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Die Terranauten 098 - Duell der Träume

Die Terranauten 098 - Duell der Träume

Titel: Die Terranauten 098 - Duell der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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florasymbiotische Komponente.
    Das, durchfuhr es David, ist in der Tat merkwürdig.
    Wer ist dieser Mann? Und was weiß er über die Parakletische Madonna? Was?
    Bis gleich, telepathierte er.
    Die Pflanzenfähre wurde schneller, als David der Nervenknolle eine entsprechende mentale Anweisung gab.
    Es dauerte nicht lange, dann hatte sie den Organsegler erreicht und verschwand im klaffenden Schlund einer organischen Schleuse.
    Die fleischigen Blätter klappten auseinander.
    David stand auf.
    Der Moosbelag seines Raumanzugs raschelte bei jeder Bewegung. Der Raum, in dem er sich befand, war von matter Helligkeit erfüllt, die keine zentrale Quelle zu haben schien. Das Licht drang von allen Seiten gleichzeitig.
    Die Wände waren von einem grüngemaserten Braun und verschrumpelt wie ein Apfel, der zu lange in der Sonne gelegen hatte. Es war angenehm warm.
    Mit einem Schmatzen klaffte dann ein Wandsegment auf.
    Mit wuchtigen Schritten trat ein rotbärtiger Hüne näher. Begleitet wurde er von einer zierlichen, jungen Frau, die David freundlich anlächelte.
    »Lavily. Junita«, stellte der Hüne sich und seine Begleiterin knapp vor. »Ich freue mich, Sie wiederzutreffen, David terGorden.«
    David erwiderte das Lächeln.
    Seine sensiblen Sinne registrierten die Nervosität, die die beiden Treiber erfüllte.
    Der Saatmeister schien sich unbehaglich zu fühlen. Und die junge Frau …
    Angst, analysierte David verblüfft. Sie hat Angst.
    »Wo ist er?« fragte er knapp.
    »In der Nervenzentrale.« Die Stimme des Saatmeisters klang heiser. »Trosten, unser Navigator, ist bei ihm. Er weiß, daß Sie kommen. Er schweigt noch immer.«
    TerGorden nickte bedächtig.
    »Gehen wir«, murmelte er. Gemeinsam schritten sie durch den niedrigen Tunnel, den der Organsegler für sie erschuf. Es roch leicht nach Gras und feuchter Erde. Ein angenehmer Geruch.
    »Wir haben uns beeilt, Sarym zu erreichen«, berichtete der Saatmeister nervös. »Der Segler ist erschöpft. Und irgendwie …« Kurz verstummte er. »Nun, irgendwie scheint er den Fremden abzulehnen. Ich meine, es ist nicht offensichtlich, aber wenn man sich konzentriert, dann kann man es spüren. Seltsam, nicht wahr?«
    »Ja, seltsam.«
    Junita sagte nichts.
    Vorsichtig setzte David seine telepathischen Fühler ein, aber nicht behutsam genug. Die Treiberin registrierte es und warf ihm einen undefinierbaren Seitenblick zu.
    »Dieser Fremde ist kalt«, flüsterte sie mehr zu sich selbst. »Nie habe ich einen vergleichbaren Menschen getroffen. Ich bekomme eine Gänsehaut, wenn ich ihn nur anschaue.
    Vielleicht war es ein Fehler, ihn …«
    Sie brach ab.
    »Ja?« fragte David leise.
    Fast unwillig fuhr Junita fort: »Vielleicht war es ein Fehler, ihn zu Ihnen zu bringen. Etwas stimmt mit diesem Mann nicht. Seien Sie vorsichtig.« Der Treiber winkte ab. »Was soll mir schon passieren?« sagte er leichthin. »Hier, mitten im Norvo-System, im Zentrum der PSI-Auren? Und er ist allein.«
    Ein matter Kopfschmerz flackerte sekundenlang hinter Davids Stirn. Unwillig bewegte er den Schädel. Der Tunnel wurde breiter, und sie erreichten die Nervenzentrale.
    Auf einem knorrigen Höcker, der aus dem organischen Boden herauswuchs, hockte mit mürrischem Gesicht ein kahlköpfiger, älterer Mann.
    Anhand der matten psionischen Schwingungen, die von ihm ausgingen, identifizierte David ihn als Trosten, den Navigator des Seglers. Dann sah er den Fremden. Der Fremde stand ein wenig im Hintergrund. Der schwarze Raumanzug, den er trug, ließ ihn schwerfällig erscheinen, aber Davids geübtem Blick entging nicht, daß er von hagerer Gestalt sein mußte.
    Der Kopf war kantig, das Haupthaar grau.
    Forschend sahen dem Treiber gleichfalls graue, kühle Augen entgegen. Etwas wie Verwunderung keimte in terGorden auf.
    Er wußte, er kannte den Mann. Er sah ihn nicht zum ersten Mal, doch irgend etwas schien seine Erinnerung zu trüben.
    Der Fremde keuchte auf.
    Er kam näher.
    Davids Schädel schien unvermittelt in Flammen zu stehen. Er seufzte erstickt. Schmerz wühlte hinter seiner Stirn, und er schlug die Hände vor das Gesicht. Oberhalb seiner Nasenwurzel spürte er etwas Kühles, Hartes.
    Er hörte Lavily etwas brüllen, doch er verstand die Worte nicht.
    Er sah nur, wie der Fremde leicht die Lippen verzog und an seine Stirn griff. Er kratzte über die Haut und eine biologisch aktive Folie löste sich; eine Folie, wie sie zur medizinischen Standardausrüstung eines jeden Raumanzugs gehörte.
    Dort, wo sich die

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