Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 070 - Das grüne Paradies

Die Terranauten 070 - Das grüne Paradies

Titel: Die Terranauten 070 - Das grüne Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
Wissenschaftler. Dann die Kosmischen Sporen, die in verstärktem Maße überall da auftauchen, wo es zu Kaiserkraftemissionen kommt. Auf den Randwelten geht es drunter und drüber. Die Erde steht am Rande des Zusammenbruchs. Die Entitäten, deren zweiter Schlag gegen die Menschheit jederzeit erwartet werden muß.
    Ihm schwindelte, als sie durch die Korridore den unterseeischen Hangarbereichen entgegenschritten, von wo aus sie durch den Vulkankegel von Mount Credock Neu-Thule erreichen konnten.
    Und jetzt Sarym, dachte Llewellyn weiter. Die vermeintlich sichere Basis. Das grüne Paradies, das für einige Stumme Treiber offenbar alles andere als ein Paradies ist.
    Es nahm kein Ende.
    Es fing alles erst an.
    Hinter ihnen blieb David terGorden zurück, angeschlossen an einen Volldiagnoser.
    David schlief.
    Und träumte.
     
    *
     
    ZWISCHENSPIEL I
    Das Ich erwachte.
    Heiß brannte die Sonne vom Himmel. Der Boden war staubig, und breite Risse unterteilten ihn in vertrocknete Schollen.
    Durst.
    Jemand berührte ihn an der Schulter und setzte ihm ein Gefäß an die spröden Lippen. Etwas Kühles berührte seinen Gaumen; Feuchtigkeit breitete sich auf seiner aufgequollenen Zunge aus.
    Wasser!
    Gierig begann er zu schlucken. Die Kühle, die damit in sein Innerstes floß, bildete einen seltsamen Kontrast zu der gnadenlosen Hitze der Staubwüste, die sich bis hin zu den Bergen am Horizont erstreckte.
    »Nicht so schnell, mein Freund«, sagte eine weiche Stimme, die ihren Ursprung irgendwo über ihm hatte. »Zuviel kann genauso gefährlich wie zuwenig sein. Wer bist du? Und wie kommst du hierher?«
    Erschöpft drehte sich das Ich herum und beschattete mit der rechten Hand seine Augen. Ein hübsches Gesicht, umrahmt von dunklem, fast blauschwarzem Haar. Große Augen. Volle Lippen.
    »Komm in den Schatten. Hier ist es zu heiß.«
    Zwei Arme halfen ihm in die Höhe. In seinen Gliedern war eine seltsame Schwäche. Als er stand, schien die Welt um ihn herum zu schwanken. Der Horizont zitterte auf und nieder. Die Staubwüste hob und senkte sich. Die Arme stützten ihn. Schließlich legte sich etwas Dunkles vor den unbarmherzigen Glutball der blauweißen Riesensonne. Das Hochdach eines Zelts. Ganz in seiner Nähe ertönte ein merkwürdiges Zischen. Er wandte den Kopf zur Seite, sah auf glitzernde Beißkiefer, auf zitternde Fühler, auf einen braunschuppigen Leib. Das Geschöpf war mindestens zehn Meter lang, dafür aber nur einen guten Meter hoch. Es erinnerte ihn an einen Tausendfüßler. Unzählige Beinpaare bewegten sich unruhig.
    Tausendfüßler.
    Ein merkwürdiges Wort. Was hatte es zu bedeuten?
    Die beiden Arme sorgten dafür, daß er in einem Faltsessel Platz fand. Erneut berührte das Gefäß seine Lippen. Erneut die angenehme Kühle.
    »Wer bist du?« wiederholte die junge Frau ihre Frage. Sie trug ein weitmaschiges Kettenhemd, und ihre Brüste wölbten sich darunter hervor. An das Hemd schloß sich eine Kurzhose an, die bis knapp oberhalb der Knie reichte. Schlanke, gebräunte Beine, deren Füße Sandalen trugen. Die Schnürriemen glitzerten silbern. An einer Kette um den Hals schimmerte ein Anhänger, dessen Form dem Ich irgendwie vertraut erschien – ein merkwürdig verdrehtes Dreieck.
    »Wer bist du?«
    »Ich …« Eine krächzende, brüchige Stimme. »Ich bin …«
    Er wußte es nicht.
    Verwirrung machte sich auf seinem Gesicht breit. »Ich bin …« Er mußte doch einen Namen haben!
    Die Frau blickte ihn an, und in ihren großen Augen schimmerten Mitleid und Verständnis. »Woher kommst du?«
    »Ich komme von …«
    Auch das wußte er nicht!
    »Ich …« Die Unruhe in ihm breitete sich aus. »Ich weiß es nicht. Ich weiß überhaupt nichts mehr!«
    Die Frau nickte. »Ich verstehe. Du hast dein Gedächtnis verloren. Wahrscheinlich der Hitzeschock. Hat dich jemand in der Großen Staubwüste ausgesetzt?«
    Der Mann mit den langen blonden Haaren zuckte hilflos mit den Achseln. »Ich … Ich weiß es einfach nicht. Ich kann mich an nichts erinnern. Ich bin aufgewacht … Und dann warst du da.«
    »Offenbar genau im richtigen Augenblick.« Sie lachte. Ein sympathisches, helles, ehrliches Lachen. »Du hattest Glück, Fremder.« Plötzlich kniff sie die Augen zusammen, und ihre linke Hand tastete nach seiner Brust. Auch er trug eine Kette. Und auch an dieser Kette war der seltsame Anhänger mit dem eigenartig verdrehten Dreieck.
    »Solltest du vielleicht ein Stammesbruder sein?« murmelte sie nachdenklich. Draußen vor dem Zelt

Weitere Kostenlose Bücher