Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 074 - Yggdrasils Vermächtnis

Die Terranauten 074 - Yggdrasils Vermächtnis

Titel: Die Terranauten 074 - Yggdrasils Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
Vom Netzwerk:
ethischen Grundsätze zu vergessen?«
    David hatte »Buch Myriam« gehört und hatte seitdem Schwierigkeiten, sich auf den Rest zu konzentrieren.
    »David, es gibt ein Geheimnis hier im Palast, und ich habe den Verdacht, daß dieses Geheimnis irgendwie mit allem zusammenhängt: Die Maschinen von Ultima Thule …«
    Und dann erzählte Growan alles über die MUT, was David längst schon erfahren hatte. Inzwischen wußte er sogar noch mehr als Growan damals.
    »Das Heil der Menschheit liegt im Biotroniks-Konzern, David! Hörst du? Yggdrasil schenkte der Menschheit mit ihren Misteln die Raumfahrt. Wir verwalten das Geschenk des Weltenbaums. Du als Treiber müßtest den Sinn doch einsehen. Fühlst du keine Verbundenheit mit Yggdrasil? Fühlst du nicht die Notwendigkeit, der Verantwortung zu genügen? Die Hüter, die einst die Maschinen von Ultima Thule gebaut haben, um Yggdrasil zu schützen und zu pflegen, gingen unter – bei jener gräßlichen Katastrophe vor nunmehr einer Milliarde Jahren. Wir von Biotroniks traten durch Major Gorden an ihre Stelle.«
    Er streckte die Arme aus, als wollte er David umarmen.
    »David, mein Sohn, komm zurück! Die wichtigste aller Aufgaben wartet auf dich!«
    Es war offensichtlich, daß diese Aufzeichnungen gemacht wurden, als von Kaiserkraft noch keine Rede war. Growan hatte sie später nicht gelöscht. Wahrscheinlich deshalb, um nicht im nachhinein eine Verfälschung zu begehen. Er war damals noch voller Hoffnungen gewesen. Dabei war alles so radikal anders geworden …
    Und dann kam der entscheidende Zusatz von Growan – das, worauf David insgeheim gewartet hatte: »Ich weiß von deinem inneren Konflikt. Das sage ich auch auf die Gefahr hin, mich ständig zu wiederholen. Weil es einfach zu wichtig ist!
    Ich habe die Wahrheit erkannt, glaube mir. Wir alle haben schuld an der Entwicklung, die uns entzweite. Du bist nicht ganz unschuldig daran, obwohl es billig wäre, dir daraus einen Vorwurf zu machen.
    Es ist bedauerlich, daß ich dir dies alles nicht persönlich sagen kann und daß es mir nicht vergönnt bleibt, mich bei dir für alles Unrecht zu entschuldigen!
    Höre, David, und erkenne, daß es mich ungeheure Überwindung kostet, dir das Folgende zu sagen: Suche das Vermächtnis Myriams, denn darin steckt der Schlüssel zu all deinen Problemen. Ich kann dir nicht sagen, welcher Art dein Geheimnis ist, aber ich bin überzeugt davon, daß dich Myriams Botschaft von deinem inneren Konflikt befreit und dir hilft, den wahren Weg zu finden.
    Ich kann dir nicht einmal sagen, wo das Buch zu finden ist, denn deine Mutter hatte in dieser Beziehung kein Vertrauen in mich. Sie hat mich ja sogar auf dem Sterbebett abgelehnt. Ich habe Angst vor dir, David, vor dir und vor dem, was deine Mutter bei ihrem Kontakt zu Yggdrasil erfahren hat. Deshalb habe ich nie selbst nach Myriams Bericht geforscht. Aber ich habe einen Verdacht, wie du das sogenannte Buch Myriam finden kannst: Als deine Mutter starb, gab sie mir genaueste Anweisungen zum Umbau des Palastes. Ich folgte dem, ohne mir zunächst Gedanken darüber zu machen. Mein Motiv war Liebe zu meiner Frau – zu deiner Mutter! In meinem Schmerz tat ich alles, was sie mir hinterlassen hatte. Erst jetzt wird mir klar, daß hinter den Anordnungen ein besonderes Zeichen steht. Ich habe alles genauestens befolgt und persönlich überwacht.
    Das Buch Myriam, ja, im Bauwerk ist es verschlüsselt!«
    Das Bild von Growan verblaßte langsam. Ein Blitz zuckte über den Schirm. Krachen und Donnern wurden hörbar, wie bei einer Explosion.
    Eine Weile kehrte Stille ein, während der Carsen einige schnelle Schaltungen vornahm. Die Stille wurde erst durch die Computerstimme unterbrochen: »Baupläne des Palastes existieren nicht mehr. Die Aufzeichnungen darüber sind gelöscht. Sie gehörten zu den sicherheitsintensiven Programmen, die bei der Übernahme des Konzerns durch Kaiser automatisch sofort gelöscht wurden.«
    So folgte der wichtigsten Erkenntnis die größte Niederlage, denn was nutzte ihnen letztlich der entscheidende Hinweis Growans, wenn es keine Pläne mehr gab?
     
    *
     
    »Gelöschte Informationen kann niemand wieder herbeizaubern!« rief Carsen beschwörend.
    Das brachte David wieder zur Besinnung. Es hatte eine heftige Debatte zwischen ihm und Carsen gegeben. David wollte anscheinend nicht einsehen, daß es hier nichts mehr für ihn gab.
    Das war der Zeitpunkt für Asen-Ger, an dem Gespräch teilzunehmen: »Es gibt eine einzige Möglichkeit, das

Weitere Kostenlose Bücher