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Die Terranauten 071 - Der Jahrmillionen-Fluch

Die Terranauten 071 - Der Jahrmillionen-Fluch

Titel: Die Terranauten 071 - Der Jahrmillionen-Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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dafür sind wir nicht hier. Wir haben beide eine Aufgabe zu erfüllen. Im übrigen werde ich von den Vorgängen genauso betroffen wie Sie. Obwohl ich das alles schon kenne, wird bald eine Phase folgen, die für mich so neu sein wird wie für Sie – zumindest, was die praktischen Umstände betrifft. Die theoretischen Grundlagen habe ich mitbekommen.«
    »Welche Teufel stecken hinter Ihnen? Sie, Cantos, sind nur ein Handlanger. Jetzt sehe ich das deutlicher als je zuvor. Sie sind der Handlanger von irgendwelchen Ungeheuern.«
    »Sie haben eine seltsame und äußerst verzerrte Vorstellung von Außerirdischen, meine liebe Chan de Nouille. Können Sie sich denn niemals daran gewöhnen, daß der Mensch nicht das höchste aller Geschöpfe ist? Daß es auch noch andere gibt? Würden diese anderen so denken wie Sie, gäbe es längst keine Menschen mehr. Ich bin ein Freund Ihrer Rasse, auch wenn Sie das nicht wahrhaben wollen.«
    »Bringen Sie mich zurück. Ich denke, ich habe genug gesehen.«
    »Aber Sie sind nicht überzeugt, Chan de Nouille! Sie waren schockiert, zugegeben, aber Sie übertragen diese Empfindungen nicht auf die menschliche Praxis.«
    »Cantos, ich will Ihnen was sagen: Entweder Sie lassen, mich wieder frei, oder Sie töten mich. Eine Alternative gibt es nicht. Ich werde meinen Weg gehen, verlassen Sie sich darauf, und wenn Sie mit noch so schockierenden Einzelheiten aufwarten. Niemand kann mich beeinflussen. Chan de Nouille ist die Große Graue, merken Sie sich das. Kein Irdischer und kein Außerirdischer hat ihr vorzuschreiben, was sie zu tun und zu lassen hat. Sie gehorcht nur einem: ihrem Verstand und zuweilen ihrem Instinkt. Versuchen Sie doch, mich zu töten, Cantos. Sie werden nicht erwarten können, daß ich mit Furcht oder gar Todesangst reagiere. Jedes Leben ist ein nur zum Teil kalkulierbares Risiko, und jedes Leben muß irgendwann untergehen und damit verlieren. Das ist Naturgesetz. Selbst mein Wille reicht nicht aus, um gegen dieses Gesetz anzugehen. Dennoch würde ich es versuchen, gäbe es eine Möglichkeit.«
    »Und wenn Sie dadurch enden müßten wie die Kangrahs?«
    »Auch dann, denn ich hätte dann alle Wahrscheinlichkeiten ausgeschöpft. Verloren hätte ich so und so. Begreifen Sie das nicht?«
    »Fortschritt um jeden Preis, zum reinen Selbstzweck?«
    »Ich werde Ihnen nichts vormachen, Cantos, wirklich nicht. Vielleicht, weil Sie mich längst durchschaut haben, Ihre Auftraggeber jedoch nicht? Sie würden mich auf der Stelle und ohne Skrupel umbringen, doch Ihre sechsfingrigen Hände sind Ihnen gebunden.
    Ja, um jeden Preis und zum Selbstzweck, lieber Cantos! Mich interessiert nur ein einziges intelligentes Wesen in diesem und auch in dem anderen Universum: Chan de Nouille, die Große Graue! Alles andere ist völlig uninteressant, solange es mir nicht dient und mir nicht nutzt!«
    »Sie sind eine Bestie. Sagte ich das nicht schon? Und jetzt mache ich weiter. Konfrontieren wir uns mal wieder mit der Wirklichkeit, und verzichten wir auf den Trick. Ist es Ihnen lieber?«
    »Mir ist alles recht, wenn es nur ein Ende findet.«
    »Das kann ich nicht versprechen, Chan de Nouille. Wir haben schließlich noch fast fünfhundert Millionen Jahre vor uns.«
    »Wie bitte?«
    Cantos produzierte ein menschliches Lachen: hämisch und grausam! Diese Gefühle gehörten zwar nicht zu seiner normalen Gefühlspalette, doch es schien ihm Freude zu bereiten, sich Chan de Nouille anzupassen. Dabei begab er sich auf die gleiche Ebene mit ihr.
    Es machte ihm nichts aus!
     
    *
     
    In den farbigen Schleiern und Wirbeln entstanden Inseln. Es war nicht erkennbar, ob es sich dabei um Materie oder um Energie handelte. Wenn ja, war es eine spezielle Materie und eine spezielle Energie, nicht vergleichbar mit den bekannten Größen.
    Die Farben verblaßten, als Ruhe einkehrte. Die Anhäufung von staubähnlichen Partikeln und die einzelnen Konzentrationen färbten sich grau.
    Das erinnerte Chan de Nouille an etwas: »Sagen Sie, Cantos«, begann sie leise, »gibt es noch etwas außer Weltraum I und Weltraum II?«
    »Sie stellen die Frage an die falsche Person, meine Liebe. Bedenken Sie, daß der Trick vorhin nur die Interpretation des Computers war, der alle Erkenntnisse zu dieser Projektion verarbeitet hatte. Er selbst hat es erläutert.«
    »Ich denke, Sie sind das Schiff, Cantos?«
    »Im gewissen Sinne stimmt das sogar. Was der Computer tut, ist auch mein Werk, weil das eine ohne das andere nicht handelt, solange ich an

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