten, wollten sie überleben. Der Körper David terGordens war von einem strahlenden Leuchten eingehüllt. Prometheus hatte nur noch rudimentären Kontakt zu dem Potential des Terranauten. Was ging hier vor? Was war die PSI-Aura wirklich? Nur ein psionisches Energie-Konglomerat? Nein, es war mehr, viel mehr. Weg. Weg!
    Ein Tastendruck, und die Triebwerke röhrten auf. Einen Sekundenbruchteil später krümmte der Supertreiber sich zusammen und schrie.
    Keine Flucht! warnte der Lordoberst.
    Prometheus taumelte zurück und prallte gegen die Liege David terGordens. Seine Hände suchten automatisch nach Halt.
    Seine Hand glitt durch den Körper des Terranauten hindurch.
    Sein Verstand verwirrte sich.
    Als er wieder zu sich kam, stellte er fest, daß seine linke Hand nur noch ein verkohlter Stumpf war. Seine Rechte umklammerte die Laserwaffe Miras, und das Fokussierungsfeld flimmerte noch immer.
    Der Schmerz war verschwunden.
    Was ist geschehen? dachte der Supertreiber verwundert. Aus einem Reflex heraus richtete er seine Gedanken nach innen, modifizierte Körpergewebe, lenkte Nährstoff, beeinflußte Zellkerne. Der verkohlte Stumpf löste sich von seinem linken Arm, und innerhalb weniger Sekunden wuchs ihm eine neue Hand.
    Du bist wieder bei Bewußtsein, meldete sich Valdec. Du hast noch immer einen Auftrag zu erfüllen …
    Der Schmerz kehrte zurück. Ganz automatisch versuchte Prometheus 107, die durch seine Nervenbahnen rasende Qual abzuwehren.
    Und diesmal hatte er Erfolg.
    Der Schmerz versiegte, verwandelte sich in ein dumpfes Gefühl des Unbehagens, das er leicht ignorieren konnte, Rasch schirmte er sich ab.
    Ich habe mich verändert, dachte er, und seine Gedanken rasten. Er brauchte genau zwei Sekunden, um die Ursache zu lokalisieren.
    Während er bewußtlos gewesen war, hatte er sich dem psionischen Sog, der von der Aura der Korallenstadt ausging, nicht mehr widersetzen können. Aber dieser Sog war nicht tödlich, wie er zuerst angenommen hatte. Im Gegenteil. Er hatte ihn aufgeladen.
    Prometheus 107 war zum Bersten mit psionischer Energie gefüllt. Sein Geist hatte ein Reservoir angezapft, das so gewaltig war, daß er es nicht einmal annähernd überblicken

Weitere Kostenlose Bücher