Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion

Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion

Titel: Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
Vom Netzwerk:
mir Dime Mow. »Laß uns die Aktion abblasen und Kurs auf den interstellaren Raum nehmen.«
    Ich zögerte. Mit einem hochmodernen Kriegsschiff war nicht zu spaßen; selbst wenn wir die ganze Besatzung mit psionischen Mitteln überwältigten, konnte sie uns mit zuvor abgeschossenen Zielsuchraketen und -torpedos trotzdem zur Hölle schicken. Aber neben der Aussicht, fast ein Dutzend KK-Schlepper unschädlich zu machen, sprach noch ein Grund dagegen, daß wir uns so einfach verdrückten – ich hatte einen äußerst lästigen Gast an Bord, den ich zu gerne loswerden wollte. Also schüttelte ich meinen umriemten Kopf, daß es nur so raschelte. »Wir verfahren weiter wie geplant.«
    »Aber wir geraten in die Klemme, Llewellyn«, wandte die Mater ein. »Wenn wir die Killersatelliten ausschalten, holt die Korvette auf und gelangt in Gefechtsdistanz. Deshalb müssen wir darauf verzichten – wir dürfen die Zeit nicht opfern, die es kosten würde, auf die Ringos zu warten. Aber schalten wir die Satelliten nicht aus, müssen wir mit achtzigprozentiger Wahrscheinlichkeit mit unserer Vernichtung rechnen.«
    Ich wußte eine Lösung. »Wir programmieren die Bordcomputer zweier Ringos und schicken sie unbemannt los. Mit der Korvette befassen wir uns erst, wenn sie uns am Kargosatelliten einholt. Solange die Gefahr besteht, nicht nur uns, sondern auch den Satelliten zu vernichten, wird man mit den schweren Waffen vorsichtig umgehen.«
    »Das klingt logisch und aussichtsreich«, meinte die Mater. Es berührte mich einigermaßen seltsam, von einer ehemaligen Grauen Treiberin ein Lob zu vernehmen.
    Drei Stunden später war es so weit, daß die beiden Ringos starteten. Sie flogen uns voraus, entfernten sich jedoch in einem Winkel von 15 bzw. 25°, so daß wir sie binnen kurzem überholen mußten. Aber dank meines Einfalls brauchten wir keine Rücksicht zu nehmen.
    Ich befand mich wieder auf der Zentralebene, als in einer halben Lichtsekunde Entfernung Atomexplosionen vom Beginn der robotischen Auseinandersetzung zeugten. Ich eilte an die Monitoren.
    »Ein Killersatellit ist schon zerstört«, informierte mich Lem Odebreit aufgeregt. »Ach, jetzt auch ein Ringo …!« Er ballte seine jugendlich-schmächtigen Hände zu Fäusten, als wolle er die Monitorschirme eindreschen. »Bei Yggdrasil, und das war der andere …! Was nun?«
    »Abwarten«, riet ich gelassen. Computer berechneten und leiteten ihre Maßnahmen viel früher ein, als es zu ihrem Vollzug kam. Meine Zuversicht war gerechtfertigt. Einige Sekunden später zersprengte ein Zielsuchtorpedo, von einem der Ringos vor seiner eigenen Vernichtung abgeschossen, auch den zweiten Killersatelliten in seine Atome.
    »Die Korvette holt auf, ganz langsam, aber sicher«, gab Shyla D’honor bekannt. Man konnte ihrer Stimme gelinde Unruhe anhören. »Man aktiviert die Triebwerke immer wieder zu neuen, zusätzlichen Beschleunigungsschüben. Das Schiff hat die nominelle Maximalgeschwindigkeit bereits merklich überschritten.«
    »Hm …« Ich überlegte. »Das muß doch die Absorber überlasten. Ein ziemlich harter Flugstil, würde ich sagen. Die Kommandeuse macht das Schiff innerhalb von Stunden überholungsreif. Sie muß verdammt ehrgeizig sein.«
    »Ich lasse ein paar Minen rausschmeißen«, sagte Jana. »Wenn sonst nichts, bewirken sie vielleicht doch, daß man in der Korvette ein bißchen vorsichtiger wird, und Vorsicht kostet Zeit.« Ich nickte bloß; mehr versprach ich mir auch davon nicht. Jana ging an einen Intercom-Apparat, um dem Waffenleitstand einen entsprechenden Befehl zu erteilen.
    Das Bevorstehen einer neuen Aktion hatte die Spannung zwischen uns vorerst behoben; wir setzten uns für eine gemeinsame Sache und ein konkretes Vorhaben ein, und das beschäftigte uns und schuf eine gewisse Harmonie der Zusammengehörigkeit. Aber ich bezweifelte nicht, daß es sich dabei nur um eine vorübergehende Lockerung handelte. Allmählich war es höchste Zeit, daß ich mich von der IRMINSUL und ihrer sogenannten Piraten-Loge verabschiedete. Jana, die Hexe, und ich mußten fortan getrennte Wege gehen.
    Mittlerweile nahm die Schlacht jenseits der drei roten Riesensonnen gigantische Ausmaße an. Die Kampfkreuzer hatten sämtliche Ringos und Raumjäger in den Einsatz katapultiert, um deren Waffensysteme zusätzlich gegen die Sporen aufzubieten. Die Ringos, unter Ausnutzung der interplanetaren Magnetfelder mit akkumulierter Solarenergie betrieben, bewährten sich vergleichsweise gut, während die

Weitere Kostenlose Bücher