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Die Terranauten 070 - Das grüne Paradies

Die Terranauten 070 - Das grüne Paradies

Titel: Die Terranauten 070 - Das grüne Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Stützpunkt auf. Nein, man wußte nichts von einer vermißten Gruppe Stummer Treiber. Aber der Bio-Treiber am anderen Ende der Leitung versprach, sofort einen Gleiter zu der Region zu schicken, in der vor Tagen eine Gruppe von Stummen an Land gebracht worden war.
    Der goldgelbe Ball der Sonne Norvo kletterte höher. Als er fast im Zenit stand, erreichten die beiden Ökowächter die Gruppe. Und die beiden abgestorbenen Mannabäume.
    Etwas in Janh verkrampfte sich, als er die zerfetzten Breitblätter sah, die aufgerissene Borke. Es war Vernichtung, Auflösung, Tod.
    Sein Rennbaum hielt schwankend inne, und er kletterte hinunter. Mehr als zwei Dutzend Gesichter wandten sich ihm zu. Sie waren abgezehrt und bleich und kündeten von einem inneren Schmerz, den er nicht mitempfinden konnte.
    Mija berührte ihn sanft an der Schulter.
    »Sie sind krank«, sagte sie leise. »Sie wissen nicht, was sie tun.«
    Eine Entschuldigung? dachte Janh.
    Es war seltsam: Die Stummen waren Fremdkörper inmitten einer im Gleichgewicht befindlichen Einheit. Sie waren nicht einmal mit ihren biopsionischen Fähigkeiten ortbar. Sie waren im wirklichen Sinne des Wortes stumm – geistig nichtexistent.
    Die beiden Ökowächter traten auf die Lichtung. Sie konnten ihre Blicke kaum von den beiden zerstörten Mannabäumen abwenden. Ein hochgewachsener Mann trat ihnen entgegen. In seiner rechten Hand hielt er ein Breitblatt. Seine Augen waren seltsam trüb.
    »Wir kommen, um Ihnen zu helfen«, sagte Mija weich. Sie kam nicht dazu, noch ein weiteres Wort hinzuzufügen. Der Fausthieb traf sie völlig unerwartet, warf ihren Kopf nach hinten und ließ sie zu Boden stürzen. Janh reagierte fast im gleichen Augenblick. Sein Training als Ökowächter kam ihm zugute. Man mußte gute Reflexe haben, um mit den unglaublich schnellen Panzerechsen fertig zu werden.
    Er warf sich zur Seite. Das Schwammoos schmatzte, als er aufprallte und sich im gleichen Augenblick zur Seite rollte. Irgend jemand in seiner Nähe schrie. Etwas Hartes traf ihn an der Seite und schickte eine Flut aus Schmerz durch seine Nervenbahnen. Durch den Schleier vor seinen Augen blickte er in verzerrte Gesichter. Eine Faust wuchs vor ihm an, bis sie sein ganzes Gesichtsfeld ausfüllte. Hitze breitete sich in seinem Nacken aus, und die allgegenwärtige Melodie der Variökologie verklang, als trüge sie der Wind davon.
    Ein weiterer Fußtritt warf ihn herum. Aus den Augenwinkeln sah er den hochaufragenden Multikelch eines Sporenstreuers. Seine Reaktion erfolgte vollautomatisch. Biopsionische Energieströme griffen hinaus, tropften in die Kapillarsysteme des Multikelchs.
    Kontakt.
    Wenn auch schwach. Sein Bewußtsein veränderte sich. Mit den Tastnerven des Sporenstreuers sah er zwei leblose Körper auf dem Schwammoos – er selbst und Mija. Erschrecken. War Mija vielleicht …?
    Konzentration.
    Auch wenn es noch so schwerfiel. Der Multikelch öffnete sich weiter. Die Pollenkammern füllten sich mit komprimierter Luft. Dann …
    Alle Kammern öffneten sich auf einen Schlag. Die Luft war von einer Sekunde zur anderen mit einem Knistern und Rasseln erfüllt. Millionen von mikroskopisch kleinen Sporen wurden davonkatapultiert, durchdrangen Textilkombinationen, bohrten sich in die Haut, sonderten Flüssigkeit in den Blutkreislauf ab. Weitere Körper sanken auf die Knie und kippten auf das Schwammoos.
    Der Multikelch schloß sich wieder. Janh konnte seine Konzentration nicht länger aufrechterhalten. Sein Bewußtsein schlief ein.
    Die Ruhe kehrte zurück.
    Unruhig gruben die beiden Rennbäume ihre Sekundärwurzeln in den weichen Boden. Ihre Ästegeflechte raschelten, als der Wind darüber hinwegstrich.
    Irgendwann kam Mija Karon wieder zu sich. Sie alarmierte sofort den Stützpunkt im Süden.
     
    *
     
    David terGorden sah unnatürlich blaß aus. Auf seiner Stirn perlte feiner Schweiß. Auf seiner Brust klebten die Elektroden des Medo-Computers. Matt schimmerten die Sensoren. Auf kleinen Monitoren glühten Oszillogramme.
    Duryea Ankrum schlug die Augen auf und schüttelte den Kopf. Asen-Ger sah sie besorgt an.
    »Na?« fragte er unruhig. »Haben Sie Kontakt? Können Sie ihm helfen?«
    »Nein.« Ihre Stimme war schwach. Sie kletterte von der Liege herunter, die direkt neben der Davids stand. »Es ist nicht wie bei den Stummen. David hat einen schweren Schock erlitten, als er auf die Farbkomposition blickte. Ich weiß nicht, welcher Natur dieser Schock ist. Ich weiß nur, daß ich nicht in seinen Geist

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