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Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis

Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis

Titel: Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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häßliche Fratze Ariochs kam ins Bild, driftete dann nach links ab und machte dem kalten Glanz der Sterne Platz.
    »Aber wie …?«
    »Stabilisierte psionische Energie, Mandorla. Der Orkansegler ernährt sich gewissermaßen von den Strahlungen im freien Raum. Möglicherweise handelt es sich um eine Art Photosynthese. Einen Teil dieser Energie verwendet er dazu, seine Außenschale mit einem PSI-Schild zu stabilisieren, einen anderen, das Ausmaß des psionischen Energiepotentials in seinem Körperinnern auf dem gleichen Stand zu halten. Diese Energie ist formbar.«
    Einmal dazu aufgefordert, fand das quasiintelligente Steuerzentrum seinen Weg allein. Der Orkansegler raste auf den gravitationellen Feldlinien dahin und wurde immer schneller. Dabei stand er in stiller Kommunikation mit den PSI-Auren und dem PSI-Netz des Norvo-Systems. Schließlich der Transit.
    Mit vielfacher Überlichtgeschwindigkeit jagte er durch den zweiten Weltraum seinem Ziel entgegen.
    Das Glück des Orkanseglers war das Glück der beiden Menschen an Bord. David gab sich diesen Empfindungen hin. Er ahnte, daß er bald mit erheblichen Schwierigkeiten konfrontiert werden würde. Bis dahin aber gab es nur die Einheit. Er schmeckte die Lippen Mandorlas und fühlte gleichzeitig seine Außenschale. Er fühlte die Wärme zwischen ihren Schenkeln und in derselben Sekunde das feine Knistern seiner Steuerhäute. Der Höhepunkt war eine Explosion aus Euphorie und Ekstase.
    Eng umschlungen lagen zwei Menschen auf dem Boden. Die beiden Kuben des quasiintelligenten Steuerzentrums schienen von innen heraus zu glühen.
    Während der gewaltige Orkansegler weiterraste, erfreute er sich an der Vereinigung zweier von ihm so unterschiedlichen Denksphären …
     
    *
     
    Der Yggdrasil-Schößling war inzwischen annähernd vier Meter hoch. Er war unglaublich schnell gewachsen. Und er brachte immer mehr Misteln hervor. Bis die neue Yggdrasil allerdings soviel zu liefern vermochte, um alle Raumflugprobleme im Sternenreich zu lösen, konnte noch mehr als ein Jahrzehnt vergehen.
    David drehte sich um. Der Orkansegler hatte sich mit seinen Klammerwurzeln im steinigen Boden am Talausgang festgehakt. Er wartete.
    »Warum sind wir hierhergekommen?« fragte Mandorla.
    »Nach Adzharis?« David zuckte fast entschuldigend mit den Achseln. »Ich kann nicht mit leeren Händen zur Erde fliegen. Wir werden neue Misteln mitbringen, und ich hoffe, daß das meine Position im Konzil stärken wird.«
    Sie legte ihm die Hand auf die Schulter. »Du wirst es schon schaffen, David. Davon bin ich überzeugt.«
    »Jedenfalls«, er lächelte warm, »bin ich nicht ganz allein. Und ich hoffe …«
    Er unterbrach sich mitten im Satz, als er am Himmel zwei dunkle Punkte erkannte; die schnell näher kamen und dabei tiefer gingen. Zwei Minuten später landeten zwei Drachen. Die drei Reiter stiegen ab und liefen ihnen entgegen. In Davids Gesicht leuchtete es auf.
    »Nayala. Narda. Asen-Ger.«
    Sie umarmten sich. David hatte Nayala und Narda seit mehr als einem halben Jahr nicht mehr gesehen. Und Asen-Ger war in den letzten Monaten oft mit Treiberschiffen für den auf inzwischen mehr als einhundertsechzig Planeten angewachsenen Bund der Freien Welten unterwegs gewesen.
    »Ihr habt meinen Ruf also gehört.«
    »Und sind sofort gekommen.« Nayala blickte stirnrunzelnd zu dem Orkansegler hinüber. Die beiden Drachen beschnüffelten ihn nervös. Sufnor machte »Kraak!« und spie eine Feuerlanze gegen die Außenschale des Giganten. Die Glut zerstob dicht davor, abgelenkt von einem unsichtbaren Hindernis. Schnaubend zogen sich die beiden Drachen daraufhin zurück.
    »Kraak!« Nayala mußte unwillkürlich lachen und übersetzte: »Liebes Kerlchen mag Groß-Berg nicht.« Sie fügte hinzu: »Aber was, in aller Welt, ist das?«
    David erzählte es ihnen, auch von den Ereignissen auf Sarym, von der Abstimmungsniederlage, von dem Beschluß, den er gefaßt hatte.
    »Ich kann dich verstehen«, sagte Asen-Ger langsam. »Und ich kann auch die Entrüstung unserer Freunde verstehen. Ein Führer der Terranauten gleichzeitig Generalmanag im Konzil der Konzerne? Eine schwer zu begreifende Vorstellung. Besonders für unseren goldenen Freund, den es so nach Taten drängt.«
    »Ich will nicht mit dem Konzil kollaborieren«, erklärte David fest. »Ich will auch nicht in erster Linie Mitglied des Konzils werden. Ich will mein Konzernerbe antreten, um so in den Palast meines Vaters zu gelangen. Ich will endlich wissen, wer ich

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