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Die Terranauten 076 - Krieg der Kasten

Die Terranauten 076 - Krieg der Kasten

Titel: Die Terranauten 076 - Krieg der Kasten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Anarcho-Syndikat tatsächlich. Wenn die Gruppe auch noch nicht sonderlich groß war. Aber sie wuchs und gewann rasch an Einfluß bei den anderen Organisationen. Ein Umstand, der Manuel Lucci nachdenklich werden ließ. Anarcho-Syndikat war für sofortiges Zuschlagen.
    »Der Schlag«, sagte er langsam und eindringlich und sah dabei die mehr als zwanzig Anwesenden nacheinander an, »zu dem wir uns rüsten, muß so wirksam sein, daß ein zweiter unnötig wird. Wir dürfen dem Konzil nicht die geringste Chance lassen, ihm auszuweichen oder Gegenmaßnahmen zu ergreifen, begreifst du das denn nicht, Philip? Wenn wir ohne entsprechende Vorbereitung in den Kampf ziehen, dann holen wir uns nur blutige Köpfe, und die ganze Bewegung wird um Monate, wenn nicht Jahre zurückgeworfen. Denk daran, wie es den Nomans vor drei Jahren bei ihrem weltweiten Aufstand ergangen ist.«
    Sarneyke Eloise, Vertreterin der Gewerkschaft, nickte zustimmend.
    »Er hat recht, Philip. Der größte Fehler, den wir machen könnten, wäre, übereilt vorzugehen. Es sind nur noch einige wenige Tage notwendig. Dann werden die lokalen Streiks zu einer weltweiten Arbeitsniederlegung werden. Damit ist das Konzil seiner ökonomischen Grundlage beraubt. Vorsorge für eine Übernahme der Nahrungsmittelverteiler ist bereits getroffen. Die Computerlenkung der Relaxversorgung kann ab morgen praktisch per Knopfdruck lahmgelegt werden. Wir müssen diese einzelnen Maßnahmen koordinieren. Dann, wenn der weltweite Streik beginnt, werden die Relax vom Versorgungsnetz abgeschnitten. Wir übernehmen mit dem ersten Schlag die lokalen Verwaltungszentren, und die Großregionen stehen damit praktisch unter unserer Kontrolle. Dann«, sie lächelte, »haben wir eine ordentliche Ausgangsposition für Verhandlungen mit dem Konzil.«
    Philips Gesicht lief rot an. »Verhandlungen? Mann, wo bin ich hier eigentlich? Das Konzil muß weg, ein für allemal! Dieser verrottete Bürokratenapparat gehört auf den Abfallhaufen der Geschichte! Und ihr … Ihr wollt mit diesen Parasiten in unserem Fleisch, den Generalmanags, verhandeln?«
    »Wir haben die gleichen Ziele wie du«, erwiderte Sarneyke bestimmt. »Aber vergiß eins nicht: Noch sind wir in der Minderzahl. Auf die Relax kommt es an. In der ersten Etappe unseres Aufstandes bilden sie nichts weiter als eine große Masse, die durch die Unterbrechung der computerisierten Versorgung aus ihrer Trägheit gerissen wird. Dieses Unruhepotential dient nur zu einem Zweck – uns den nötigen Spielraum für die Machtübernahme in den einzelnen Regionen zu verschaffen. Dann … Verhandlungen. Das ist eine unabdingbare Notwendigkeit, Philip. Denn durch Verhandlungen gewinnen wir Zeit. Zeit, um den Relax zu helfen, sich über ihre wirkliche Lage bewußt zu werden. Und wenn wir dieses zweite Ziel erreicht haben, wenn die Relax sich ihres revolutionären Potentials endlich bewußt sind, dann ist das Konzil erledigt, ohne daß ein einziger weiterer Schuß gefallen ist.«
    Die Mehrheit der am Tisch Sitzenden nickte zustimmend. Philip wollte etwas erwidern, doch in diesem Augenblick sprang die Tür auf, und ein hagerer Noman eilte herein. In seinen Händen hielt er eine Folie.
    »Es geht los Freunde!« rief er. »OSTAF hat sich vor ein paar Stunden zu einer autonomen Region erklärt. Das Aktionskomitee Freies Afrika hat die Unabhängigkeit vom Konzil ausgerufen. Sie kontrollieren alle strategisch wichtigen Plätze in Kilimandscharo-Stadt. Und in IND ist das Feuer ebenfalls entfacht. Fünfzigtausend Nomans sind in Novo Delhi einmarschiert. Die Stadt ist praktisch unter ihrer Kontrolle.«
    »Na also!« platzte es aus Philip. »Wollt ihr jetzt immer noch warten und unsere Freunde in OSTAF und IND im Stich lassen?«
    »Verdammt!«Lucci hieb mit der Faust auf den Tisch. »Niemand will irgend jemanden im Stich lassen. Nur weil in OSTAF und IND unsere Kameraden losgeschlagen haben, bricht das Konzil noch nicht in sich zusammen. Wir müssen weltweit vorgehen und den Konzernen keine Chance zum Gegenschlag lassen, begreif das doch endlich! Ohne abgestimmte Maßnahmen sind wir zum Scheitern verurteilt. Mann, wie oft muß ich dich eigentlich noch an den Aufstand der Nomans von Mitte 2501 erinnern? Sollen wir genauso unterliegen wie sie damals?«
    Er wandte sich dem Kurier zu. »Was haben die Garden unternommen?«
    Der Noman breitete die Arme aus. »Gar nichts. Sie haben die betreffenden Regionen nur isoliert, und alle Verbindungen nach außen unterbrochen. Ich habe

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