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Die Terranauten 074 - Yggdrasils Vermächtnis

Die Terranauten 074 - Yggdrasils Vermächtnis

Titel: Die Terranauten 074 - Yggdrasils Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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geben.
    Was war geschehen? Wies die ausbleibende Antwort der MUT nicht darauf hin, daß eine neue Gefahr entstanden war, über die sie nichts wußten?
    Nach einer Weile gaben sie ihre Bemühungen auf.
    Die drei sahen sich resigniert an.
    »Was wirst du tun, David?« fragte Narda.
    Und auch hier antwortete David terGorden: »Ich weiß es nicht!«
    Er stand auf und verließ schweigend den Raum – um in die Computerzentrale zurückzukehren.
    Spätestens zu diesem Zeitpunkt war jedem klar, daß David terGorden in seiner bisher größten persönlichen Krise steckte.
    Narda und Nayala blieben sitzen. Sie folgten ihm nicht, weil sie nicht wußten, ob es wirklich richtig gewesen wäre, ihm ihre Hilfe aufzudrängen.
    Vielleicht war es besser, wenn er selber einen Ausweg fand?
    Die beiden vertrösteten sich damit, daß David Vertrauen genug in sie hatte, um sich an sie zu wenden, wenn er sie brauchte.
     
    *
     
    »Wir haben es!« behauptete Asen-Ger enthusiastisch, als David eintrat.
    David blieb in der Tür stehen und runzelte die Stirn. Asen-Ger schien ganz begeistert zu sein, eine Stimmung, die man bei ihm als außergewöhnlich betrachten mußte. Der Logenmeister deutete mit dem Daumen auf das Bedienungspaneel des Zentralcomputers. Carsen war nirgendwo zu sehen. Er steckte wahrscheinlich zwischen dem Gewirr von demontierten Computerteilen.
    »Ein Hinweis auf den urteil des Palastes!« ließ Asen-Ger endlich die Katze aus dem Sack.
    Für David war das keineswegs so sensationell. Ein »Urpalast«? Na und? Er trat näher. »Und darüber vergießt du gleich Freudentränen, Asen-Ger?«
    Es schien, als hätte sich sein Verhältnis zu dem alten Freund wieder einigermaßen verbessert.
    Asen-Ger dachte flüchtig: David wird unberechenbar. Er hat gegen den Willen der Terranauten auf Sarym die Reise zur Erde unternommen, hat im Konzil der Konzerne sein Erbe beansprucht und ist jetzt hier. Doch all die Bemühungen um ein Ergebnis sind eher entmutigend ausgefallen.
    David sucht nach seiner Bestimmung. Wird er diese Suche jemals erfolgreich abschließen können? Bringt das Buch Myriam das, was er sich davon verspricht – falls es ihm wirklich gelingt, es zu entschlüsseln?
    Asen-Ger ging zu seinem Freund und legte ihm beide Hände auf die Schultern. Ihre Blicke kreuzten sich.
    »Bevor ich darauf eingehe, David, laß mich eines sagen: Alles, was ich jemals über das Buch Myriam erwähnte …«
    David wollte ihm ausweichen, aber Asen-Ger hielt eisern fest.
    Dann fuhr er fort: »Also, was ich darüber sagte, David, geschah nach bestem Wissen und Gewissen und niemals mit der Absicht, dich zu betrügen oder dich mit falschen Voraussetzungen auf den mir genehmen Weg zu locken. Bedenke, David, daß ich bei dir bin, weil ich dein Vorgehen als richtig empfand, und nicht, um dich wie eine betrogene Marionette zu führen. Warum wäre ich mit zur Erde gekommen, wenn du mich hier in Ultima Thule als Lügner enttarnen könntest?«
    David nickte zögernd. Er hielt dem Blick stand.
    »Paß auf, Asen-Ger, du kennst die Situation und die zwangsläufige Enttäuschung, die ich verspüre. Ist eine solche Reaktion meinerseits nicht logisch? Von dir höre ich, daß alle Behauptungen über das Buch Myriam und alle Zitate möglicherweise falsch sind und nichts mit dem Original zu tun haben. Obwohl wir wissen, daß es das Buch Myriam wirklich gibt – dank des Hinweises durch meinen Vater –, ist der Wert dieses Werkes fragwürdiger denn je. Ich habe damals im Herz von Rorqual Dinge erfahren, die mich annehmen lassen, daß meine Person, meine Verbindung zu Yggdrasil, von entscheidender Bedeutung bei der Bannung der Kaiserkraft-Gefahr sein kann. Wir wissen, daß die Weltenbäume nicht mehr in vollem Umfang ihren von den ›Uralten‹ erhaltenen Auftrag erfüllen können. Die durch Kaiserkraft entstandene Destabilisierung des Dimensionsgefüges schreitet fort. Ich bin nur deshalb gegen den Willen unserer Freunde hierhergekommen, weil ich hoffe, daß im Buch Myriam der Schlüssel zur Bekämpfung der Kaiserkraft-Gefahr liegt.«
    Jetzt war es mit seiner Beherrschung vorbei. Er befreite sich mit einem Ruck aus dem Griff von Asen-Ger und rief:
    »Ich will endlich wissen, worin mein Erbe der Macht liegt, weil ich Hinweise habe, daß von diesem Erbe die Zukunft der Menschheit abhängen kann. Aber ich will nicht länger irgendwelchen Phantomen nachjagen. Es ist schlimm genug, daß ich damals den Konzern nicht übernommen habe. Mit der Unterstützung der MUT hätte ich

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