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Die Terranauten 095 - Treffpunkt Sternenstadt

Die Terranauten 095 - Treffpunkt Sternenstadt

Titel: Die Terranauten 095 - Treffpunkt Sternenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Korridor hinein. Er war leer, und ihre Schritte hallten dunkel von den Wänden wider.
    Ge …fahr … Noch einmal die warnende, nun aber wie aus weiter, weiter Ferne kommende Stimme des Orakels.
    Wo? Es war bereits zu spät. Abrupt veränderte sich die Szenerie. Der Korridor löste sich auf und war einen Sekundenbruchteil später verschwunden. Kälte hüllte sie ein. Und ihr Blick fiel auf eine schneebedeckte Landschaft, die sich bis hin zum Horizont erstreckte, wo ein gewaltiges Gebirge aufragte und seine eisbedeckten Grate dem grauweißen Himmel entgegenstreckte.
    Narda schmiegte sich eng an David. Sie trugen nur ihre Kombinationen, weiter nichts. Und es war kalt, wirklich kalt.
    »Dies muß eine der Realdatenzonen sein«, vermutete David leise.
    Gebrüll ertönte irgendwo. Sie drehten sich um. Zwei unförmige Wagen krochen durch die weite Ebene, bizarre Konstruktionen, die von Tieren gezogen wurden, die entfernt an eine Mischung zwischen Ochse und Elefant erinnerten. Zwischen den Aufbauten der Wagen hockten in dicke Pelze gehüllte Gestalten. Lanzen wurden geschwenkt. Sie deuteten in ihre Richtung. Die Wagen änderten den Kurs und hielten nun auf sie zu.
    »Ich weiß nicht«, sagte Narda leise. Ihr Atem war eine wehende weiße Fahne. »Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache.«
    »Ich auch nicht«, gab David ehrlich zurück. Er versuchte, sich auf den Kristall zu konzentrieren. Einmal glaubte er, für einen Augenblick die Flüsterstimme vernommen zu haben. Aber vielleicht bildete er sich das auch nur ein.
    »Es war dieser Fremde«, hauchte Narda. »Ich bin mir ziemlich sicher. Er hat die Realdatenzone genau in dem Augenblick geöffnet, als wir in der Nähe waren. Er wollte uns aufhalten …«
    Wegen des Kristalls? überlegte David. Aber welchen Sinn hatte das? Der Kristall war für ihn vorgesehen. Er war auf seine Zellschwingungsfrequenz abgestimmt. Ein anderer konnte damit nichts anfangen. Jedenfalls nicht das, wozu er imstande war.
    »Wir sollten verschwinden«, sagte Narda. Sie fröstelte. »Weißt du, wie wir hier wieder herauskommen können?«
    David antwortete nicht und konzentrierte sich statt dessen auf die Gedankensignale der Gestalten zwischen den Aufbauten der beiden Wagen. Er empfing nur undeutliche Egoschatten, aber das genügte. Rasch sah er sich nach einer Möglichkeit um, wo sie sich verstecken konnten.
    Nichts. Überall nur weißer, glitzernder Schnee. Bis zum Horizont und dem Gebirge. Er tastete nach der Waffe in seinem Holster.
    Die Wagen hielten an. Und die Gestalten sprangen hinunter, brüllten, schwangen Streitäxte und Lanzen und stürmten ihnen entgegen.
    David feuerte.
    Doch der Lauf seiner Waffe spie nur einen hauchdünnen Strahl aus, dessen Energiekonzentration gerade ausreichte, um den Schnee auf einige Zentimeter Tiefe zu schmelzen. Kurz entschlossen lenkte er die blasse Energiebahn über die Krieger hinweg. Sie schrien verwirrt auf, hielten aber nicht inne, sondern stürmten weiter auf sie zu. Ihre Absichten waren offensichtlich.
    »Ob wir hier sterben können?« keuchte Narda, nachdem sie sich umgedreht hatten und davonliefen, so schnell die Beine sie trugen.
    »Es ist eine Real datenaufzeichnung«, entgegnete David schwer atmend. »Ich bin ziemlich sicher, daß es uns wirklich an den Kragen gehen kann …«
    Das Gebrüll hinter ihnen wurde immer lauter. Die Krieger waren archaische Gestalten, die auf unbestimmte Weise an die Wikinger der terranischen Frühgeschichte erinnerten: verwildert, bärtig, mit funkelnden Augen. Die auf den Wagen Zurückgebliebenen feuerten sie mit kehligen Rufen an.
    Narda stürzte in eine Schneewehe. David wirbelte herum, packte ihren Arm und zerrte sie wieder heraus. Ihr Vorsprung verringerte sich weiter.
    Und die Krieger brüllten ihren Triumph aus sich heraus. Eine Lanze wurde geschleudert und verfehlte David nur knapp. Er versuchte, sich ein zweites Mal auf seine PSI-Sinne zu konzentrieren, doch wie zuvor scheiterte er damit.
    Dann veränderte sich die Szenerie erneut.
    Vor ihnen war kein glitzernder Schnee mehr, sondern der Korridor, der tiefer in die Pyramide des Wissens hineinführte. Die Kälte hatte sich aufgelöst und der milden Wärme im Innern des Archivs Platz gemacht.
    Doch hinter ihnen, jetzt erschreckend nahe, war noch immer das Gebrüll der Krieger. David drehte sich um.
    Drei der in dicke Pelze gehüllten Gestalten hatten ihre Angriffsabsichten immer noch nicht aufgegeben. Sie schienen die Veränderung ihrer Umgebung entweder nicht

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