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Die Terranauten 081 - Treiber-Piraten

Die Terranauten 081 - Treiber-Piraten

Titel: Die Terranauten 081 - Treiber-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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hoffen gewagt hatten.
    Die Tür unseres Raums glitt plötzlich auf, und herein kam ein einziger Himmelsbruder. In der linken Hand hielt er die unvermeidliche brennende Fackel, in der rechten ein Tablett mit Essen. Er war unbewaffnet.
    War der Kerl ganz einfach arglos und dumm, oder hatten die Verrückten ihre Bedenken gegen uns wieder fallengelassen?
    Falk und ich tauschten einen Blick. Uns beiden war klar, daß wir jetzt wieder eine Chance hatten, die wir uns unter keinen Umständen entgehen lassen durften.
    Der Himmelswächter stellte das Tablett auf einen Tisch, sagte dabei aber kein einziges Wort.
    Falk räusperte sich. »Mein junger Clanbruder ist in sich gegangen und bedauert seine Unbotmäßigkeit von gestern zutiefst. Dürfen wir nun doch wieder darauf hoffen, am … Augenblick des Jahrhunderts teilzunehmen?«
    »Nein«, lehnte der Mann in der gelben Kutte diesen Wunsch rundheraus ab. »Erst müßt ihr euch bewähren und beweisen, daß ihr aufrechten Herzens seid. Lest die heiligen Schriften, und beherzigt alles, was darin steht. Dann sehen wir weiter!« Er nickte uns zu und wollte zur Tür zurückgehen.
    Dazu aber ließ es Falk nicht kommen. Mit einer blitzschnellen Bewegung hatte er nach seinem Gewehr gegriffen.
    »Bleib stehen, gelber Bruder!« kommandierte er mit scharfer, unmißverständlicher Stimme.
    Ich nahm ebenfalls mein Gewehr. Diese Himmelsspinner mußten tatsächlich verrückt sein. Hätten sie uns sonst so sorglos unsere Schießeisen belassen?
    Der Mann in der gelben Kutte drehte sich langsam um und zog verwundert die Augenbrauen hoch.
    »Was … soll das bedeuten?« fragte er dümmlich.
    »Stell dich nicht so dämlich an, Gelbling«, sagte mein Clanbruder grob. »Los, komm her!« Er hob das Gewehr.
    Zögernd trat der Himmelswächter näher. Er schien immer noch nicht so ganz zu begreifen, was mit ihm geschah.
    »Sieh nach, ob er Waffen bei sich hat«, wies Falk mich an.
    Ich kam der Aufforderung sofort nach und tastete den Himmelswächter unter seiner Kutte ab. Aber ich förderte nichts zutage, was zu gewaltsamen Aktionen nützlich gewesen wäre.
    »Nichts«, sagte ich.
    Falk lachte. »Wir haben es hier mit wahrhaft heiligen Männern zu tun! Das Waffenhandwerk ist ihnen offenbar zuwider.«
    Aber es ist ihnen nicht zuwider, unschuldige Mädchen bei lebendigem Leibe zu verbrennen, dachte ich.
    »So, mein gelber Bruder, jetzt wirst du uns ein paar Fragen beantworten«, sagte Falk. »Erstens: Wo ist unsere Clanschwester?«
    »Clanschwester?« wiederholte der Kuttenträger verständnislos, wobei unklar blieb, ob er sich nur so einfältig anstellte oder ob er es wirklich war.
    »Ihr nennt sie auch die Tochter der Weissagung«, erklärte mein Clanbruder. »Los, antworte schon!«
    Der Himmelswächter machte ein Gesicht, als wollte er sagen: Aha, so fließt die Lava also! Tatsächlich aber sagte er gar nichts, sondern preßte nur die Lippen fest aufeinander und blickte Falk beinahe trotzig an.
    »Ich rate dir gut, Gelbling«, sagte mein Clanbruder grimmig. »Mach das Maul auf oder …« Er richtete den Gewehrlauf genau auf den dicklichen Bauch des Kuttenträgers.
    Der Himmelswächter ließ sich jedoch nicht einschüchtern.
    »Ich fürchte mich nicht vor dem Tod«, sagte er fest. »Und ich werde gewiß nichts unterstützen, was euch in die Lage versetzen könnte, den großen Augenblick zu stören. Dies ist mein letztes Wort. Und nun tötet mich, wenn ihr wollt!«
    Er schien zu meinen, was er sagte. Ganz gefaßt und ohne eine Spur von Angst blickte er auf das Gewehr in Falks Hand. Sein verrückter Kult war ihm offenbar mehr wert als sein Leben. Es sah nicht danach aus, als ob wir auch nur noch ein einziges Wörtchen aus ihm herausbringen würden.
    Auch mein Clanbruder war zu dieser Überzeugung gekommen. Er drehte das Gewehr um und zog dem Kuttenträger den Kolben über den Kopf. Nicht so hart, um den Mann ernsthaft zu verletzen, aber doch hart genug, um ihn augenblicklich das Bewußtsein verlieren zu lassen.
    »Raus hier jetzt«, sagte Falk anschließend. »Wer weiß – vielleicht tauchen gleich noch ein paar von den Verrückten auf, um nachzusehen, wo ihr Kultgenosse bleibt.«
    Er sprach mir aus der Seele!
    In aller Eile rafften wir die Sachen zusammen, die wir unbedingt brauchten. Mit einem Bündel auf dem Rücken, das mich nicht allzusehr behinderte, eilte ich zur Tür.
    »Warte, Bruder Thor!«
    »Ja?«
    »Du hast etwas vergessen!« Falk deutete auf die Fackeln, die neben der Feuerstelle lagen.
    Ich

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