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Die Terranauten 095 - Treffpunkt Sternenstadt

Die Terranauten 095 - Treffpunkt Sternenstadt

Titel: Die Terranauten 095 - Treffpunkt Sternenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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nichts überraschen lassen.
    »Einige hundert Meter, schätze ich. Luftlinie.« Ja, dort war es, das leise Flüstern. Die so verlockende Stimme des Präuniversums.
    In der Decke über ihnen knisterte es verhalten.
    Sie blieben stehen und sahen hinauf.
    Hautlappenähnliche Auswüchse bildeten sich direkt über ihren Köpfen, pulsierten leicht – und ließen sich dann herabfallen. Narda schrie unwillkürlich auf. Die Geschöpfe erinnerten an die Lebewesen, mit denen sie auf dem Exilplaneten der Renegaten-Knospen überaus schlechte Erfahrungen gemacht hatten. Sie wollte das geschwürähnliche Wesen, das sich an ihrer Hüfte festsaugte, abstreifen. Doch es widersetzte sich ihren Bemühungen und schien binnen Sekunden fest mit ihrer Haut verbunden zu sein.
    Keine Gefahr, meldete sich Aura Damona Mar. Ihre Stimme war kaum noch zu vernehmen. Ja, ich bin sicher: keine Gefahr. Es sind organische Übersetzer. Mit ihrer Hilfe kann jeder Allen hier im Archiv jeden anderen Fremden verstehen.
    Und David stellte fest, daß er die Informationen, die über die Bildschirme in einigen Hallensegmenten wanderten, lesen und verstehen konnte.
    »… ist bei der Multidimensionsmechanik der Grundfaktor des zweidimensionalen Energiegleichgewichts unbedingt zu berücksichtigen …«
    Abrupt verblaßten die Datenfolgen. Einen Augenblick lang blieben die Bildschirme blind, dann flammte eine andere Symbolfolge auf.
    »Achtung. Das Archiv muß evakuiert werden. Geehrte Lernende und Fremdbesucher: Bitte sucht die Außenbereiche auf, und macht euch zu einer Passage mit einer Nullraumsphäre bereit. Die strukturelle Einheit der Pyramide des Wissens ist durch fortgesetzte entropiezersetzende Emissionen direkt bedroht. Bitte verlaßt unverzüglich die Lernbereiche.«
    »Oh, nein«, machte Narda. Aus anderen Hallensegmenten traten Gruppen von Extraterrestriern heraus, unterhielten sich und wandten sich dann alle in eine Richtung. David sah erneut auf den Bildschirm.
    »Bitte gebt acht, geehrte Lernende und Fremdbesucher. Frevler halten sich im Archiv auf. Diejenigen, die die zerstörerische Kraft freisetzten, sind vor ihr geflohen und suchen nun hier bei uns Unterschlupf. Sie werden bestraft für die Schuld, die sie auf sich luden. Bitte gebt acht. Es kann sein, geehrte Lernende, daß ihr Schlichtern begegnet. Habt keine Furcht. Sie sind auf die Frevler konditioniert, nicht auf euch.« Die Symbolfolge wechselte ein weiteres Mal.
    »Mit dem Auftauchen von außer Kontrolle geratenen Realdatenzonen muß gerechnet werden. Vertraut euch den Wissensverwaltern an, geehrte Lernende und Fremdbesucher. Folgt ihren Anweisungen, und ihr habt nichts zu befürchten. Aber beeilt euch. Denn der Archivverwalter bereitet einen Dimensionstransfer des Archivs vor, und wenn es soweit ist, werden sich mit großer Wahrscheinlichkeit weitere quantenmechanische Speicherdaten aus dem Aufzeichnungsverbund lösen. Bis dahin muß das Archiv evakuiert sein.«
    Ge … fahr …, meldete Aura Damona undeutlich. Ihre Gedankensignale waren nur noch undeutliche, psionische Schatten.
    »Komm«, sagte David und nahm Narda bei der Hand. »Verschwinden wir hier. Vielleicht bin ich dazu in der Lage, diesem ganzen Spuk ein Ende zu machen, wenn ich erst den Konnexkristall in der Hand habe. Vielleicht …«
    Sie hasteten durch die Halle dem weiten Korridor entgegen, der tiefer in die Pyramide hineinführte. Irgendwo weiter links mußte sich der Kristall befinden.
    David blieb plötzlich wie angewurzelt stehen. »Er bewegt sich«, brachte er hervor. Er horchte. Ja, es war nur sehr schwer auszumachen, weil nahe Bannschwellen die psionische Aktivität seiner Sinne störten. Aber es war dennoch eindeutig: Der Kristall wechselte seinen Standort. Und das auch noch überraschend schnell.
    »Sie warten nicht auf uns. Bei Yggdrasil! Llewellyn marschiert einfach weiter …« Streiflichter des Streits auf der Erde. Der Schmerz, den besten Freund verloren zu haben.
    »Nein.« Narda schüttelte heftig den Kopf. »Es ist etwas anderes. Nicht Llewellyn oder Jana oder einer der anderen Treiber und Terranauten. Es ist …«
    Ja, jetzt nahm David es auch wahr. Ein unvorstellbar fremdes Ego, so fremdartig, daß er die schwachen Gedankensignale zunächst für eine der vielen energetischen Emissionen in diesem Bereich des Archivs gehalten hatte. Und die Geschwindigkeit, mit der dieses Ich den Kristall fortbrachte, war ungeheuer groß.
    »Schnell!« rief Narda. »Wenn wir uns nicht beeilen …«
    Sie stürmten in den

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