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Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer

Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer

Titel: Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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ihre geistigen Kräfte erlahmen. Am Ende würden sie die Carmas aus ihren PSI-Klauen lassen und sich mit den bloßen Händen wehren. Das war der kritische Zeitpunkt:
    Waren die Carmas bereit, Gefangene zu machen, oder waren sie fest dazu entschlossen, die Menschen zu töten?
    Die Zeit reichte aus, um die Carmas ebenfalls über dieses Problem nachdenken zu lassen. Sie hatten längst erkannt, daß die Beeinflussung ständig schwächer wurde, und deuteten es in beabsichtigter Weise.
    Die Loge betrachtete die Carmas. Ihre Körperfarben tendierten von Schwarz, als fast ausschließliches Rassenmerkmal der Bewohner von Coul, über braun, Dunkelrot bis Hellgrau. Diese Farbe war in erster Linie den Bewohnern des besonders strahlungsgefährdeten Planeten Fahrm vorbehalten.
    Die Planeten hatten eine von tektonischen Störungen arg in Mitleidenschaft gezogene Oberfläche. Das war bedingt durch das Zusammenwirken der drei Sonnen. Orkanartige Stürme und Temperaturstürze von bis zu fünfzig Grad und mehr waren keine Seltenheit.
    Den Logenmitgliedern kam das kalte Grausen, wenn sie an eine solche Umwelt dachten. Es erschien eigentlich unwahrscheinlich, daß unter solchen Bedingungen überhaupt Leben existieren konnte.
    Das Gesellschaftssystem der Carmas konnte tatsächlich fast als ein Naturgesetz bezeichnet werden. Die Greifwerkzeuge der vier Arme waren bei jedem Carma verschieden ausgebildet. Diese rein körperlichen Verschiedenheiten bestimmten schon bis zu einem gewissen Grad die unterschiedliche Einsatzfähigkeit innerhalb der Gesellschaftsordnung. Also wurde ein Carma mit überlegen einsetzbaren Greifwerkzeugen in der Regel ein Techniker oder Ingenieur.
    Die Carmas waren zweigeschlechtlich, ohne jegliche Geschlechtertrennung. Das zeigte sich auch an den Besatzungsmitgliedern an Bord. »Frauen« und »Männer« waren buntgewürfelt. Die Veränderten konnten trotz ihrer inzwischen gesammelten Informationen und Erfahrungen niemals auf Anhieb erkennen, ob es sich um einen weiblichen oder um einen männlichen Carma handelte. Die Geschlechtsmerkmale waren zu versteckt. Die spärliche Bekleidung, falls man sie überhaupt so nennen durfte, diente offensichtlich lediglich der individuellen Eitelkeit und nicht etwa dazu, den Körper zu schützen oder gewisse Körperteile zu verbergen. In dieser Beziehung ging der sonst so ausgeprägte ästhetische Sinn der Carmas eigene Wege. Sie nahmen sich selbst so, wie sie waren, ohne sich zusätzlich über ein gewisses Maß hinaus zu schmücken.
    Die Loge wußte, daß die Carmas trotz ihrer Zweigeschlechtlichkeit keine Dauergemeinschaften etwa auf der Basis einer Ehe schlossen. Ihre Kopulationsfähigkeit war ohnedies abhängig von den Sonnenzyklen. Einmal in acht Monaten irdischer Zeitrechnung fand beispielsweise auf Coul das Fest der Liebe statt, wobei die Carmas alle Arbeit niederlegten und die Gesellschaftsordnung für viele Tage völlig zusammenbrach. Die Carmas taumelten in sexueller Ekstase umher und vereinten sich wahllos. Während dieser Zeit erfolgte nicht einmal eine Nahrungsaufnahme.
    Auf den einzelnen Planeten blieben diese Zyklen verschieden. Also brach selten auf mehreren Planeten gleichzeitig das Chaos aus. Sobald es soweit war, wurde der betroffene Planet hermetisch abgeriegelt.
    Die Unterschiedlichkeit der Zyklen war auch eine Folge der unterschiedlichen Umweltanpassung.
    Quendolain war gemeinsam mit der Loge an diesem Punkt ihrer Zusammenfassung angelangt, als es soweit war.
    Der Kampf stand direkt bevor.
    Die Loge ließ die Carmas frei.
    Noch während sich die Menschen träge am Boden wälzten mit allen Anzeichen der psychischen Erschöpfung, sprangen die Carmas geschlossen auf.
    Sie zögerten, weil sie eine Falle befürchteten. Doch die Menschen waren im Moment anscheinend tatsächlich hilflos.
    Die Carmas wußten nicht, daß die Loge sich geteilt hatte. Auch der eine Carma, der als erster erwacht war, hatte sich nicht die Mühe gemacht, die Menschen zu zählen.
    Das Auftauchen der Veränderten war für ihn ohnedies so schockierend gewesen, daß er daran erst zuletzt gedacht hätte.
    Die Carmas stürzten sich auf die Menschen.
    Natürlich war deren Hilflosigkeit nur gespielt. Deshalb bereitete es ihnen wenig Mühe, so zu tun, als würden sie sich sehr rasch erholen.
    Ihre psychischen Kräfte hielten sie dabei wohlweislich zurück. Es kam schließlich nicht darauf an, den Kampf zu gewinnen.
    Mit den bloßen Fäusten wehrten sie sich.
    Dabei waren Daktar und Quendolain

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