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Die Terranauten 071 - Der Jahrmillionen-Fluch

Die Terranauten 071 - Der Jahrmillionen-Fluch

Titel: Die Terranauten 071 - Der Jahrmillionen-Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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Bord bin.«
    »Danke für die Auskunft. Somit ist der Computer kein seelenloses Geschöpf, weil Sie seine Seele sind!«
    Cantos entgegnete nichts.
    Die graue Wolke wallte träge, doch auch diese Bewegung erstarrte. Schwärze breitete sich aus. Alle Bestandteile der Wolke blieben in diesem Zustand.
    Das Schwarze Universum war fertig.
    »Fünfhundert Millionen Jahre sind seitdem vergangen, doch es hat sich am Zustand nicht viel geändert, Chan de Nouille. Das Schwarze Universum ist eine schweigende Einheit – solange man nicht hineinfliegt. Ein furchtbarer Fluch, den die Kangrahs dem restlichen Universum hinterlassen haben.«
    »Was geschieht, wenn man es wagt, das Schwarze Universum zu besuchen?«
    »Wer sollte das schon wagen?«
    »Niemand, nehme ich an. Deshalb werden Sie jetzt wohl wieder mit einem Computertrick aufwarten, nicht wahr?«
    »So kann man sich irren, Chan de Nouille.«
    »Irren? Wie meinen Sie das?«
    »Natürlich wird jemand das Schwarze Universum besuchen, um die letzten Erkenntnisse zu sammeln, was diese Zone betrifft. Es ist eine Tabuzone, zugegeben, aber irgendwer muß schließlich herauskriegen, ob die Berechnungen alle stimmen. Was meinen Sie, Chan de Nouille? Werden Sie nicht selber von der Neugierde gepackt? Möchten Sie nicht selber das Schwarze Universum kennenlernen?«
    Sie ahnte etwas.
    Cantos fuhr fort: »Natürlich, ein Computertrick würde genügen, doch nur der persönliche Besuch bringt Sicherheit. Falls die Berechnungen falsch sind, sind auch sämtliche Projektionen falsch. Irren sich unsere Computereinheiten, muß das Schwarze Universum eine andere Wertigkeit erhalten. Alle müßten umdenken, denn das Schwarze Universum ist ein Bestandteil unserer Welt, mit der wir uns beschäftigen müssen, um die Zusammenhänge zu begreifen und nicht denselben Fehler zu machen wie die Kangrahs.«
    »Nein!« schrie Chan de Nouille.
    »Ich verstehe Sie nicht, Große Graue.«
    »Nein, das können Sie nicht tun! Sie können doch nicht …«
    »Aber ich bitte Sie, Chan de Nouille, was glauben Sie, warum man eine solche Reise unternimmt? Zwei Milliarden Lichtjahre sind eine ganze Menge, das müssen Sie doch zugeben. Es kostet Zeit und Energie und braucht viel Mut. Ich dachte, Sie hätten diesen Mut? Sollte ich mich so geirrt haben?«
    »Sie haben mich nur entführt, um gemeinsam mit mir das Schwarze Universum zu besuchen?«
    »Sie sagen es, Chan de Nouille. Das ist unsere Aufgabe, und das ist unser Ziel. Es war gar nicht so leicht, die Entitäten, die für das Ultimatum an die Menschheit verantwortlich sind, zu diesem Schritt zu bewegen. Ich bin von ihnen zum Botschafter und Warner degradiert worden und darf nicht mehr effektiv eingreifen. Die Menschheit muß sich bewähren – ohne meine Hilfe. Daß ich die Oxyd-Katastrophe verhindert habe, verzeiht man mir nur, weil die Sache nun endgültig beendet ist.«
    »Was geschah denn mit Oxyd, nachdem es Ihnen gelang, den Planetoiden aus dem Sonnensystem zu verbannen und damit die Menschheit in jenem Bereich zu retten?«
    »Nur nicht ablenken, Chan de Nouille. Unsere Aufgabe ist nicht nur wichtig, sondern auch gefährlich. Das müssen Sie selber zugeben. Wir sollten uns darauf konzentrieren und darauf achten, daß wir nicht ständig vom Thema abweichen. Oder sind Sie anderer Meinung.«
    »Vom Thema abweichen?« stöhnte sie. »Sie sind wahnsinnig – Sie und die ganze außerirdische Sippschaft.«
    »Vorsicht, man könnte annehmen, daß Sie doch keine Dame sind. Bewahren Sie wenigstens Haltung.«
    »Warum haben Sie das getan, warum?«
    »Das habe ich doch jetzt oft genug und ausführlich genug erklärt. Läßt die Erinnerung Sie im Stich? Ich habe Ihnen auch gesagt, daß wir den Tod kennenlernen werden. Nun, das ist bereits geschehen. Was wir jetzt herausfinden müssen, ist, welche Auswirkungen dieser galaxisweite Tod nach einer Milliarde Jahren noch hat.«
    »Sie haben das doch nicht etwa unternommen, um mich zur Gegnerin der Kaiserkraft zu machen? Ein verdammter Trick. Sie können mich nicht umbringen – aus welchen Gründen auch immer. Wenn wir jedoch gemeinsam sterben …«
    »Eines kann ich Ihnen versprechen: Wenn nicht sämtliche Berechnungen falsch sind, wird es im Schwarzen Universum keinen Tod mehr geben!«
    »Was soll das denn wieder heißen?«
    »Noch ein Versprechen: Alle Erklärungen werden unnötig, wenn wir es am eigenen Leibe erfahren!«
    Chan de Nouille betrachtete ihn, ohne auch nur einen Funken von Beherrschung zu zeigen. Sie brauchte

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