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Die Terranauten 076 - Krieg der Kasten

Die Terranauten 076 - Krieg der Kasten

Titel: Die Terranauten 076 - Krieg der Kasten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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die Nachricht von unseren Freunden in Madrid. Und dort hat sie ein Amateurfunker empfangen. Die Kommunikationskanäle nach IND und OSTAF sind unterbrochen.«
    Lucci nickte. »Eine neue Taktik. Sie lassen den Aufstand in sich selbst zusammenfallen. Wenn die Isolation nicht spätestens in zwei Tagen aufgehoben ist, herrscht dort das reinste Chaos. Keine Nahrung, keine Energie – und Millionen hungriger Mäuler.«
    »Tote Zonen«, murmelte Sarneyke Eloise blaß.
    Lucci dachte kurz nach. »Ich mache mich sofort nach Kilimandscharo-Stadt auf den Weg. Wir müssen wissen, was dort vor sich geht. Sarneyke, die letzten Vorbereitungen müssen unbedingt beschleunigt werden. Möglicherweise sind wir gezwungen, schon dann loszuschlagen, wenn noch nicht alle Pläne abgestimmt sind. Ich stimme Philip in einem Punkt zu: Wir können nicht zwei Regionen zugrunde gehen lassen, nur um einen Tag Zeit zu gewinnen.«
    Allgemeines Nicken. Philips Augen glänzten. Auch er nickte.
    »Gut. Sonst bleibt alles wie abgesprochen.« Die Besprechungsteilnehmer erhoben sich. »In einer knappen Woche, Freunde und Kameraden, wird sich die Erde gründlich verändert haben.«
     
    *
     
    Region GERM, Ruinen von Osnabrück, 22. September 2503, 5.52h Standardzeit
    Seit beinahe zwei Stunden durchstreiften sie nun schon die Tote Stadt, stiegen sie über von Wind und Regen zerfressene Mauern, scheuchten Ratten auf und suchten nach einem Anzeichen menschlichen Lebens.
    Ohne Erfolg.
    »Es hat keinen Zweck«, sagte Queen Cynthiana und vollführte eine Geste, die die ganze Welt mit einbezog. »Hier ist niemand. Nicht einmal ein Noman. Außerdem … Die Garden haben diesen Verschwörer-Treffpunkt schon einmal ausgehoben.«
    Asen-Ger lächelte. »Die sichersten Treffs sind gerade jene Orte, die von den Garden schon einmal besucht worden sind. Denn dort werden keine Aufständischen mehr vermutet.«
    Cynthiana antwortete nicht. Auch ihr Gesicht blieb ruhig und nichtssagend.
    »Ich glaube, sie hat dennoch recht«, bekannte David leise. »Hier ist wirklich nichts. Nur Staub, wacklige Mauern, Geröll … und Ratten. Wir haben von Tyll noch zwei weitere Adressen erhalten. Verschwenden wir hier keine Zeit.«
    Im Osten verfärbte sich der Horizont in ein düsteres Orange, aus dem dann blutiges Rot wurde. Es wurde wärmer. Und mit der Wärme kamen die Fliegen. Hier existierten keine elektrostatischen Felder, die Mücken und andere Insekten fernhielten.
    Der MHD-Gleiter, mit dem sie angekommen waren, war auf einem freien Platz inmitten der Trümmerberge abgestellt. In der Ferne, gegen Norden, rauschte die Nordsee. Von dorther wehte eine laue, für diese frühe Stunde ungewöhnlich schwüle Brise.
    Queen Cynthiana und die drei Graugardisten – David hatte die Queen davon überzeugen können, daß keine Notwendigkeit bestand, ihm eine Hundertschaft Graugardisten mit auf den Weg zu geben – folgten den beiden Terranauten mit den mechanischen Bewegungen von Robotern.
    »Verdammte Mistviecher!« knurrte Asen-Ger und schlug nach einer Mücke auf seinem Handrücken. Es knirschte. Überrascht hob er die Augenbrauen.
    »He, sieh dir das mal an, David!«
    Kleine Metall- und Plastikfragmente wurden sichtbar, als er die rechte Hand hob.
    »Das war keine Mücke«, stellte David entschieden fest. »Das war eine Elektrische Fliege.« Er drehte sich um. Queen Cynthiana mußte es in diesem Augenblick auch festgestellt haben, denn sie hatte die Waffe gezogen und suchte nach dem verborgenen Gegner. Ihre drei Begleiter schwankten plötzlich und sanken zu Boden.
    »Die verspritzen irgendein Gift!« rief Asen-Ger und stürmte auf den nahen Gleiter zu. Er schaffte nicht einmal die Hälfte des Weges. Regungslos blieb er liegen. David verspürte einen jähen Schmerz an seinem Hals. Sein rechter Arm kam in einer Reflexbewegung in die Höhe, sank dann jedoch wieder herab. Queen Cynthiana gab noch einen erstickten Laut von sich, dann stürzte sie zu Boden.
    David folgte ihr nur zwei Sekunden später:
    Zehn Minuten darauf lösten sich einige in Lumpen gekleidete Gestalten aus den dunklen Höhlen und Spalten in den Ruinen. An den Handgelenken trugen sie kleine Codegeber, mit deren Hilfe sie die Elektrischen Fliegen steuerten.
     
    *
     
    Kilimandscharo-Stadt, Region OSTAF, 22. September 2503, 3.22h Standardzeit
    Als Gian Cuny wieder zu sich kam, lag der interstellare Zoo weit hinter ihm. Sein Körper schmerzte. Die Kleidung war an den Stellen, an denen die Fangarme der Staubmedusen sich einen Weg zu

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