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Die Terranauten 098 - Duell der Träume

Die Terranauten 098 - Duell der Träume

Titel: Die Terranauten 098 - Duell der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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in der Nichtsphäre erlangten die Bewußtseinsblöcke einen Zustand, der dem eines willenfreien Einzelwesens am nächsten kam.
    Dennoch blieben sie Vollzugsorgane.
    Auch wenn die Vollzugsorgane – die den post-technischen Kulturen und den Schwellenmächten sowie primitiven Zivilisationen wie der Menschheit als die Entitäten erschienen –, auch wenn die Vollzugsorgane selbst nur rudimentäre Kenntnis von jenen Intelligenzen besaßen, als deren Kommunikations- und Aktionswerkzeuge sie dienten.
    Den Entitäten – und ihren Werkzeugen – war die duale Natur bewußt, die den Wirklichkeitsträumen der beiden Menschen David terGorden und Max von Valdec innewohnte.
    Doch auch sie verstanden nicht, wieso die Entscheidung des Realschalters vom Ausgang der imaginären Auseinandersetzung abhing …
    Folgte der Realschalter einem Programm der legendären Uralten? Jener Rasse – oder jenes Komplexes – proto-pflanzlicher Intelligenzen, deren Tod den Urknall, die Geburt dieses Universums eingeleitet hatte?
    Oder war er mehr als nur ein Handlanger?
    Nicht einmal der Alte Wald konnte Auskunft darüber geben, obwohl der Alte Wald den Uralten wesensmäßig näher stand als der carnivore Intelligenzstrang.
    Nur eines war klar: Mit der Aktivierung des Realschalters hatten die Entitäten eine Entwicklung eingeleitet, die sie nicht mehr kontrollieren konnten.
    Ihnen blieb nur das Warten – und die Hoffnung.
     
    *
     
    Weiß
    »Die ersten grauen Strähnen«, hatte Llewellyn 709 gesagt. »Du wirst alt, mein Freund. Wir werden alt. Auch wenn wir unsere Ziele erreicht haben, schmerzt es doch. Noch einmal siebzig Jahre, und dann ist nur noch Staub von uns übrig …«
    David terGorden lächelte.
    Er brauchte keinen Spiegel, um die kleinen Falten zu sehen, die sich um Mund und Augen gegraben hatten. Seit Tagen schon spürte er eine diffuse Müdigkeit, den ersten Hauch einer körperlichen Schwäche, von der er wußte, daß sie im Laufe der Zeit allmählich zunehmen würde.
    Aber vielleicht, dachte er ein wenig belustigt, ist dies auch nur eine Folge des psychischen Stresses, den es bedeutet, sich in das Interkosmische Anti-Entropie-System ein- und auszuklinken.
    Und noch immer waren die Folgen nicht beseitigt, die sie der kurzen, schrecklichen Ära der Kaiserkraft-Raumfahrt zu verdanken hatten.
    Kaiserkraft …
    Im stillen beneidete terGorden die Jungen, jene, die nach dem Jahr 2505 geboren worden waren.
    Für sie waren das Konzil der Konzerne, die Diktatur der Manags, die Ausbeutung von Milliarden Menschen nur noch Geschichte.
    Keiner von ihnen hatte den Kampf der Terranauten und der demokratischen Befreiungsbewegungen auf den Kolonialplaneten gegen die Gewaltherrschaft der Konzernherren miterlebt.
    Keiner von ihnen wußte von der Furcht, die die berüchtigten Grauen Garden verbreitet hatten.
    Sie waren glückliche Kinder des grünen Zeitalters, der ausgeglichenen Ökologie und der gerechten Ökonomie …
    Ein leichter Stoß erschütterte die Pflanzenfähre und riß den Treiber aus seinen Gedanken.
    Unter ihm hing Sarym in der Finsternis des Alls.
    Das Gespinst der PSI-Auren, das das gesamte Norvo-System durchzog, war für das bloße Auge unsichtbar, aber nicht für Davids psionische Sinne.
    Die Auren vermittelten ihm ein Gefühl der Geborgenheit.
    Die Pflanzenfähre – ein hybrider Organismus, der der Gen-Programmierung der Kosmischen Sporen entstammte – umhüllte ihn mit der kühlen Glätte ihrer armdicken, fleischigen Blätter, die Vakuum und die Tiefsttemperaturen des Alls abhielten und ihn auch vor dem Geprassel der kosmischen Strahlung schützten.
    Elegant ritt sie auf den immateriellen Feldlinien der PSI-Auren und näherte sich rasch dem Rendezvouspunkt.
    Die Pflanzenfähre war nicht länger als zehn und nicht dicker als vier Meter. Sie verfügte weder über Triebwerke, noch Energieversorgungssysteme.
    Aber David fühlte sich in ihr sicherer als in den alten Treiberschiffen aus Stahl, Protop und Kunststoff.
    Das psionische Reservoir der Auren wurde von der nur kopfdicken, zentralen Nervenknolle angezapft. So überwand die Fähre Schwerkraft und Masseträgheit, neutralisierte den Andruck und erzeugte genügend Wärme und Sauerstoff, um einem Menschen interplanetare Reisen zu gestatten.
    Und die Auren selbst fungierten als Navigationscomputer.
    David entspannte sich.
    Telepathisch lauschte er und streifte die Persönlichkeitsmatrix von Damona Mar, die das System der Auren kontrollierte.
    Dumpf registrierte er ein PSI-Echo.
    Das

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