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Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat

Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat

Titel: Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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sein.
    Llewellyn 709 förderte einen unscheinbar aussehenden Handkoffer aus Weichprotop zutage, dessen Außenwandung durchsichtig wurde, als er eine bestimmte Stelle mit dem Daumen berührte. Vakuumverpackt wurden acht blaßfarbene Misteln sichtbar, denen kein Uneingeweihter ansehen konnte, welchen enormen Wert sie repräsentierten.
    Umpathar Floglyn holte seinen eigenen Vakuumkoffer und ließ ihn ebenfalls durchsichtig werden.
    »Ich kann keinen Unterschied feststellen«, sagte er kopfschüttelnd.
    »Das ist das Gemeine an der Sache«, erwiderte der Riemenmann grimmig. »Sie scheinen identisch zu sein, aber in Wirklichkeit … Na ja, in Kürze werden wir es ganz genau wissen.«
    Er nahm Floglyns Koffer an sich.
    »So, jetzt will ich Sie nicht länger aufhalten, Botschafter. Falls ich irgendwann mal nach Donnar kommen sollte … Sicher sehen wir uns eines Tages wieder.«
    Die beiden Männer verabschiedeten sich. Der Riemenmann verließ den Ringo und verschwand in einem der Tunnel der Raumhafenkuppel.
    Wenn Umpathar Floglyn in der Lage gewesen wäre, das breite Grinsen unter seinen goldenen Gesichtsriemen zu sehen, hätte er sich vielleicht ein paar Gedanken über den ebenso überraschenden wie ungewöhnlichen Besuch gemacht. Aber das tat der Botschafter nicht. Er dachte bereits wieder an seine Kandidatur als Präsident von Donnar.
     
    *
     
    Von einer Sekunde zur anderen tauchten sie auf dem Ortungsschirm auf – drei, vier, fünf dunkle Punkte.
    »Verdammt«, knurrte Jeng-Jeng, der Erste Offizier der STORTIS.
    »Schiffe?« fragte Artuur Morgh, während er mit zusammengekniffenen Lippen auf den Monitor starrte.
    »Daran dürfte kein Zweifel bestehen, Kapitän!«
    Artuur Morgh wollte es noch nicht wahrhaben. »Könnte es sich nicht um einen Meteoritenschwarm handeln?«
    »Das kann ich mir kaum vorstellen«, erwiderte Jeng-Jeng. »Aber wir werden es gleich ganz genau wissen.«
    Er ging hinüber zum Computer-Terminal und gab die vom Ortungsschirm übermittelten Daten ein. Dann aktivierte er die Energie-Taster. In Sekundenschnelle lag das Ergebnis vor. Jeng-Jeng sah sich voll und ganz bestätigt.
    »Starker Photonenausstoß«, gab er bekannt. »Brauchen wir noch eine Bestätigung?«
    »Nein, wohl nicht.« Artuur Morgh mahlte nervös mit den Zähnen. »Glaubst du, daß es Schiffe der planetaren Regierung von Parisienne sind?«
    »Das ist zu befürchten, Kapitän!«
    »Ich habe es geahnt«, ächzte Morgh. »Wir haben zuviel Zeit verloren. Inzwischen ist man auf Parisienne über unser bevorstehendes Eintreffen informiert worden, und nun …«, er deutete auf den Ortungsschirm, »… wartet das Empfangskomitee bereits auf uns.«
    »Der Atomteufel möge Kirju Haapala holen«, knurrte Jeng-Jeng. »Dieser Kerl ist an der Verzögerung schuld.«
    Artuur Morgh war mit seinem Ersten Offizier einer Meinung. Kirju Haapala gehörte der Treiberloge der STORTIS an. Aber er war ein kranker Mann, litt an Psycho-Epilepsie. Während eines Durchgangs durch Weltraum II hatte er einen Anfall bekommen und dadurch einen längeren Zwangsaufenthalt in dem abgelegenen Heinlein-System nötig gemacht. Auch danach noch hatte er ein höchst befremdliches Verhalten an den Tag gelegt. Er war zu einem so großen Sicherheitsrisiko geworden, daß es Logenmeister Laacon Merlander abgelehnt hatte, weiter mit ihm zu arbeiten. Zum Glück war es gelungen, auf dem Planeten Heinlein IV zwei neue Logenmitglieder zu rekrutieren. Jelina und Thor von Riglan, so hießen die beiden, waren noch jung, kaum dem Jugendalter entwachsen. Sie gehörten einer rückständigen, fast barbarischen Kultur an und hatten vom Geschehen im terranischen Sternenreich keine Ahnung. Aber sie verfügten über das PSI-Talent der Präkognition und waren, obwohl sie noch niemals als Treiber gearbeitet hatten, gute Ersatzleute für den kranken Haapala gewesen. Der Weltraum-II-Flug von Heinlein IV ins Gallia-System mit der Hauptwelt Parisienne war programmgemäß über die kosmische Bühne gegangen. Nur eben mehrere Wochen verspätet!
    Die fünf georteten Schiffe waren gegenwärtig noch mehrere Millionen Kilometer von der STORTIS entfernt. Aber es konnte kein Zweifel daran bestehen, daß sich der Abstand in absehbarer Zeit entscheidend verkürzt haben würde. Die Parisienne-Raumer und die STORTIS lagen eindeutig auf einem Rendezvous-Kurs.
    Und daß dieser beabsichtigt war, bestätigte sich wenig später.
    Auf dem Holoschirm des Kommunikators wurde das scharfgeschnittene Gesicht eines Mannes in

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