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Die Terranauten 076 - Krieg der Kasten

Die Terranauten 076 - Krieg der Kasten

Titel: Die Terranauten 076 - Krieg der Kasten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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informiert?«
    »Soweit es erforderlich war.«
    »Gut.« Nicken. Sie lächelte noch immer. »Sie werden David terGorden und Asen-Ger begleiten. Erstatten Sie mir regelmäßig Bericht. Ich muß in der Lage sein, entsprechend und rechtzeitig genug auf ihre etwaigen Aktionen reagieren zu können. Halten Sie die beiden unbedingt vom Heiligen Tal fern. Sie verstehen?«
    Cynthiana bestätigte.
    »Wo sind sie jetzt?«
    »Bei Ignazius Tyll, Große Graue.«
    »Das habe ich erwartet. David hat Verdacht geschöpft. Nun, er wird in den nächsten Tagen sehr beschäftigt sein.«
    Der Kommunikator summte. Chan de Nouille berührte einen schillernden Sensorpunkt.
    »In Kilimandscharo-Stadt, Region OSTAF«, meldete der Gardist, »ist es zu einem allgemeinen Aufstand gekommen. Die Rebellion ist offenbar lange vorbereitet und gut durchorganisiert. Die Lokalpolizei hat nicht die Möglichkeit, die Region zu halten. Erbitte dringend die Erlaubnis, ein Kontingent Graugardisten in Marsch zu setzen.« Der Mann zögerte einen Augenblick. »Ich erhalte gerade eine weitere Meldung. In der Region IND ist es zu einem Aufstand der Nomans gekommen. Fünfzigtausend von ihnen dringen in Novo-Delhi ein. Lokalpolizei hoffnungslos überlastet. Graue Garden nur beschränkt einsatzfähig.« Er sah auf. »Auch hier liegt eine Bitte um Verstärkung der Streitkräfte vor.«
    Chan de Nouille überlegte einen Augenblick.
    »Erlaubnis zum Einsatz weiterer Legionen der Garden wird nicht erteilt«, sagte sie knapp. »Existieren in den betroffenen Gebieten wichtige Konzernniederlassungen?«
    »Nur in der Region OSTAF. Eine Filiale von Allwelten-Stahl-Konsortium.«
    »Erklären Sie die beiden Regionen zu Toten Zonen«, wies die Große Graue den Gardisten kühl an. »Im Namen des Konzils. Bereiten Sie eine neue Medienkampagne vor. Heben Sie hervor, daß sich das Konzil und die Garden dazu entschlossen haben, nicht mehr Blut zu vergießen als unbedingt nötig. Schicken Sie Agenten in die Toten Zonen. Zeigen Sie der Bevölkerung der Erde, was es bedeutet, wenn die öffentliche Sicherheit und Ordnung von Aufrührern und Unruhestiftern zerstört werden. Und – ziehen Sie sämtliche Gardeneinheiten aus den beiden Regionen ab. IND und OSTAF werden vollkommen isoliert. Kein Nachschub mehr. Keine Energie. Alle computerisierten Versorgungseinrichtungen müssen unterbrochen werden. Die Aufständischen werden sehr bald um Hilfe bitten. Alle Botschaften dieser Art werden ignoriert.«
    Sie schaltete ab.
    »Lordoberst Tyll …«, begann Cynthiana.
    »Wird nichts davon erfahren. Jedenfalls nicht sofort. Außerdem«, erneut das kühle Lächeln, »bin ich sicher, daß er der von mir angeordneten Maßnahme zustimmen wird. Sie sind extrem kostensparend.«
    Cynthiana neigte kurz den Kopf, drehte sich dann um und verließ Chan de Nouilles Privatgemächer, um ihrer Aufgabe nachzukommen.
     
    *
     
    Genf, Sitz der Konzilsverwaltung, 21. September 2503, 21.11h Standardzeit
    »Jetzt haben Sie einen ungefähren Überblick über die allgemeine Lage«, sagte Ignazius Tyll langsam und zupfte an den weißen Haaren, die aus seinen Nasenlöchern wuchsen. Er wirkte sehr nachdenklich. »Ich weiß nicht, ob die Bombe noch entschärft werden kann. Das Konzil hat viel Mühe darauf verwandt, sie fast fünfhundert Jahre lang zu bauen. Wenn es tatsächlich zum Krieg der Kasten kommt, wird die Erde explodieren. Und danach wird nichts mehr so sein wie zuvor.«
    Asen-Ger nickte zustimmend. Er wiederholte noch einmal den Vorschlag, mit dem sie an die Vertreter der verschiedenen Aufständischen-Organisationen herantreten wollten.
    Wieder machte Tyll einen skeptischen Eindruck. »Ich bin mir nicht sicher, ob Lucci und den anderen das im Augenblick noch ausreicht.«
    »Wir müssen es versuchen«, sagte David leise und ließ den Lordoberst dabei nicht aus den Augen. Während er sprach, versuchte er gleichzeitig, den Gedankeninhalt Tylls zu fassen. Doch auch Tyll war PSI-immunisiert. »Chan de Nouille hat in diesem Punkt recht. Wenn es zum jetzigen Zeitpunkt zur Rebellion kommt, bringt sie ein Chaos über die Erde. Die Vereinbarung wäre der erste Schritt in die richtige Richtung. Wobei beide Seiten wissen sollten, daß es nicht bei diesem einen Schritt bleiben kann.«
    Tyll brummte zustimmend.
    David beugte sich vor. »Tyll, womit setzt die Große Graue Sie unter Druck?«
    Der Lordoberst hob überrascht die Augenbrauen. »Unter Druck? Aber das ist doch …«
    »Unsinn?« David schüttelte langsam den Kopf.

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