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Die Terranauten 098 - Duell der Träume

Die Terranauten 098 - Duell der Träume

Titel: Die Terranauten 098 - Duell der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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er, aber seiner Stimme war anzumerken, daß er selbst nicht daran glaubte.
    Der Fremde öffnete die Augen. Seine Augen waren grau wie sein Haupthaar, der Blick kalt wie der Weltraum selbst.
    Mit klarer Artikulierung sagte er: »Die Madonna … Die Parakletische Madonna …«
    Seine hagere Gestalt erzitterte, und er sank zurück in das Dunkel der Bewußtlosigkeit.
    Lavily preßte die Lippen zusammen und stieß pfeifend die Luft aus der Lunge.
    »Wir müssen ihn nach Sarym bringen«, erklärte der Saatmeister hart. »So schnell wie möglich.«
     
    *
     
    Zwischenspiel
    Die beiden Männer befanden sich tief in den Höhlengewölben des Realschalters und tanzten um die Glasanemone.
    Die beiden Männer waren von Kopf bis Fuß von Myriaden winziger grüner Blätter bedeckt, die aus ihren Poren wuchsen; einzig sichtbares Merkmal des florasymbiotischen Partners, der Merkmal eines jeden Lenkers war.
    Die Männer hießen Scanner Cloud und Morgenstern.
    Lautlos, anmutig, schwerelos tanzten sie um die Glasanemone, und für die beiden Lenker existierte die Zeit nicht mehr.
    Ihre Gedanken waren weit, weit fort.
    Sie kommunizierten mit dem kollektiven Geist des Alten Waldes.
    Und sie warteten.
    Darauf, daß in den Träumen zweier Menschen die Entscheidung fiel. Die Entscheidung war nicht endgültig, aber sie war wichtig. Nur ein Realschalter besaß Zugang zu den zahllosen Möglichen Welten, zu den parallelen Wirklichkeitsebenen, in denen die Entwicklung des Kosmos einen anderen Verlauf genommen hatte.
    Einige Mögliche Welten unterschieden sich nicht sehr von dieser Realität.
    Andere waren so fremd, daß der menschliche Verstand sich weigerte, sie sich auch nur vorzustellen.
    Und in acht dieser parallelen Wirklichkeiten existierten alternative Ausgaben David terGordens.
    Nur zusammen mit ihnen konnte der terGorden dieses Universums das Kosmische Spektrum vervollständigen und den Weißen Stern bilden – Voraussetzung für die Aktivierung des Interkosmischen Anti-Entropie-Systems, einzige Waffe gegen die nahende Kaiserkraft-Katastrophe …
    Vom Ausgang der Träume hing es ab, ob der Realschalter das Tor zu den acht anderen Realitäten öffnen würde oder nicht.
    Der Realschalter war ein Überbleibsel des Prä-Universums der Uralten. Erinnerungsschlacke aus einem vorzeitlichen Weltensystem, das dem Fluch der Kaiserkraft zum Opfer gefallen war.
    Und erneut drohte sich das Grauen zu wiederholen.
    Cloud und Morgenstern warteten.
    Weder sie, noch der Alte Wald oder die Entitäten besaßen jetzt noch eine Möglichkeit, die Entwicklung der Dinge zu beeinflussen.
    Nur die Träume zählten.
    Die Träume, in denen sich die Wünsche, Hoffnungen, Sehnsüchte und Pläne von David terGorden und Max von Valdec manifestierten, um im Irgendwo Wirklichkeit zu werden.
    Die Träume …
     
    *
     
    Schwarz
    Kopfschmerzen, dachte der Lordkaiser verwirrt und massierte seine Stirn. Die Haut war kühl und glatt und fest wie immer, und dennoch fröstelte Valdec für einen kurzen Augenblick, als ihn erneut dieses beängstigende Gefühl der Irrealität überwältigte.
    Es trat immer zusammen mit den Kopfschmerzen auf.
    Seit zwei langen Tagen schon, in kurzen, quälenden Schüben, die kein Medikament zu lindem vermochte.
    Als ob mich etwas auseinanderreißt, durchfuhr es den Lordkaiser. Als ob sich meine Gedanken, wie vom Doppier-Effekt beeinflußt, verschieben und jede Überlegung ihr eigenes Echo erzeugt.
    So abrupt, wie sie aufgetreten waren, verschwanden die Kopfschmerzen auch wieder.
    Max von Valdec zwinkerte.
    Reichscosmoral Yazmin saß ihm gegenüber im Servosessel und verriet weder Neugier, noch Ungeduld. Sie war die Herrin der Kaisergarden und neben Valdec und Reichssicherheitskommissar Frost Mitglied des mächtigen Triumvirats, das die Geschicke des Zweiten Reiches der Menschheit lenkte.
    »Letzte Nacht«, sagte Valdec schleppend, »hatte ich einen seltsamen Traum, Cosmoral. Ich träumte von Ihnen. Sie waren jung in diesem Traum, und ich sah Sie an Bord eines Schlachtschiffes, und das Schiff war nur eines von vielen.
    Ich sprach mit Ihnen. Ich weiß nicht mehr, worüber wir gesprochen haben, doch plötzlich geschah etwas Entsetzliches. Irrlichternde Farben drangen durch die Stahlwandung des Schiffes und verschlangen alle Gardisten, alle Queens – und auch Sie, Cosmoral.
    Ich sah Sie sterben, und als ich erwachte, war ich schweißgebadet.«
    Yazmin sagte nichts. Winzige Fältchen umspielten ihre kühlen Augen. Bis ins tiefste Innere ihres Herzens

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